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Energie & Management > Stromnetz - Speicher können Erträge erhöhen und Risiken minimieren
Blick in LEW-Großsspeicher mit 700 Lithium-Ionen Akkus. Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
Stromnetz

Speicher können Erträge erhöhen und Risiken minimieren

Erträge steigern, Kannibalisierungsrisiko verringern: Eine Studie sieht großes Potenzial in Batteriespeichern. Danach ist besonders Deutschland ein interessanter Markt.
Deutschland, Großbritannien, Irland/Nordirland und Polen sind in Europa die attraktivsten Standorte für die Kombination von Erneuerbaren-Kraftwerken mit Batteriespeichersystemen. Zu dem Schluss kommt die erste Ausgabe des neuen „European Renewables Co-Location Report“, für den die Strommarktanalysten von Aurora Energy Research die Marktsituation und Regulierungsbedingungen in zwölf europäischen Ländern untersucht haben. Die Analyse beruht auf Auroras Prognose, dass bis 2030 europaweit ein Erneuerbaren-Zubau von 421.000 MW erfolgt.

„Mit dem zunehmenden Anteil der volatilen Energieerzeuger wachsen die Risiken für Erneuerbare-Energieanlagen-Betreiber, etwa durch Preiskannibalisierung oder häufigere Einschränkungen der Stromabgabe ins Netz“, erklärte dazu Jannik Carl, Energiemarktanalyst von Aurora Energy Research. Zudem steige das Risiko für Kosten für Ausgleichsmaßnahmen bei fehlerhaften Erzeugungsprognosen. Daraus ergäben sich Anreize für die Zusammenlegung von erneuerbaren Energieanlagen mit Batteriespeichersystemen.

Die Studie zeigt, dass vor allem Erneuerbare-Energieanlagen-Betreiber in Deutschland durch Co-Location attraktive Möglichkeiten erhalten, ihre Erträge zu steigern, von niedrigeren Kosten für Ausgleichsenergie zu profitieren und das erhebliche Kannibalisierungsrisiko zu mindern.

Neben Deutschland wirken sich die marktlichen Faktoren am stärksten in Griechenland, den Niederlanden und im gemeinsamen Strommarkt von Irland und Nordirland aus. Mit Blick auf die Regulierung ist auch Großbritannien ein günstiger Markt: Hier erhalten Co-Location-Anlagen einfacher und schneller Zugang zum Netz und haben zudem mehr Möglichkeiten, mit Speichern zusätzliche Einnahmequellen anzuzapfen. In Polen wiederum gibt es erhebliche Subventionen für Erneuerbaren-Energieanlagen-Speicher-Kombinationen sowie den Zugang zu langfristigen Kapazitätsmarktverträgen.

Nachholbedarf bei politischen Rahmenbedingungen

Das Marktinteresse an der Kombination von erneuerbaren Energien und Batterieanlagen an einem Standort sei in ganz Europa gestiegen, so Jannik Carl. „Allerdings hinken die politischen Rahmenbedingungen in vielen Ländern hinterher und konzentrieren sich oft nur auf einzelne Aspekte der Co-Location-Geschäftsmodelle.“ So werde etwa in Deutschland die Rentabilität der Batterieanlagen durch die Anforderungen im Rahmen der Innovationsauktion drastisch eingeschränkt.

Die Aurora-Experten halten es mit Blick auf den weiteren Fortschritt der Energiewende für entscheidend, dass Batteriespeicher ihr volles Potenzial zur Systemintegration der erneuerbaren Energien nutzen können. Dazu sollte die Regulierung ihre Einbindung in das Gesamtsystem berücksichtigen und zum Beispiel auch die Einspeicherung von Strom aus Anlagen ermöglichen, die ansonsten wegen Netzüberlastung abgeregelt würden. In Deutschland sei zusätzlich die Adressierung der Grün- und Graustromthematik im Rahmen des Solarpakets I ein erster wichtiger Schritt.

Montag, 17.06.2024, 14:55 Uhr
Günter Drewnitzky
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Blick in LEW-Großsspeicher mit 700 Lithium-Ionen Akkus. Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
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Speicher können Erträge erhöhen und Risiken minimieren
Erträge steigern, Kannibalisierungsrisiko verringern: Eine Studie sieht großes Potenzial in Batteriespeichern. Danach ist besonders Deutschland ein interessanter Markt.
Deutschland, Großbritannien, Irland/Nordirland und Polen sind in Europa die attraktivsten Standorte für die Kombination von Erneuerbaren-Kraftwerken mit Batteriespeichersystemen. Zu dem Schluss kommt die erste Ausgabe des neuen „European Renewables Co-Location Report“, für den die Strommarktanalysten von Aurora Energy Research die Marktsituation und Regulierungsbedingungen in zwölf europäischen Ländern untersucht haben. Die Analyse beruht auf Auroras Prognose, dass bis 2030 europaweit ein Erneuerbaren-Zubau von 421.000 MW erfolgt.

„Mit dem zunehmenden Anteil der volatilen Energieerzeuger wachsen die Risiken für Erneuerbare-Energieanlagen-Betreiber, etwa durch Preiskannibalisierung oder häufigere Einschränkungen der Stromabgabe ins Netz“, erklärte dazu Jannik Carl, Energiemarktanalyst von Aurora Energy Research. Zudem steige das Risiko für Kosten für Ausgleichsmaßnahmen bei fehlerhaften Erzeugungsprognosen. Daraus ergäben sich Anreize für die Zusammenlegung von erneuerbaren Energieanlagen mit Batteriespeichersystemen.

Die Studie zeigt, dass vor allem Erneuerbare-Energieanlagen-Betreiber in Deutschland durch Co-Location attraktive Möglichkeiten erhalten, ihre Erträge zu steigern, von niedrigeren Kosten für Ausgleichsenergie zu profitieren und das erhebliche Kannibalisierungsrisiko zu mindern.

Neben Deutschland wirken sich die marktlichen Faktoren am stärksten in Griechenland, den Niederlanden und im gemeinsamen Strommarkt von Irland und Nordirland aus. Mit Blick auf die Regulierung ist auch Großbritannien ein günstiger Markt: Hier erhalten Co-Location-Anlagen einfacher und schneller Zugang zum Netz und haben zudem mehr Möglichkeiten, mit Speichern zusätzliche Einnahmequellen anzuzapfen. In Polen wiederum gibt es erhebliche Subventionen für Erneuerbaren-Energieanlagen-Speicher-Kombinationen sowie den Zugang zu langfristigen Kapazitätsmarktverträgen.

Nachholbedarf bei politischen Rahmenbedingungen

Das Marktinteresse an der Kombination von erneuerbaren Energien und Batterieanlagen an einem Standort sei in ganz Europa gestiegen, so Jannik Carl. „Allerdings hinken die politischen Rahmenbedingungen in vielen Ländern hinterher und konzentrieren sich oft nur auf einzelne Aspekte der Co-Location-Geschäftsmodelle.“ So werde etwa in Deutschland die Rentabilität der Batterieanlagen durch die Anforderungen im Rahmen der Innovationsauktion drastisch eingeschränkt.

Die Aurora-Experten halten es mit Blick auf den weiteren Fortschritt der Energiewende für entscheidend, dass Batteriespeicher ihr volles Potenzial zur Systemintegration der erneuerbaren Energien nutzen können. Dazu sollte die Regulierung ihre Einbindung in das Gesamtsystem berücksichtigen und zum Beispiel auch die Einspeicherung von Strom aus Anlagen ermöglichen, die ansonsten wegen Netzüberlastung abgeregelt würden. In Deutschland sei zusätzlich die Adressierung der Grün- und Graustromthematik im Rahmen des Solarpakets I ein erster wichtiger Schritt.

Montag, 17.06.2024, 14:55 Uhr
Günter Drewnitzky

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