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Energie & Management > Wasserstoff - Netze BW erachtet Erdgasnetz als H2-ready
Quelle: Shutterstock / r.classen
Wasserstoff

Netze BW erachtet Erdgasnetz als H2-ready

Das baden-württembergische Gasverteilnetz ist grundsätzlich bereit für den H2-Transport. Davon ist Netze BW nach Abschluss seines Netzlabors „Wasserstoff-Insel Öhringen“ überzeugt.
Ist das Gasnetz fit genug, um Wasserstoff zu transportieren? Können die Kunden das dabei entstehende Mischgas (Wasserstoff und Erdgas) genauso nutzen, wie bisher reines Erdgas? Der Beantwortung dieser Fragen widmete sich Netze BW in seinem nun abgeschlossenen Netzlabor „Wasserstoff-Insel Öhringen“. In der Stadt Öhringen, nordöstlich von Baden-Württemberg, demonstrierte der Verteilnetzbetreiber zusammen mit Anwohnern die Praxistauglichkeit des Wasserstoffeinsatzes im Verteilnetz.

Hierzu trennte die EnBW-Tochter ein örtlich begrenztes Versorgungsgebiet vom bestehenden Erdgasnetz ab und versorgte es eigenständig. Zu diesem „Inselgebiet“ gehörten eine selbstgenutzte Liegenschaft der Netze BW und 26 angrenzende Haushalte. Im Zuge des Projektes wurde dem rund 500 Meter langem Verteilnetz Wasserstoff beigemischt − schrittweise bis auf 30 Prozent Wasserstoff. Diese Beimischung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Kommune, den Endgeräteherstellern, den Schornsteinfegern, der Verbände und der Wissenschaft.

Das Ergebnis dieser Pilotphase fällt durchweg positiv aus. Die 30-prozentige Beimischung von Wasserstoff habe problemlos funktioniert, wie Martin Konermann, bei Netze BW Geschäftsführer Technik, erklärt. „Aufwändige Anpassungen der bestehenden Infrastruktur waren nicht erforderlich – weder bei der Netze BW in Bezug auf das Gasnetz noch bei den Endverbrauchern hinsichtlich ihrer Gas-Thermen und -Herde.“ Konermann ist überzeugt: „Mit dem Projekt ‚Wasserstoff-Insel Öhringen‘ haben wir gezeigt, dass die bestehende Erdgasinfrastruktur eine wesentliche Rolle bei der Transformation zur Dekarbonisierung des Wärmesektors spielen kann.“ Selbst für 100 Prozent Wasserstoff seien die Rohrleitungen der Netze BW zu einem überwiegenden Teil geeignet.

Als Voraussetzung für den Einsatz von Wasserstoff nennt Konermann allerdings den Anschluss Baden-Württembergs an das nationale Wasserstoffkernnetz. Welche Regionen von dort mit Wasserstoff erschlossen werden, hänge maßgeblich vom Bedarf von Industriekunden ab, die Wasserstoff für ihre Produktion brauchen.

Netze BW sieht regenerativ erzeugten Wasserstoff als Teil der Kommunalen Wärmeplanung. Neben Wärmepumpen und Wärmenetzen sei Wasserstoff eine der drei Säulen der künftigen Wärmeversorgung im Ländle, wie Konermann anführt. Aktuell geht der Verteilnetzbetreiber davon aus, dass ab 2032 die sukzessive Wasserstofftransformation in Baden-Württemberg beginnt und ab 2040 in den bestehenden Gasnetzen Wasserstoff transportiert werden wird.

Mittwoch, 24.04.2024, 12:03 Uhr
Davina Spohn
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Wasserstoff
Netze BW erachtet Erdgasnetz als H2-ready
Das baden-württembergische Gasverteilnetz ist grundsätzlich bereit für den H2-Transport. Davon ist Netze BW nach Abschluss seines Netzlabors „Wasserstoff-Insel Öhringen“ überzeugt.
Ist das Gasnetz fit genug, um Wasserstoff zu transportieren? Können die Kunden das dabei entstehende Mischgas (Wasserstoff und Erdgas) genauso nutzen, wie bisher reines Erdgas? Der Beantwortung dieser Fragen widmete sich Netze BW in seinem nun abgeschlossenen Netzlabor „Wasserstoff-Insel Öhringen“. In der Stadt Öhringen, nordöstlich von Baden-Württemberg, demonstrierte der Verteilnetzbetreiber zusammen mit Anwohnern die Praxistauglichkeit des Wasserstoffeinsatzes im Verteilnetz.

Hierzu trennte die EnBW-Tochter ein örtlich begrenztes Versorgungsgebiet vom bestehenden Erdgasnetz ab und versorgte es eigenständig. Zu diesem „Inselgebiet“ gehörten eine selbstgenutzte Liegenschaft der Netze BW und 26 angrenzende Haushalte. Im Zuge des Projektes wurde dem rund 500 Meter langem Verteilnetz Wasserstoff beigemischt − schrittweise bis auf 30 Prozent Wasserstoff. Diese Beimischung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Kommune, den Endgeräteherstellern, den Schornsteinfegern, der Verbände und der Wissenschaft.

Das Ergebnis dieser Pilotphase fällt durchweg positiv aus. Die 30-prozentige Beimischung von Wasserstoff habe problemlos funktioniert, wie Martin Konermann, bei Netze BW Geschäftsführer Technik, erklärt. „Aufwändige Anpassungen der bestehenden Infrastruktur waren nicht erforderlich – weder bei der Netze BW in Bezug auf das Gasnetz noch bei den Endverbrauchern hinsichtlich ihrer Gas-Thermen und -Herde.“ Konermann ist überzeugt: „Mit dem Projekt ‚Wasserstoff-Insel Öhringen‘ haben wir gezeigt, dass die bestehende Erdgasinfrastruktur eine wesentliche Rolle bei der Transformation zur Dekarbonisierung des Wärmesektors spielen kann.“ Selbst für 100 Prozent Wasserstoff seien die Rohrleitungen der Netze BW zu einem überwiegenden Teil geeignet.

Als Voraussetzung für den Einsatz von Wasserstoff nennt Konermann allerdings den Anschluss Baden-Württembergs an das nationale Wasserstoffkernnetz. Welche Regionen von dort mit Wasserstoff erschlossen werden, hänge maßgeblich vom Bedarf von Industriekunden ab, die Wasserstoff für ihre Produktion brauchen.

Netze BW sieht regenerativ erzeugten Wasserstoff als Teil der Kommunalen Wärmeplanung. Neben Wärmepumpen und Wärmenetzen sei Wasserstoff eine der drei Säulen der künftigen Wärmeversorgung im Ländle, wie Konermann anführt. Aktuell geht der Verteilnetzbetreiber davon aus, dass ab 2032 die sukzessive Wasserstofftransformation in Baden-Württemberg beginnt und ab 2040 in den bestehenden Gasnetzen Wasserstoff transportiert werden wird.

Mittwoch, 24.04.2024, 12:03 Uhr
Davina Spohn

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