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Energie & Management > Stromnetz - Erster netzdienlicher Speicher in regionalem Verteilnetz
Quelle: E&M / Meyer-Tien
Stromnetz

Erster netzdienlicher Speicher in regionalem Verteilnetz

Das Bayernwerk will durch den Einsatz von Speichern in der Mittelspannung einen sonst erforderlichen Netzausbau vermeiden. Die Kriterien sind mit der Netzagentur abgestimmt.
Die Bayernwerk Netz GmbH sei der erste regionale Verteilnetzbetreiber in Deutschland, der einen netzdienlichen Speicher einsetzen werde, heißt es in einer Mitteilung der Eon-Tochtergesellschaft. „Zeitnah“ werde eine „Ausschreibung für den Einsatz echter netzdienlicher Speicher“ gestartet. Der Vergabeprozess werde transparent, diskriminierungsfrei und offen sein, versprach Bayernwerk Netz. Vorrangig entscheidend seien die gebotenen Dienstleistungsentgelte.

Zu deren Bewertung sei eigens eine Methodik entwickelt und mit der Bundesnetzagentur abgestimmt worden. „Nur Gebote, die in einer volkswirtschaftlichen Gesamtbetrachtung gegenüber Netzausbaukosten effizient sind, können im weiteren Prozess berücksichtigt werden“, heißt es weiter.

Laut Egon Westphal lässt sich durch eine entsprechende Betriebsweise der relativ kostengünstigen Anlage eine geplante relativ teure Netzbaumaßnahme ersetzen. „Damit machen wir den entscheidenden Schritt mehr: von der reinen Entfesselung der Energienetze hin zur Entfesselung des Energiesystems“, so der CEO der Muttergesellschaft Bayernwerk AG.

Der Einsatzort des Speichers wird im Landkreis Cham in der Oberpfalz sein. Die technischen Vorgaben für die Einheit sind 5 MW Wirkleistung und 20 MWh Speicherkapazität. Sie werde an die Mittelspannung angeschlossen und puffere überschüssige regenerativ erzeugte Energie ab.

Die Speicherung und zeitversetzte Widereinspeisung leiste einen wertvollen Beitrag zur Transformation des Energiesystems. Damit könnten zusätzliche Erzeugungsanlagen in das Netz integriert werden, ohne es weiter verstärken oder ausbauen zu müssen. Außerdem ließen sich Spannungsschwankungen durch den Speichereinsatz vermeiden und lasse sich so die Netzqualität verbessern.

Weitere Standorte für Speicher identifiziert

Das Vorgehen sei mit der Bundesnetzagentur abgestimmt. Die Bestätigung der Behörde dafür sieht Philipp Bühner als großen Erfolg. „Sie zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass unsere Bemühungen zur Integration von Energiespeichern in das Verteilnetz anerkannt werden“, so der Projektleiter bei der Bayernwerk Netz GmbH. Besonders hervorzuheben sei die enge Kooperation und der konstruktive Austausch mit der Behörde, um die Methodik für die regulatorische Anerkennung von Kosten zu bestimmen.

Nach dem Start in der Oberpfalz will das Bayernwerk die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse nutzen, um weitere Standorte für netzdienliche Speicher zu identifizieren und entsprechende Ausschreibungen durchzuführen.

Beim Speicher im Landkreis Cham wird es sich um eine Anlage mit einer rein netzdienlichen Fahrweise handeln, sagte ein Bayernwerk-Sprecher zu dieser Redaktion. Der Netzbetreiber werde die Betriebsführung übernehmen und mit dem Unternehmen, das den Zuschlag erhält, einen entsprechenden langfristigen Vertrag abschließen.

Bereits im Juni dieses Jahres hatte die Eon-Tochtergesellschaft drei mögliche Standorte in ihrem Netzgebiet für Speicher bekannt gegeben. Hier gehe es allerdings nicht zwangsläufig um eine netzdienliche Fahrweise. Schließlich könnten Speicher beispielsweise auch nach marktlichen Gesichtspunkten genutzt oder für das Redispatch eingesetzt werden. An den Umspannwerken in den Landkreisen Rottal-Inn und Straubing-Bogen seien zunächst einmal Standorte identifiziert worden, in denen Interessenten ein Anschlussbegehren für ihre Speicher abgeben können.

Mittlerweile ist auf der Internetseite des Bayernwerks allerdings zu lesen, dass an diesen Standorten erfolgreiche Netzanschlussbegehren gestellt wurden und somit keine weiteren Anmeldungen mehr entgegengenommen werden können.
 

Freitag, 27.09.2024, 14:34 Uhr
Fritz Wilhelm
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Erster netzdienlicher Speicher in regionalem Verteilnetz
Das Bayernwerk will durch den Einsatz von Speichern in der Mittelspannung einen sonst erforderlichen Netzausbau vermeiden. Die Kriterien sind mit der Netzagentur abgestimmt.
Die Bayernwerk Netz GmbH sei der erste regionale Verteilnetzbetreiber in Deutschland, der einen netzdienlichen Speicher einsetzen werde, heißt es in einer Mitteilung der Eon-Tochtergesellschaft. „Zeitnah“ werde eine „Ausschreibung für den Einsatz echter netzdienlicher Speicher“ gestartet. Der Vergabeprozess werde transparent, diskriminierungsfrei und offen sein, versprach Bayernwerk Netz. Vorrangig entscheidend seien die gebotenen Dienstleistungsentgelte.

Zu deren Bewertung sei eigens eine Methodik entwickelt und mit der Bundesnetzagentur abgestimmt worden. „Nur Gebote, die in einer volkswirtschaftlichen Gesamtbetrachtung gegenüber Netzausbaukosten effizient sind, können im weiteren Prozess berücksichtigt werden“, heißt es weiter.

Laut Egon Westphal lässt sich durch eine entsprechende Betriebsweise der relativ kostengünstigen Anlage eine geplante relativ teure Netzbaumaßnahme ersetzen. „Damit machen wir den entscheidenden Schritt mehr: von der reinen Entfesselung der Energienetze hin zur Entfesselung des Energiesystems“, so der CEO der Muttergesellschaft Bayernwerk AG.

Der Einsatzort des Speichers wird im Landkreis Cham in der Oberpfalz sein. Die technischen Vorgaben für die Einheit sind 5 MW Wirkleistung und 20 MWh Speicherkapazität. Sie werde an die Mittelspannung angeschlossen und puffere überschüssige regenerativ erzeugte Energie ab.

Die Speicherung und zeitversetzte Widereinspeisung leiste einen wertvollen Beitrag zur Transformation des Energiesystems. Damit könnten zusätzliche Erzeugungsanlagen in das Netz integriert werden, ohne es weiter verstärken oder ausbauen zu müssen. Außerdem ließen sich Spannungsschwankungen durch den Speichereinsatz vermeiden und lasse sich so die Netzqualität verbessern.

Weitere Standorte für Speicher identifiziert

Das Vorgehen sei mit der Bundesnetzagentur abgestimmt. Die Bestätigung der Behörde dafür sieht Philipp Bühner als großen Erfolg. „Sie zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass unsere Bemühungen zur Integration von Energiespeichern in das Verteilnetz anerkannt werden“, so der Projektleiter bei der Bayernwerk Netz GmbH. Besonders hervorzuheben sei die enge Kooperation und der konstruktive Austausch mit der Behörde, um die Methodik für die regulatorische Anerkennung von Kosten zu bestimmen.

Nach dem Start in der Oberpfalz will das Bayernwerk die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse nutzen, um weitere Standorte für netzdienliche Speicher zu identifizieren und entsprechende Ausschreibungen durchzuführen.

Beim Speicher im Landkreis Cham wird es sich um eine Anlage mit einer rein netzdienlichen Fahrweise handeln, sagte ein Bayernwerk-Sprecher zu dieser Redaktion. Der Netzbetreiber werde die Betriebsführung übernehmen und mit dem Unternehmen, das den Zuschlag erhält, einen entsprechenden langfristigen Vertrag abschließen.

Bereits im Juni dieses Jahres hatte die Eon-Tochtergesellschaft drei mögliche Standorte in ihrem Netzgebiet für Speicher bekannt gegeben. Hier gehe es allerdings nicht zwangsläufig um eine netzdienliche Fahrweise. Schließlich könnten Speicher beispielsweise auch nach marktlichen Gesichtspunkten genutzt oder für das Redispatch eingesetzt werden. An den Umspannwerken in den Landkreisen Rottal-Inn und Straubing-Bogen seien zunächst einmal Standorte identifiziert worden, in denen Interessenten ein Anschlussbegehren für ihre Speicher abgeben können.

Mittlerweile ist auf der Internetseite des Bayernwerks allerdings zu lesen, dass an diesen Standorten erfolgreiche Netzanschlussbegehren gestellt wurden und somit keine weiteren Anmeldungen mehr entgegengenommen werden können.
 

Freitag, 27.09.2024, 14:34 Uhr
Fritz Wilhelm

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