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Energie & Management > Gasnetz - Mehr Gas aus Russland als aus Amerika
LNG-Terminal Zeebrugge an der Nordsee. Quelle: Fluxys
Gasnetz

Mehr Gas aus Russland als aus Amerika

Die EU hat im zweiten Quartal dieses Jahres wieder mehr Gas aus Russland importiert als aus Amerika. Wichtigster Lieferant bleibt Norwegen.
Nach Zahlen, die von der Brüsseler Denkfabrik Bruegel veröffentlicht wurden, importierten die EU-Staaten von April bis Juni 12,7 Milliarden Kubikmeter (bcm) Erdgas aus Russland und 12,3 bcm aus den Vereinigten Staaten. Größter Lieferant blieb Norwegen mit 23,9 bcm.

Ãœber die Ukraine wurden weiter 4,1 bcm Leitungsgas geliefert, etwa so viel wie in den vergangenen beiden Jahren, aber nur ein Drittel dessen, was die EU vor dem russischen Ãœberfall über die Ukraine bezog. Polen leitet kein russisches Gas mehr nach Westen. Dagegen lieferte Russland über die Turkstream-Pipeline noch einmal knapp 4 bcm in die EU, etwa ein Drittel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Importe von Flüssiggas (Liquified Natrual Gas, LNG) beliefen sich im zweiten Quartal 2024 auf fast 30 bcm. Größter LNG-Lieferant waren die Vereinigten Staaten, gefolgt von Afrika und dem Nahen Osten. Russisches LNG belegt nur Platz drei an den LNG-Terminals der EU.

Diese waren Ende Mai nur teilweise ausgelastet. Den höchsten Auslastungsgrad erreichte die Regasifizierungsanlage in Kroatien mit 90 Prozent, gefolgt von den LNG-Terminals in Polen (76 Prozent), Portugal (71 Prozent) und Finnland (60 Prozent). Alle anderen LNG-Terminals in der EU arbeiteten zu diesem Zeitpunkt mit weniger als der Hälfte ihrer Kapazität, in Deutschland mit einem Drittel.

Der Außenpolitische Sprecher der EU im Bundestag, Norbert Röttgen, verlangte in der Welt ein EU-weites Verbot für den Import von russischem Gas. Das ist bisher vor allem am Widerstand Österreichs und einiger osteuropäischer Länder gescheitert, die kaum auf LNG-Importe zurückgreifen können. Der energiepolitische Sprecher der FDP, Michael Kruse, schlug einen Aufschlag auf den Preis für russisches Gas vor. Die Einnahmen daraus sollten zur Finanzierung von Waffen- und Hilfslieferungen an die Ukraine verwendet werden.

Montag, 2.09.2024, 13:57 Uhr
Tom Weingärtner
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LNG-Terminal Zeebrugge an der Nordsee. Quelle: Fluxys
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Die EU hat im zweiten Quartal dieses Jahres wieder mehr Gas aus Russland importiert als aus Amerika. Wichtigster Lieferant bleibt Norwegen.
Nach Zahlen, die von der Brüsseler Denkfabrik Bruegel veröffentlicht wurden, importierten die EU-Staaten von April bis Juni 12,7 Milliarden Kubikmeter (bcm) Erdgas aus Russland und 12,3 bcm aus den Vereinigten Staaten. Größter Lieferant blieb Norwegen mit 23,9 bcm.

Ãœber die Ukraine wurden weiter 4,1 bcm Leitungsgas geliefert, etwa so viel wie in den vergangenen beiden Jahren, aber nur ein Drittel dessen, was die EU vor dem russischen Ãœberfall über die Ukraine bezog. Polen leitet kein russisches Gas mehr nach Westen. Dagegen lieferte Russland über die Turkstream-Pipeline noch einmal knapp 4 bcm in die EU, etwa ein Drittel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Importe von Flüssiggas (Liquified Natrual Gas, LNG) beliefen sich im zweiten Quartal 2024 auf fast 30 bcm. Größter LNG-Lieferant waren die Vereinigten Staaten, gefolgt von Afrika und dem Nahen Osten. Russisches LNG belegt nur Platz drei an den LNG-Terminals der EU.

Diese waren Ende Mai nur teilweise ausgelastet. Den höchsten Auslastungsgrad erreichte die Regasifizierungsanlage in Kroatien mit 90 Prozent, gefolgt von den LNG-Terminals in Polen (76 Prozent), Portugal (71 Prozent) und Finnland (60 Prozent). Alle anderen LNG-Terminals in der EU arbeiteten zu diesem Zeitpunkt mit weniger als der Hälfte ihrer Kapazität, in Deutschland mit einem Drittel.

Der Außenpolitische Sprecher der EU im Bundestag, Norbert Röttgen, verlangte in der Welt ein EU-weites Verbot für den Import von russischem Gas. Das ist bisher vor allem am Widerstand Österreichs und einiger osteuropäischer Länder gescheitert, die kaum auf LNG-Importe zurückgreifen können. Der energiepolitische Sprecher der FDP, Michael Kruse, schlug einen Aufschlag auf den Preis für russisches Gas vor. Die Einnahmen daraus sollten zur Finanzierung von Waffen- und Hilfslieferungen an die Ukraine verwendet werden.

Montag, 2.09.2024, 13:57 Uhr
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