Seit Anfang 2022 hat Aral eine Authentifizierungslösung in Betrieb, Quelle: Aral
Der Tankstellenbetreiber will Tempo beim Ladenetzausbau machen und noch mehr batteriegepufferte Schnelllader in der Niederspannung installieren.
Aral Pulse ist die Marke, mit der der Mutterkonzern BP in Deutschland sein Ladenetz ausbaut. Nach eigenen Angaben ist Aral nun eineinhalb Jahre nach Einführung der Marke bereits der größte Anbieter von öffentlich zugänglichen Ladestationen mit einer Leistung von mindestens 150 kW und mit mindestens drei CCS-Anschlüssen. Laut einer Mitteilung des Unternehmens verzeichnet die Schnellladepark-App des Stromtankstellen-Verzeichnisses „Going Electric“ derzeit 131 solcher rund um die Uhr zugänglichen Ladestationen von Aral Pulse.
Insgesamt verfügt das Aral-Ladenetz derzeit über 860 Ladepunkte. Bis Ende dieses Jahres soll die Zahl auf 1.500 anwachsen. Und bis Ende 2025 will das Unternehmen deutschlandweit 5.000 Schnelladepunkte installiert haben. „Um die Attraktivität von E-Autos zu erhöhen, braucht es neben innovativen Ladelösungen vor allem eine schnelle und einfache Ladeinfrastruktur. Aus diesem Grund machen wir ordentlich Tempo beim Netzausbau“, begründet Alexander Junge, Vorstand bei Aral für Elektromobilität, die Pläne.
Bis Ende 2025 deutschlandweit 5.000 Schnellladepunkte geplant
Zum Vergleich: Aktuell betreibt BP unter der Marke Aral in Deutschland rund 2.400 konventionelle Tankstellen. Nach Angaben des ADAC, auf der Basis von Zahlen aus dem vergangenen Jahr, ist das Unternehmen damit der größte Anbieter hierzulande, mit deutlichem Abstand vor Shell (1.950 Tankstellen) und Total (1.150 Tankstellen).
Den Ausbau des Ultra-E-Ladenetzes will BP auch mit strategischen Partnerschaften vorantreiben, etwa mit Volkswagen. Die Kooperation hat bereits erste Früchte hervorgebracht: Im April 2022 haben die Partner in Düsseldorf einen High Power Charger (HPC) in Betrieb genommen. Die im VW-Konzern entwickelte HPC-Säule mit der Bezeichnung „Flexpole“ verfügt über zwei Ladepunkte und einen integrierten Speicher. Die Batterie ermöglicht den Anschluss an das Niederspannungsnetz, da sie bei Lastspitzen als Puffer fungiert und nach der Stromabgabe wieder über das Niederspannungsnetz geladen wird. Ein teurer Mittelspannungsanschluss lasse sich somit vermeiden, heißt es in einer Mitteilung von Aral. Bis Ende 2024 sind bis zu 4.000 weitere solcher Ladepunkte an den Aral-Standorten in Deutschland und den BP-Standorten in Großbritannien folgen.
Die Kooperationen des Mineralölkonzerns erstrecken sich auch auf die Abrechnung und Bezahlung der Ladevorgänge. Ein Beispiel dafür ist die Anfang 2022 eingeführte „Plug&Charge“-Technologie, wodurch die Bezahlung automatisch nach Beendigung des Ladevorgangs erfolgt. Es handelt sich dabei um eine Authentifizierungstechnologie entsprechend der Norm ISO 15118, die eine direkte Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladesäule ermöglicht. Voraussetzung ist ein entsprechender Ladevertrag mit einem E-Mobilitätsdienstleister, etwa Hubject.
Montag, 1.08.2022, 14:41 Uhr
Fritz Wilhelm
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