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Energie & Management > Kraftwerke - EnBW baut zwei große Gaskraftwerke
Das Kohlekraftwerk in Heilbronn wird von einem modernen Gaskraftwerk (rechts) abgelöst. Visualisierung: EnBWn
Kraftwerke

EnBW baut zwei große Gaskraftwerke

EnBW ersetzt seine Kohlekraftwerke in Heilbronn und Altbach bei Stuttgart durch moderne Gaskraftwerke, die später mit Wasserstoff betrieben werden sollen. Der Auftrag ging an GE.
Die beiden KWK-Anlagen haben eine elektrische Leistung von jeweils 680 MW und sollen zusätzlich Dampf für die Fernwärmeversorgung in Heilbronn und der Region Stuttgart liefern. Die Anlagen ersetzen die bestehenden Kohlekraftwerke in Heilbronn und Altbach/Deizisau in der Nähe der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Die Inbetriebnahme ist Ende 2026 vorgesehen, die Umstellung auf Wasserstoff ist in den 2030er Jahren geplant. Als Kostenrahmen gibt EnBW einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag pro Standort an.

Wie es seitens EnBW und GE Vernova heißt, können die Kohlendioxidemissionen bereits durch die Umstellung von Kohle auf Gas um bis zu 60 Prozent gesenkt werden. Auch der Ausstoß anderer Schadstoffe werde durch den Einsatz moderner Gasturbinen des Typs 9HA.01 reduziert.

Unterstützung für Erneurbare

Den Baubeginn hat EnBW zusammen mit Geschäftspartnern und Vertretern lokaler Behörden und Geschäftspartner am Nachmittag des 6. November am Standort Altbach gefeiert. Michael Class, Senior Vice President Generation Portfoliomanagement bei EnBW, erklärte dabei: „Diese Kraftwerke werden dazu beitragen, die Stromversorgungssicherheit in Deutschland zu erhöhen, gleichzeitig den Kohleausstieg voranzutreiben und den Einsatz erneuerbarer Energien in unserem Land zuverlässiger zu machen, da wir bei Netzschwankungen schnell Strom liefern können.“

Für die Energiewende sind für Class sechs Punkte entscheidend: Der Ausbau der Erneuerbaren, der Ausbau der Nord-Süd-Ãœbertragunsnetze, der Ausbau der Verteilnetze, die Verbrauchssteuerung durch Smart Meter, das Etablieren einer Wasserstoffwirtschaft und das Bereitstellen disponibler Energie in Form solcher Gaskraftwerke. „Immer wenn Wind und Sonne nicht liefern brauchen wir abgeseicherte Leitung.“

In einer Pressekonferenz zum Baustart wies Class außerdem darauf hin, dass die Effizienz der neuen Anlagen deutlich über der der Kohlekraftwerke liegen. Durch sie sichere man auch die Kraftwerksstandorte und könne vorhandene Infrastruktur nutzen. Zugleich stellte er in Aussicht, den Kohleausstieg von 2030 auf 2028 vorzuziehen.
 
Spatenstich für das neue EnBW-Gaskraftwerk in Altbach/Deizisau (von links): Bürgermeister Thomas Matrohs (Deizisau),
Umweltministerin Thekla Walker,
EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos
und Bürgermeister Martin Funk (Altbach)
Quelle: EnBW / Uli Deck

Darüber hinaus, so Class, seien die beiden Kraftwerke für den Betrieb mit bis zu 100 Prozent Wasserstoff ausgelegt. Das entspreche dem nationalen Ziel, erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff in großem Maßstab zu nutzen, vor allem aber dem Nachhaltigkeitsziel der EnBW, bis 2035 klimaneutral zu werden. „Andere reden von wasserstofftauglichen Kraftwerken − wir haben bereits begonnen, sie zu bauen.“

Effizient und flexibel

Brice Raisin, Senior Executive Sales Leader der Gas Power Geschäftssparte von GE Vernova, betonte: „Heilbronn und Altbach/Deizisau werden die ersten neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der H-Klasse sein, die in Deutschland installiert werden. Es wird erwartet, dass sie zu den effizientesten und flexibelsten Anlagen gehören werden, wenn sie in Betrieb gehen. Fernwärme aus Gaskraftwerken ist nach Ãœberzeugung Raisins eine gute Ergänzung zu Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen. Denn diese benötigten zum Teil viel Platz und könnten in innerstädtischen Gebäuden oft nicht realisiert werden.

Die Vereinbarung zwischen EnBW und GE umfasst neben der Ausrüstung und dem Bau der Anlagen sowie Softwarelösungen auch Wartung und Service über einen Zeitraum von zehn Jahren. GE Vernova wird ein internationales Konsortium für die Projekte leiten, dem die Engineering-, Beschaffungs- und Bauunternehmen (EPC) Bonatti und Sener angehören.

Am Standort Heilbronn ist eine elektrische Leistung von rund 680 MW vorgesehen sowie thermischen Leistung von bis zu 190 MW für die Wärmeauskopplung. Die neue Anlage sichert damit langfristig auch die Fernwärmeversorgung in Heilbronn. Mit Inbetriebnahme der GuD-Anlage werden der Kohleblock 7 sowie die Reserveblöcke 5 und 6 des Kraftwerks stillgelegt.

Am Standort Altbach/Deizisau ist ebenfalls eine elektrische Leistung von 680 MW sowie eine thermische Leistung von bis zu 180 MW für die Wärmeauskopplung geplant. Mit Inbetriebnahme der GuD-Anlage im Jahr 2026 werden die beiden Steinkohleblöcke vom Netz gehen.
 
Das neue Gaskraftwerke (links vorne) zwischen den beiden Kohleblöcken
mit den großen Schornsteinen am Standort Altbach/Deizisau
Visualisierung: EnBW

Montag, 6.11.2023, 15:57 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Kraftwerke - EnBW baut zwei große Gaskraftwerke
Das Kohlekraftwerk in Heilbronn wird von einem modernen Gaskraftwerk (rechts) abgelöst. Visualisierung: EnBWn
Kraftwerke
EnBW baut zwei große Gaskraftwerke
EnBW ersetzt seine Kohlekraftwerke in Heilbronn und Altbach bei Stuttgart durch moderne Gaskraftwerke, die später mit Wasserstoff betrieben werden sollen. Der Auftrag ging an GE.
Die beiden KWK-Anlagen haben eine elektrische Leistung von jeweils 680 MW und sollen zusätzlich Dampf für die Fernwärmeversorgung in Heilbronn und der Region Stuttgart liefern. Die Anlagen ersetzen die bestehenden Kohlekraftwerke in Heilbronn und Altbach/Deizisau in der Nähe der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Die Inbetriebnahme ist Ende 2026 vorgesehen, die Umstellung auf Wasserstoff ist in den 2030er Jahren geplant. Als Kostenrahmen gibt EnBW einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag pro Standort an.

Wie es seitens EnBW und GE Vernova heißt, können die Kohlendioxidemissionen bereits durch die Umstellung von Kohle auf Gas um bis zu 60 Prozent gesenkt werden. Auch der Ausstoß anderer Schadstoffe werde durch den Einsatz moderner Gasturbinen des Typs 9HA.01 reduziert.

Unterstützung für Erneurbare

Den Baubeginn hat EnBW zusammen mit Geschäftspartnern und Vertretern lokaler Behörden und Geschäftspartner am Nachmittag des 6. November am Standort Altbach gefeiert. Michael Class, Senior Vice President Generation Portfoliomanagement bei EnBW, erklärte dabei: „Diese Kraftwerke werden dazu beitragen, die Stromversorgungssicherheit in Deutschland zu erhöhen, gleichzeitig den Kohleausstieg voranzutreiben und den Einsatz erneuerbarer Energien in unserem Land zuverlässiger zu machen, da wir bei Netzschwankungen schnell Strom liefern können.“

Für die Energiewende sind für Class sechs Punkte entscheidend: Der Ausbau der Erneuerbaren, der Ausbau der Nord-Süd-Ãœbertragunsnetze, der Ausbau der Verteilnetze, die Verbrauchssteuerung durch Smart Meter, das Etablieren einer Wasserstoffwirtschaft und das Bereitstellen disponibler Energie in Form solcher Gaskraftwerke. „Immer wenn Wind und Sonne nicht liefern brauchen wir abgeseicherte Leitung.“

In einer Pressekonferenz zum Baustart wies Class außerdem darauf hin, dass die Effizienz der neuen Anlagen deutlich über der der Kohlekraftwerke liegen. Durch sie sichere man auch die Kraftwerksstandorte und könne vorhandene Infrastruktur nutzen. Zugleich stellte er in Aussicht, den Kohleausstieg von 2030 auf 2028 vorzuziehen.
 
Spatenstich für das neue EnBW-Gaskraftwerk in Altbach/Deizisau (von links): Bürgermeister Thomas Matrohs (Deizisau),
Umweltministerin Thekla Walker,
EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos
und Bürgermeister Martin Funk (Altbach)
Quelle: EnBW / Uli Deck

Darüber hinaus, so Class, seien die beiden Kraftwerke für den Betrieb mit bis zu 100 Prozent Wasserstoff ausgelegt. Das entspreche dem nationalen Ziel, erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff in großem Maßstab zu nutzen, vor allem aber dem Nachhaltigkeitsziel der EnBW, bis 2035 klimaneutral zu werden. „Andere reden von wasserstofftauglichen Kraftwerken − wir haben bereits begonnen, sie zu bauen.“

Effizient und flexibel

Brice Raisin, Senior Executive Sales Leader der Gas Power Geschäftssparte von GE Vernova, betonte: „Heilbronn und Altbach/Deizisau werden die ersten neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der H-Klasse sein, die in Deutschland installiert werden. Es wird erwartet, dass sie zu den effizientesten und flexibelsten Anlagen gehören werden, wenn sie in Betrieb gehen. Fernwärme aus Gaskraftwerken ist nach Ãœberzeugung Raisins eine gute Ergänzung zu Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen. Denn diese benötigten zum Teil viel Platz und könnten in innerstädtischen Gebäuden oft nicht realisiert werden.

Die Vereinbarung zwischen EnBW und GE umfasst neben der Ausrüstung und dem Bau der Anlagen sowie Softwarelösungen auch Wartung und Service über einen Zeitraum von zehn Jahren. GE Vernova wird ein internationales Konsortium für die Projekte leiten, dem die Engineering-, Beschaffungs- und Bauunternehmen (EPC) Bonatti und Sener angehören.

Am Standort Heilbronn ist eine elektrische Leistung von rund 680 MW vorgesehen sowie thermischen Leistung von bis zu 190 MW für die Wärmeauskopplung. Die neue Anlage sichert damit langfristig auch die Fernwärmeversorgung in Heilbronn. Mit Inbetriebnahme der GuD-Anlage werden der Kohleblock 7 sowie die Reserveblöcke 5 und 6 des Kraftwerks stillgelegt.

Am Standort Altbach/Deizisau ist ebenfalls eine elektrische Leistung von 680 MW sowie eine thermische Leistung von bis zu 180 MW für die Wärmeauskopplung geplant. Mit Inbetriebnahme der GuD-Anlage im Jahr 2026 werden die beiden Steinkohleblöcke vom Netz gehen.
 
Das neue Gaskraftwerke (links vorne) zwischen den beiden Kohleblöcken
mit den großen Schornsteinen am Standort Altbach/Deizisau
Visualisierung: EnBW

Montag, 6.11.2023, 15:57 Uhr
Günter Drewnitzky

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