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Energie & Management > Smart Meter - Smart Meter sind für Verbraucher eine Unbekannte
Quelle: Shutterstock / Shcherbakov Ilya
Smart Meter

Smart Meter sind für Verbraucher eine Unbekannte

Eine repräsentative Umfrage von „YouGov“ zu Smart Metern hat ein wenig überraschendes Ergebnis gebracht: Die Mehrheit der Befragten weiß nicht, was sich hinter dem Begriff verbirgt.
Eine Untersuchung, die im Auftrag der Smart-Meter-Initiative (SMI) durchgeführt wurde, habe große Wissenslücken über intelligente Messsysteme offenbart, heißt es in einer Mitteilung der Unternehmen in der SMI. Darin haben sich die Vertriebe Octopus Energy, Rabot Charge, Tibber und Ostrom zusammengeschlossen.

Immer noch wüssten 60 Prozent der Bevölkerung hierzulande nicht, was Smart Meter oder intelligente Messsysteme – so der gesetzlich definierte Begriff – sind. Von denjenigen, die mit dem Begriff etwas anfangen können, hätten 22 Prozent gewusst, dass der Messstellenbetreiber der richtige Ansprechpartner für die Bestellung eines Smart Meters ist. Mehr als ein Drittel (39 Prozent) sei der Meinung, die Kunden müssten sich an den Stromanbieter wenden, und 17 Prozent gaben an, dass der Vermieter zuständig sei.

Die Mitglieder der Smart-Meter-Initiative bezeichnen sich als digitale Ökostromanbieter und hatten im Januar dieses Jahres angekündigt, im Rahmen der SMI den Rollout intelligenter Messsysteme gemeinsam mit grundzuständigen Messstellenbetreibern voranzubringen. Hintergrund sind die Produktportfolien der Unternehmen, die stark auf flexible beziehungsweise dynamische Tarife setzen, die zum Teil den Einsatz eines intelligenten Messsystems voraussetzen.

„Die Verbreitung von Smart Metern in Kombination mit dynamischen Stromtarifen ist essenziell für das Gelingen der Energiewende“, erklärt Merlin Lauenburg, Deutschland-Chef von Tibber. Die Bundesregierung habe dies zwar erkannt und die Rahmenbedingungen für den Rollout unter anderem mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende angepasst. „Es fehlt aber noch an der Aufklärung der Bevölkerung“, so Lauenburg.

Der SMI-Mitteilung zufolge geben nur 38 Prozent der Befragten an, zu wissen, was dynamische Tarife sind, während 36 Prozent angeben, keine Ahnung zu haben und 26 Prozent sich nicht sicher sind.

Bei näherem Hinsehen habe sich allerdings gezeigt, dass nur 40 Prozent derer, die angegeben haben, Bescheid zu wissen, oder sich nicht sicher waren, tatsächlich die richtige Antwort geben konnten.

Komplexer Rechtsrahmen sowie begriffliche Unschärfe

Die Befragung wurde in Form von Online-Interviews Ende August / Anfang September durchgeführt. Insgesamt 2.189 Personen haben daran teilgenommen. Die Smart-Meter-Initiative weist darauf hin, dass die Ergebnisse repräsentativ für die volljährige Wohnbevölkerung in Deutschland ist.

Angesichts der Komplexität des Themas, des in den letzten Jahren umstrittenen und mehrfach geänderten rechtlichen Rahmens und der allgemeinen begrifflichen Unschärfe in der öffentlichen Diskussion hatte bereits das Bundeswirtschaftsministerium unter Peter Altmaier (CDU) eine Informationskampagne angekündigt. Einerseits sollte der Systemnutzen der intelligenten Messsysteme erläutert werden, andererseits der Nutzen, den die Endkunden aus den verfügbaren Verbrauchsdaten ziehen können. Bis auf einige Informationen auf der Internetseite des Ministeriums kam damals jedoch kaum etwas in der Öffentlichkeit an.

Mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende und einer stärkeren Betonung des Endkundennutzens hat anschließend Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck versucht, den Rollout der intelligenten Messsysteme agiler zu machen und zu beschleunigen. Das Gesetz sieht auch Regelungen vor für den freiwilligen Einbau von intelligenten Messsystemen jenseits des Pflicht-Rollout.

Im Sommer hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) dann einen Bericht vorgelegt, in dem es die Situation der Digitalisierung im Allgemeinen und des Smart Meter Rollout im Besonderen beschreibt. Der Bericht hat den Titel „Resilienz weiter stärken, den Systemnutzen der Digitalisierung der Energiewende konsequent heben: Analysen und Berichte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gemäß § 48 des Messstellenbetriebsgesetzes im Jahr 2024“.

Der Bericht des BMWK steht auf der Internetseite des Ministeriums zur Verfügung.
Ein Positionspapier der Smart-Meter-Initiative und des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft als Reaktion auf den BMWK-Bericht steht ebenfalls im Internet zur Verfügung.
 
 

Montag, 30.09.2024, 17:47 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Smart Meter - Smart Meter sind für Verbraucher eine Unbekannte
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Smart Meter
Smart Meter sind für Verbraucher eine Unbekannte
Eine repräsentative Umfrage von „YouGov“ zu Smart Metern hat ein wenig überraschendes Ergebnis gebracht: Die Mehrheit der Befragten weiß nicht, was sich hinter dem Begriff verbirgt.
Eine Untersuchung, die im Auftrag der Smart-Meter-Initiative (SMI) durchgeführt wurde, habe große Wissenslücken über intelligente Messsysteme offenbart, heißt es in einer Mitteilung der Unternehmen in der SMI. Darin haben sich die Vertriebe Octopus Energy, Rabot Charge, Tibber und Ostrom zusammengeschlossen.

Immer noch wüssten 60 Prozent der Bevölkerung hierzulande nicht, was Smart Meter oder intelligente Messsysteme – so der gesetzlich definierte Begriff – sind. Von denjenigen, die mit dem Begriff etwas anfangen können, hätten 22 Prozent gewusst, dass der Messstellenbetreiber der richtige Ansprechpartner für die Bestellung eines Smart Meters ist. Mehr als ein Drittel (39 Prozent) sei der Meinung, die Kunden müssten sich an den Stromanbieter wenden, und 17 Prozent gaben an, dass der Vermieter zuständig sei.

Die Mitglieder der Smart-Meter-Initiative bezeichnen sich als digitale Ökostromanbieter und hatten im Januar dieses Jahres angekündigt, im Rahmen der SMI den Rollout intelligenter Messsysteme gemeinsam mit grundzuständigen Messstellenbetreibern voranzubringen. Hintergrund sind die Produktportfolien der Unternehmen, die stark auf flexible beziehungsweise dynamische Tarife setzen, die zum Teil den Einsatz eines intelligenten Messsystems voraussetzen.

„Die Verbreitung von Smart Metern in Kombination mit dynamischen Stromtarifen ist essenziell für das Gelingen der Energiewende“, erklärt Merlin Lauenburg, Deutschland-Chef von Tibber. Die Bundesregierung habe dies zwar erkannt und die Rahmenbedingungen für den Rollout unter anderem mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende angepasst. „Es fehlt aber noch an der Aufklärung der Bevölkerung“, so Lauenburg.

Der SMI-Mitteilung zufolge geben nur 38 Prozent der Befragten an, zu wissen, was dynamische Tarife sind, während 36 Prozent angeben, keine Ahnung zu haben und 26 Prozent sich nicht sicher sind.

Bei näherem Hinsehen habe sich allerdings gezeigt, dass nur 40 Prozent derer, die angegeben haben, Bescheid zu wissen, oder sich nicht sicher waren, tatsächlich die richtige Antwort geben konnten.

Komplexer Rechtsrahmen sowie begriffliche Unschärfe

Die Befragung wurde in Form von Online-Interviews Ende August / Anfang September durchgeführt. Insgesamt 2.189 Personen haben daran teilgenommen. Die Smart-Meter-Initiative weist darauf hin, dass die Ergebnisse repräsentativ für die volljährige Wohnbevölkerung in Deutschland ist.

Angesichts der Komplexität des Themas, des in den letzten Jahren umstrittenen und mehrfach geänderten rechtlichen Rahmens und der allgemeinen begrifflichen Unschärfe in der öffentlichen Diskussion hatte bereits das Bundeswirtschaftsministerium unter Peter Altmaier (CDU) eine Informationskampagne angekündigt. Einerseits sollte der Systemnutzen der intelligenten Messsysteme erläutert werden, andererseits der Nutzen, den die Endkunden aus den verfügbaren Verbrauchsdaten ziehen können. Bis auf einige Informationen auf der Internetseite des Ministeriums kam damals jedoch kaum etwas in der Öffentlichkeit an.

Mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende und einer stärkeren Betonung des Endkundennutzens hat anschließend Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck versucht, den Rollout der intelligenten Messsysteme agiler zu machen und zu beschleunigen. Das Gesetz sieht auch Regelungen vor für den freiwilligen Einbau von intelligenten Messsystemen jenseits des Pflicht-Rollout.

Im Sommer hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) dann einen Bericht vorgelegt, in dem es die Situation der Digitalisierung im Allgemeinen und des Smart Meter Rollout im Besonderen beschreibt. Der Bericht hat den Titel „Resilienz weiter stärken, den Systemnutzen der Digitalisierung der Energiewende konsequent heben: Analysen und Berichte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gemäß § 48 des Messstellenbetriebsgesetzes im Jahr 2024“.

Der Bericht des BMWK steht auf der Internetseite des Ministeriums zur Verfügung.
Ein Positionspapier der Smart-Meter-Initiative und des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft als Reaktion auf den BMWK-Bericht steht ebenfalls im Internet zur Verfügung.
 
 

Montag, 30.09.2024, 17:47 Uhr
Fritz Wilhelm

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