Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
Um rund ein Viertel teurer werden die Netznutzungsentgelte 2024 im bundesweiten Durchschnitt. Die regionalen Unterschiede bleiben groß.
Nachdem die Bundesregierung die Subventionierung der Stromnetzentgelte im Dezember zurückgenommen hat, haben die Verteilnetzbetreiber die Entgelte für 2024 neu berechnet. Nach Angaben des Vergleichsportals Check
24 liegen nun für 96
Prozent der Postleitzahlengebiete in Deutschland endgültige Zahlen vor.
Erwartungsgemäß liegen die Netznutzungsentgelte dabei überall über dem Niveau des Vorjahres, unterscheiden sich regional aber deutlich. Für einen Verbrauch von 5.000
kWh fallen demnach zwischen 401
Euro (Bremen) und 645
Euro (Schleswig-Holstein) an. Im bundesweiten Durchschnitt sind es 529
Euro und damit 24
Prozent mehr als im Vorjahr (425
Euro).
Am deutlichsten gestiegen sind die Entgelte in Thüringen und Bayern. Ein Verbrauch von 5.000
kWh schlägt dort 2024 mit 528
Euro (Vorjahr: 398
Euro) beziehungsweise 508
Euro (385
Euro) zu Buche, was einer Steigerung von 33 respektive 32
Prozent entspricht.
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Die Netznutzungsentgelte in Landesdurchschnitten 2024 (zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken) Quelle: Check24 |
In Brandenburg fällt das Plus am geringsten aus. Hier steigen die Netznutzungsentgelte um nur 10
Euro, das allerdings auf sehr hohem Niveau: 2023 wurden dort bundesweit mit 588
Euro die höchsten Entgelte
fällig. Nun hat das Land mit 598
Euro die dritthöchsten durchschnittlichen Netznutzungsentgelte, hinter Schleswig-Holstein (645
Euro) und Hamburg (601
Euro).
Auch das Ende der Strompreisbremse macht sich bemerkbarDie 5.000
kWh, die das Check
24 als Vergleichsbasis nimmt, gibt das Portal als Durchschnittsverbrauch einer vierköpfigen Familie an. Eine solche Musterfamilie müsse aufgrund der gestiegenen Entgelte durchschnittlich mit Brutto-Mehrkosten von insgesamt 124
Euro im Jahr rechnen. Hinzu komme das Ende der Strompreisbremse, welches durchschnittliche Mehrkosten von 32 Euro pro Jahr zur Folge habe. Damit stiegen die Kosten 2024 für die vierköpfige Musterfamilie um 156
Euro.
Tatsächlich liegt der Durchschnittsverbrauch eines vierköpfigen Haushaltes allerdings niedriger: Das Beratungsunternehmen CO2online ermittelte für 2022 für einen Vierpersonenhaushalt im Einfamilienhaus ohne elektrische Wasseraufbereitung einen durchschnittlichen Verbrauch von 4.000
kWh; für einen vierköpfigen Haushalt in einem Mehrfamilienhaus ohne Boiler und Durchlauf-Erhitzer sogar nur 2.900 kWh.
Donnerstag, 4.01.2024, 16:08 Uhr
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