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Energie & Management > Biogas - Landwärme: Bereits etliche Einigungen
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
Biogas

Landwärme: Bereits etliche Einigungen

Die Insolvenz des Biomethan-Händlers Landwärme hat das Netzwerk Asew auf den Plan gerufen. Der finanzielle Schaden für die Stadtwerke-Welt wird jetzt höher taxiert als anfangs.
Die Verunsicherung ist offenbar groß. Mehr als 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 100 unterschiedlichen Unternehmen kamen dieser Tage auf Einladung des Stadtwerke-Netzwerks Asew zusammen, um sich über die Auswirkungen der Schieflage des Biomethan- und Treibhausgas-Quotenhändlers Landwärme auszutauschen.

Die betroffenen Energie-Stadtwerke teilen sich laut der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in zwei fast gleich große Gruppen: 55 Prozent handelten ihre THG-Quote über Landwärme, 45 Prozent seien Biomethan-Abnehmer. Die Schadenssumme, um die es insgesamt geht, lässt sich laut Asew bis dato nur grob abschätzen. Aus Angaben aus dem Kreis der Teilnehmer an dem Netzwerk-Treffen schließt sie auf einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“.

„Auch wenn die Hälfte der uns bekannten Unternehmen ein nur noch bis zum Jahresende laufendes Vertragsverhältnis mit Landwärme hat, könnte sich diese Schadenssumme erheblich steigern. Denn die Verträge der anderen Hälfte laufen deutlich länger, teilweise über das Jahr 2028 hinaus“, erklärt Asew-Gruppenleiterin Kara Hoffmann. Der VKU selbst war nach Bekanntwerden der Insolvenz „im schlechtesten Fall“ von einem zweitstelligen Millionenbetrag ausgegangen.

Beim THG-Quotenhandel gehe es „um erhebliche Summen, die nicht nur die Stadtwerke, sondern aufgrund der eingereichten Fahrzeugscheine auch Privat- und Gewerbekunden betreffen“, erklärt Asew-E-Mobilitätsreferent Hanno Ahlrichs: „Wann und in welcher Höhe die Gelder fließen werden, ist derzeit völlig ungewiss.“ Landwärme, vermutet er, könnte ein „Interesse daran haben, die bereits eingereichten Quoten nicht in vollem Umfang zu erfüllen.“ Zusätzlich komme teilweise Zeitdruck zum Tragen, da Quoten aus Kfz-Scheinen für 2024 bis zum 15. November beim Umweltbundesamt eingereicht werden müssen.

Neue Preise „moderat und marktfähig“

Mit Sorge sieht man bei der Asew auch das andere Geschäftsfeld. „Die für Landwärme aufgrund des Preisverfalls für Biomethan der letzten Monate ‚nachteiligen‘ Verträge werden aktuell vom Unternehmen eher nicht erfüllt“, berichtet Kara Hoffmann und sieht eine Parallele zum Fall BMP Greengas. Erst die Insolvenzeröffnung bei Landwärme im November - derzeit ist es eine vorläufige Insolvenz - werde das Schadensausmaß zeigen. „Aktuell sind in jedem Fall bereits erste Liefereinstellungen bekannt. Auch gab es erste Forderungen nach höheren Preisen.“

Landwärme spricht davon, Lieferungen in einigen Fällen ausgesetzt haben. Den betroffenen Kunden habe man Preisanpassungsgeboten geschickt. Mir dem Vernehmen nach positiver Resonanz: „Es gab bereits etlichen Einigungen“, sagt die Sprecherin des Unternehmens. Die vorgeschlagenen neuen Preise seien „moderat und marktfähig“, betont sie. Zu jenen Kunden, mit denen eine Vereinbarung gefunden worden sei, gehörten auch Stadtwerke.

Mittwoch, 18.09.2024, 17:26 Uhr
Manfred Fischer
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Die Insolvenz des Biomethan-Händlers Landwärme hat das Netzwerk Asew auf den Plan gerufen. Der finanzielle Schaden für die Stadtwerke-Welt wird jetzt höher taxiert als anfangs.
Die Verunsicherung ist offenbar groß. Mehr als 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 100 unterschiedlichen Unternehmen kamen dieser Tage auf Einladung des Stadtwerke-Netzwerks Asew zusammen, um sich über die Auswirkungen der Schieflage des Biomethan- und Treibhausgas-Quotenhändlers Landwärme auszutauschen.

Die betroffenen Energie-Stadtwerke teilen sich laut der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in zwei fast gleich große Gruppen: 55 Prozent handelten ihre THG-Quote über Landwärme, 45 Prozent seien Biomethan-Abnehmer. Die Schadenssumme, um die es insgesamt geht, lässt sich laut Asew bis dato nur grob abschätzen. Aus Angaben aus dem Kreis der Teilnehmer an dem Netzwerk-Treffen schließt sie auf einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“.

„Auch wenn die Hälfte der uns bekannten Unternehmen ein nur noch bis zum Jahresende laufendes Vertragsverhältnis mit Landwärme hat, könnte sich diese Schadenssumme erheblich steigern. Denn die Verträge der anderen Hälfte laufen deutlich länger, teilweise über das Jahr 2028 hinaus“, erklärt Asew-Gruppenleiterin Kara Hoffmann. Der VKU selbst war nach Bekanntwerden der Insolvenz „im schlechtesten Fall“ von einem zweitstelligen Millionenbetrag ausgegangen.

Beim THG-Quotenhandel gehe es „um erhebliche Summen, die nicht nur die Stadtwerke, sondern aufgrund der eingereichten Fahrzeugscheine auch Privat- und Gewerbekunden betreffen“, erklärt Asew-E-Mobilitätsreferent Hanno Ahlrichs: „Wann und in welcher Höhe die Gelder fließen werden, ist derzeit völlig ungewiss.“ Landwärme, vermutet er, könnte ein „Interesse daran haben, die bereits eingereichten Quoten nicht in vollem Umfang zu erfüllen.“ Zusätzlich komme teilweise Zeitdruck zum Tragen, da Quoten aus Kfz-Scheinen für 2024 bis zum 15. November beim Umweltbundesamt eingereicht werden müssen.

Neue Preise „moderat und marktfähig“

Mit Sorge sieht man bei der Asew auch das andere Geschäftsfeld. „Die für Landwärme aufgrund des Preisverfalls für Biomethan der letzten Monate ‚nachteiligen‘ Verträge werden aktuell vom Unternehmen eher nicht erfüllt“, berichtet Kara Hoffmann und sieht eine Parallele zum Fall BMP Greengas. Erst die Insolvenzeröffnung bei Landwärme im November - derzeit ist es eine vorläufige Insolvenz - werde das Schadensausmaß zeigen. „Aktuell sind in jedem Fall bereits erste Liefereinstellungen bekannt. Auch gab es erste Forderungen nach höheren Preisen.“

Landwärme spricht davon, Lieferungen in einigen Fällen ausgesetzt haben. Den betroffenen Kunden habe man Preisanpassungsgeboten geschickt. Mir dem Vernehmen nach positiver Resonanz: „Es gab bereits etlichen Einigungen“, sagt die Sprecherin des Unternehmens. Die vorgeschlagenen neuen Preise seien „moderat und marktfähig“, betont sie. Zu jenen Kunden, mit denen eine Vereinbarung gefunden worden sei, gehörten auch Stadtwerke.

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