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2021 geht kein deutscher Windpark auf See ans Netz - erstmals seit mehr als zehn Jahren. Die Offshore-Branche fordert einen "zügigen industriepolitischen Impuls".
Angesichts der Ausbauflaute bei der deutschen Offshore-Windkraft seit Mitte 2020 fordern fünf Branchenverbände jetzt ein "zügiges" industriepolitisches Paket, um den Abzug von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen aus Deutschland zu stoppen und die neuen nationalen Klima- und Wasserstoffziele zu erreichen.
Zu den Kernforderungen gehört ein Ausbauziel auf "weit über" 50.000
MW sowie überhaupt die Formulierung von Zielen für Offshore und Wasserstoff für 2045 und 2050. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Verbände vom 15. Juli hervor. Sie berufen sich auf Studien von Fraunhofer und Enervis von 2017, wonach ein Ausbau auf 54.000 bis 57.000
MW möglich ist.
Zubau null - wie es dazu kamDeutschland hatte im November 2020 die erwünschte Leistung für 2030 auf 20.000
MW angehoben und für 2040 ein neues Ziel von 40.000
MW festgelegt. Die EU-27 gaben im selben Monat bis 2050 das Ziel 300.000
MW aus. Bislang sind laut Deutscher Windguard 7.770
MW in der deutschen Nord- und Ostsee am Netz - Platz zwei in Europa nach Großbritannien. 2020 waren demnach die letzten beiden Parks mit fixen Einspeisevergütungen gemäß EEG in Betrieb gegangen: "EnBW Albatros" und "Borkum
II" mit zusammen 219
MW.
Die Projekte, die 2017/18 in den Übergangsausschreibungen zum Zuge kamen, werden zwar die installierte Leistung bis 2025/26 auf 10.800
MW steigern, gehen aber erst von 2022 an sukzessive ans Netz. Das erste ist voraussichtlich der 342-MW-Windpark "Kaskasi" von RWE vor Helgoland, Anfang 2023 wohl gefolgt von "Arcadis Ost
1" (250
MW) von Parkwind vor Rügen. In der Masse hält die Ausbaudelle aber bis 2025/26 an, wenn beispielsweise die förderfreie 900-MW-Nordsee-Windfarm "He dreiht" fertig sein sollte. Über diese Investition entscheidet EnBW 2023 endgültig.
Die fünf Verbände fordern außerdem:
- die Festlegung zusätzlicher Flächen für Offshore-Wind in Verbindung mit grüner Wasserstoffproduktion. Die bisherigen nicht mit dem Festland verbundenen kleinen Flächen erlaubten keine wirtschaftliche Erzeugung. Deutschland will bis 2030 5.000 MW Wasserstoffleistung aufbauen.
- die gleichwertige Abwägung des Klimaschutzes gegen den Naturschutz und Interessen der zivilen wie militärischen Schifffahrt bei Kompromissen in der Flächennutzung und vermehrten gemeinsamen Gebrauch nach einem Ansatz der EU-Kommission
- Bautätigkeiten und Qualifizierungsmaßnahmen gegen den negativen Beschäftigungstrend
- eine Export- und Forschungsoffensive
Unterschrieben haben die Forderungen folgende Einrichtungen:
- Bundesverband Windenergie (BWE)
- Bundesverband der Windparkbetreiber Offshore (BWO)
- Stiftung Offshore Windenergie
- Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Power Systems
- das Innovationscluster WAB
Donnerstag, 15.07.2021, 13:48 Uhr
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