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Energie & Management > Kohlekraftwerke - München steigt am 1. Juli aus der Kohle aus
Das Heizkraftwerk Nord der SWM in der Nachbargemeinde Unterföhring. Quelle: SWM
Kohlekraftwerke

München steigt am 1. Juli aus der Kohle aus

Jetzt steht das genaue Datum des Kohleausstiegs in der bayerischen Hauptstadt fest. Der verbleibende Kohleblock 2 des Heizkraftwerks Nord wird auf Erdgas umgestellt.
In München wird am 1. Juli die Kohleverfeuerung zu Strom und Wärme zumindest bei Großkraftwerken Geschichte sein: Die Stadtwerke München (SWM) konkretisierten am 12. Juni ad hoc in einer Transparenzmeldung den Termin, zu dem der letzte Kohleblock 2 des Heizkraftwerks Nord (HKW Nord) in der östlichen Nachbargemeinde Unterföhring auf Erdgas umgestellt wird, auf 1. Juli. Bereits Anfang April war der letzte Kohlezug im HKW Nord angekommen. Der Jahresbedarf war zuletzt bei 350.000 Tonnen gelegen.

Für die Brennstoff-Umstellung ist nach einer Pressemitteilung vom April keine Bautätigkeit erforderlich; es müssen lediglich die Anlagen des Blocks 2 neu eingestellt werden. Der Fuel Switch reduziert die CO2-Emissionen des Blocks um etwa 40 Prozent. Er findet zu einem Zeitpunkt statt, da sich die Anlage ohnehin in Revision befände. Sie soll künftig aus technischen und wirtschaftlichen Gründen fast ausschließlich in der Heizperiode laufen, wird also für längere Zeit erst wieder am 1. Oktober angefahren.

Die Blöcke 1 und 3 verfeuern Müll. Insgesamt leistet das HKW Nord bis 900 MW thermisch und 410 MW elektrisch.
 
Kohle adieu: eine Kesselluke im Heizkraftwerk Nord
Quelle: SWM / Felix Steck

Der Zeitpunkt des Kohleausstiegs in der 1,3-Millionen-Stadt ist ein Kompromiss zwischen den Vorgaben eines entsprechenden Bürgerentscheides von 2017 und der von der Netzagentur festgestellten Systemrelevanz des HKW Nord fürs Stromsystem, die ebenso für die Fernwärme-Versorgung gilt.

Die Systemrelevanz bei Strom endet dann, wenn die Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ)-Leitung Südostlink Windstrom aus Norddeutschland hertransportiert. Dies soll 2027 der Fall sein. Wenn die Geothermie das Erdgas für die Fernwärme-Versorgung hinreichend verdrängt hat, wird Block 2 ganz abgeschaltet.

Die SWM wollen in ihrer 2012 verkündeten Fernwärme-Vision spätestens 2040 den Wärmebedarf „vor allem“ mit Geothermie decken. Sie sind jetzt schon der größte Geothermie-Betreiber bundesweit. Sechs Anlagen sind in Betrieb, eine Anlage ist im Bau, und 50 weitere Bohrungen sind vorgesehen. Die Stadtwerke München investieren in die Geothermie 9,5 Milliarden Euro.

Bei Strom wollen die SWM 2025 als erste Millionenstadt der Welt den gesamten Bedarf in der Landeshauptstadt aus eigenen Erneuerbaren-Anlagen decken. „Deutlich“ mehr als 90 Prozent seien erreicht.

Montag, 17.06.2024, 12:43 Uhr
Georg Eble
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Das Heizkraftwerk Nord der SWM in der Nachbargemeinde Unterföhring. Quelle: SWM
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München steigt am 1. Juli aus der Kohle aus
Jetzt steht das genaue Datum des Kohleausstiegs in der bayerischen Hauptstadt fest. Der verbleibende Kohleblock 2 des Heizkraftwerks Nord wird auf Erdgas umgestellt.
In München wird am 1. Juli die Kohleverfeuerung zu Strom und Wärme zumindest bei Großkraftwerken Geschichte sein: Die Stadtwerke München (SWM) konkretisierten am 12. Juni ad hoc in einer Transparenzmeldung den Termin, zu dem der letzte Kohleblock 2 des Heizkraftwerks Nord (HKW Nord) in der östlichen Nachbargemeinde Unterföhring auf Erdgas umgestellt wird, auf 1. Juli. Bereits Anfang April war der letzte Kohlezug im HKW Nord angekommen. Der Jahresbedarf war zuletzt bei 350.000 Tonnen gelegen.

Für die Brennstoff-Umstellung ist nach einer Pressemitteilung vom April keine Bautätigkeit erforderlich; es müssen lediglich die Anlagen des Blocks 2 neu eingestellt werden. Der Fuel Switch reduziert die CO2-Emissionen des Blocks um etwa 40 Prozent. Er findet zu einem Zeitpunkt statt, da sich die Anlage ohnehin in Revision befände. Sie soll künftig aus technischen und wirtschaftlichen Gründen fast ausschließlich in der Heizperiode laufen, wird also für längere Zeit erst wieder am 1. Oktober angefahren.

Die Blöcke 1 und 3 verfeuern Müll. Insgesamt leistet das HKW Nord bis 900 MW thermisch und 410 MW elektrisch.
 
Kohle adieu: eine Kesselluke im Heizkraftwerk Nord
Quelle: SWM / Felix Steck

Der Zeitpunkt des Kohleausstiegs in der 1,3-Millionen-Stadt ist ein Kompromiss zwischen den Vorgaben eines entsprechenden Bürgerentscheides von 2017 und der von der Netzagentur festgestellten Systemrelevanz des HKW Nord fürs Stromsystem, die ebenso für die Fernwärme-Versorgung gilt.

Die Systemrelevanz bei Strom endet dann, wenn die Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ)-Leitung Südostlink Windstrom aus Norddeutschland hertransportiert. Dies soll 2027 der Fall sein. Wenn die Geothermie das Erdgas für die Fernwärme-Versorgung hinreichend verdrängt hat, wird Block 2 ganz abgeschaltet.

Die SWM wollen in ihrer 2012 verkündeten Fernwärme-Vision spätestens 2040 den Wärmebedarf „vor allem“ mit Geothermie decken. Sie sind jetzt schon der größte Geothermie-Betreiber bundesweit. Sechs Anlagen sind in Betrieb, eine Anlage ist im Bau, und 50 weitere Bohrungen sind vorgesehen. Die Stadtwerke München investieren in die Geothermie 9,5 Milliarden Euro.

Bei Strom wollen die SWM 2025 als erste Millionenstadt der Welt den gesamten Bedarf in der Landeshauptstadt aus eigenen Erneuerbaren-Anlagen decken. „Deutlich“ mehr als 90 Prozent seien erreicht.

Montag, 17.06.2024, 12:43 Uhr
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