Ausschnitt aus der Messe Wind Energy, Archivbild von 2022. Quelle: E&M / Georg Eble
Das Konjunkturbarometer in der deutschen Windbranche ist nach wie vor von Optimismus geprägt. Sie rechnet auch wieder damit, dass die installierte Leistung weiter steigt. Offshore.
Die globale Windbranche mit Umfrageschwerpunkt Deutschland sieht sowohl onshore als auch offshore optimistisch in die nähere Zukunft. Sie geht wieder von noch größeren Windrädern aus, sieht aber auch noch Hürden für den Windkraft-Zubau.
Das geht aus dem halbjährlichen Stimmungsbarometer Wind Energy Trend Index (Wetix) von Windresearch hervor, das der Auftraggeber Hamburg Messe & Congress am 9.
Juli auszugsweise veröffentlichte. Er wertete dabei 500
Antworten von Marktteilnehmern aus dem zweiten Quartal aus, von denen 65
Prozent in Deutschland ihren Sitz haben.
Demnach rechnet die Branche sowohl in den kommenden zwölf Monaten als auch im Zweijahreszeitraum mit einem größeren Wachstum in Europa inklusive Deutschland, als sie das im vorherigen Wetix im vierten Quartal 2023 prognostiziert hatten. Der Wetix-Indexwert für den Alten Kontinent, der ohnehin das letzte Mal 2020 negativ gewesen war und auch das nur teilweise, verbesserte sich durchwegs, sowohl für Windkraft an Land wie auf See.
|
Mit diesen Hürden plagen sich die meisten Teilnehmer des Windenergie-Marktes, so der Wetix vom zweiten Quartal 2024 - Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken - Quelle: HMC / Windresearch |
In allen anderen Kontinenten ist dagegen zumindest kurzfristig und onshore die Erwartung eines schrumpfenden Geschäfts ablesbar. In der Langfrist-Betrachtung hat Europa onshore Asien als Chancenmarkt eingeholt und offshore sogar überflügelt.
Die größten HindernisseDie größten wahrgenommenen Hürden für den Windkraft-Ausbau weltweit unterscheiden sich deutlich zwischen on- und offshore: So stehen an Land die aufwändigen und zeitraubenden Genehmigungen mit 66
Prozent an oberster Stelle, während sie auf See mit 43
Prozent nur als drittgrößte Hürde angegegeben werden. Größtes Hindernis ist dort, mit allerdings dünnem Vorsprung, der Netzausbau (47
Prozent; onshore 61
Prozent, aber nur Rang zwei).
Zum Nachteil der Windkraft auf See gereichen die spezifischen Investitionskosten. 46
Prozent sehen sie dort als Hindernis. An Land sind es nur 32
Prozent. Auch technologische Herausforderungen plagen eher die Offshore-Wirtschaft (31
Prozent) als die onshore tätigen Unternehmen (9
Prozent).
Installierte Leistung: uneinheitlichNach einem überraschenden Knick im vorigen Wetix, was die für 2030 prognostizierten installierten Leistungen pro Offshore-Windenergieanlage angeht, ist der Vorhersage-Durchschnitt von 18
MW auf 19
MW angestiegen. Ende 2023 waren dem Markt erste Prototypen mit 22
MW vorgestellt worden. 20
Prozent der Befragten gehen auch von 22
MW bis 25
MW in sechs Jahren aus. Dagegen wird onshore im Mittel nur noch mit 8,3
MW gerechnet − eine leichte Delle.
Die Hamburg Messe & Congress (HMC) veröffentlicht seit 2018 halbjährlich das Konjunkturbarometer Wind Energy Trend Index, für das sie das Bremer Marktforschungsinstitut Windresearch beauftragt. Dies geschieht dieses Jahr wieder im Vorgriff auf die Messe Wind Energy, die in Hamburg nach zwei Jahren wieder vom 24. bis 27. September samt Konferenzprogramm stattfindet. Mehr als 1.500 Aussteller aus 40 Ländern treffen in zehn Hallen auf bis zu 40.000 Besucher.
Mittwoch, 10.07.2024, 15:22 Uhr
© 2024 Energie & Management GmbH