E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Windkraft Offshore - Salzgitter AG deckt sich mit Ökostrom von Vattenfall ein
Hand drauf: Vattenfall und die Salzgitter AG besiegeln ein Ökostrom-PPA. Quelle: Vattenfall
Windkraft Offshore

Salzgitter AG deckt sich mit Ökostrom von Vattenfall ein

Noch mehr Grünstrom für die Stahlproduktion der Zukunft: Die Salzgitter AG kauft dem schwedischen Konzern Vattenfall 15 Jahre lang Windenergie aus der Nordsee ab.
Zwei Großkonzerne sind sich einig: Die Salzgitter AG nimmt künftig Ökostrom aus einem entstehenden Meereswindpark von Vattenfall ab. Die Niedersachsen sichern sich laut einer gemeinsamen Mitteilung der Unternehmen 300 Millionen kWh Windstrom pro Jahr.

Der Direktabnahme-Vertrag (Power Purchase Agreement, PPA) beginnt 2028 und hat eine Laufzeit von zunächst 15 Jahren. Die Belieferung soll offenbar unmittelbar nach Fertigstellung des Windparks im selben Jahr erfolgen, dann soll die Meeresfarm „Nordlicht 1“ ans Netz gehen.

Der Offshore-Park der Schweden liegt etwa 85 Kilometer nördlich der deutschen Insel Borkum. Er wird bei Inbetriebnahme aus 68 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 980 MW bestehen. Der von der Salzgitter AG belegte Anteil soll 75 MW betragen. Nordlicht 1 ist ein gemeinsames Projekt von Vattenfall und BASF, die sich den Park im Verhältnis 51:49 teilen.

Wie ein Sprecher der Salzgitter AG auf Anfrage dieser Redaktion sagte, ist das PPA mit Vattenfall ein Puzzlestück beim Ersatz von Kohle in der Stahlproduktion. Im Direktreduktionsprozess spielt grüner Wasserstoff dabei eine zentrale Rolle, ab 2026 will die Salzgitter AG den Grünstrom in einem 100-MW-Elektrolyseur verwenden.

Weiterer Baustein der grüneren Stahlerzeugung ist ein Elektrolichtbogenofen, der die Ökoenergie ebenso benötigt, um Erz in den flüssigen Eisenschwamm zu schmelzen. In dieser Form ist dann von Rohstahl die Rede, der in vorhandenen Anlagen zu Brammen und schließlich zu dünnen Stahlbändern (Coils) wird. Elektrolyseur und Lichtbogenofen sollen 2026 zur Verfügung stehen, der Bau laufe, so der Salzgitter-Sprecher. In zwei Jahren wolle das Unternehmen die ersten „CO2-verminderten“ Stahlprodukte anbieten können.

Erst Anfang des Monats August hatte die Salzgitter AG einen anderen PPA-Deal bekannt gegeben. Aus dem Solarpark „Boitzenburger Land“ von RWE in Brandenburg sollen ab 2027 jährlich bis zu 64 Millionen kWh an das Stahl-Unternehmen gehen (wir berichteten). Früher im Jahr hatte die Salzgitter AG einen weiteren Vertrag mit Iberdrola Deutschland geschlossen. Aus einem Solarpark in Sachsen-Anhalt sollen ab 2025 etwa 60 Millionen kWh Ökostrom kommen, der Offshore-Park Baltic Eagle liefert künftig gar 6,5 Milliarden kWh.

Auch hier dient die grüne Energie dazu, dass die Salzgitter Flachstahl GmbH die Stahlproduktion auf strom- und wasserstoffbasierte Verfahren umstellen kann. Insgesamt peilen die Niedersachsen an, 2025 die Hälfte des Strombedarfs nicht-fossil zu decken. 2030 soll der Grünstromanteil 100 Prozent betragen.

Donnerstag, 29.08.2024, 14:26 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Windkraft Offshore - Salzgitter AG deckt sich mit Ökostrom von Vattenfall ein
Hand drauf: Vattenfall und die Salzgitter AG besiegeln ein Ökostrom-PPA. Quelle: Vattenfall
Windkraft Offshore
Salzgitter AG deckt sich mit Ökostrom von Vattenfall ein
Noch mehr Grünstrom für die Stahlproduktion der Zukunft: Die Salzgitter AG kauft dem schwedischen Konzern Vattenfall 15 Jahre lang Windenergie aus der Nordsee ab.
Zwei Großkonzerne sind sich einig: Die Salzgitter AG nimmt künftig Ökostrom aus einem entstehenden Meereswindpark von Vattenfall ab. Die Niedersachsen sichern sich laut einer gemeinsamen Mitteilung der Unternehmen 300 Millionen kWh Windstrom pro Jahr.

Der Direktabnahme-Vertrag (Power Purchase Agreement, PPA) beginnt 2028 und hat eine Laufzeit von zunächst 15 Jahren. Die Belieferung soll offenbar unmittelbar nach Fertigstellung des Windparks im selben Jahr erfolgen, dann soll die Meeresfarm „Nordlicht 1“ ans Netz gehen.

Der Offshore-Park der Schweden liegt etwa 85 Kilometer nördlich der deutschen Insel Borkum. Er wird bei Inbetriebnahme aus 68 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 980 MW bestehen. Der von der Salzgitter AG belegte Anteil soll 75 MW betragen. Nordlicht 1 ist ein gemeinsames Projekt von Vattenfall und BASF, die sich den Park im Verhältnis 51:49 teilen.

Wie ein Sprecher der Salzgitter AG auf Anfrage dieser Redaktion sagte, ist das PPA mit Vattenfall ein Puzzlestück beim Ersatz von Kohle in der Stahlproduktion. Im Direktreduktionsprozess spielt grüner Wasserstoff dabei eine zentrale Rolle, ab 2026 will die Salzgitter AG den Grünstrom in einem 100-MW-Elektrolyseur verwenden.

Weiterer Baustein der grüneren Stahlerzeugung ist ein Elektrolichtbogenofen, der die Ökoenergie ebenso benötigt, um Erz in den flüssigen Eisenschwamm zu schmelzen. In dieser Form ist dann von Rohstahl die Rede, der in vorhandenen Anlagen zu Brammen und schließlich zu dünnen Stahlbändern (Coils) wird. Elektrolyseur und Lichtbogenofen sollen 2026 zur Verfügung stehen, der Bau laufe, so der Salzgitter-Sprecher. In zwei Jahren wolle das Unternehmen die ersten „CO2-verminderten“ Stahlprodukte anbieten können.

Erst Anfang des Monats August hatte die Salzgitter AG einen anderen PPA-Deal bekannt gegeben. Aus dem Solarpark „Boitzenburger Land“ von RWE in Brandenburg sollen ab 2027 jährlich bis zu 64 Millionen kWh an das Stahl-Unternehmen gehen (wir berichteten). Früher im Jahr hatte die Salzgitter AG einen weiteren Vertrag mit Iberdrola Deutschland geschlossen. Aus einem Solarpark in Sachsen-Anhalt sollen ab 2025 etwa 60 Millionen kWh Ökostrom kommen, der Offshore-Park Baltic Eagle liefert künftig gar 6,5 Milliarden kWh.

Auch hier dient die grüne Energie dazu, dass die Salzgitter Flachstahl GmbH die Stahlproduktion auf strom- und wasserstoffbasierte Verfahren umstellen kann. Insgesamt peilen die Niedersachsen an, 2025 die Hälfte des Strombedarfs nicht-fossil zu decken. 2030 soll der Grünstromanteil 100 Prozent betragen.

Donnerstag, 29.08.2024, 14:26 Uhr
Volker Stephan

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.