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Nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung im Spätherbst will der hessische Wind- und Solarprojektierer seine finanzielle Basis nun mit einer neuen Unternehmensanleihe weiter stärken.
Eine nachrangige Unternehmensanleihe soll der Abo Wind AG mit Sitz in Wiesbaden, einem der bekanntesten Wind- und Solarprojektierer hierzulande, helfen, das weitere Wachstum zu finanzieren. Kunden der sozial-ökologischen GLS Bank können ab Anfang Februar exklusiv dieses Wertpapier mit einer Laufzeit von neun Jahren zeichnen, das jährlich mit 3,5 % verzinst wird.
Im ersten Schritt liegt das Ausgabevolumen bei 30 Millionen Euro: „Wir haben mit der GLS Bank vereinbart, dass das Volumen in einem zweiten Schritt auf bis zu 50 Millionen Euro erhöht werden kann“, betonte Alexander Koffka, Mitglied der Geschäftsführung, gegenüber unserer Redaktion. Für die Hessen ist die anstehende Anleihe die größte ihrer Art in der bislang über 20-jährigen Unternehmensgeschichte. Bereits im zurückliegenden November hatte Abo Wind durch eine Kapitalerhöhung rund 16 Mio. Euro frisches Kapital in die Kasse bekommen. „Das Geld können wir für die Umsetzung und die Bauphase vieler unserer Projekte gut brauchen, die von der Leistung immer größer werden“, so Koffka.
Betrug die Leistung vom Gros der Wind- und Solarprojekte in der Vergangenheit zwischen 5 und 50 MW, hat es Abo Wind mittlerweile mit anderen Größendimensionen zu tun. Erste in Spanien geplante Solarparks sind mit über 100 MW projektiert, bei neuen Windparks in Finnland liegt die Leistung sogar bei 200 MW. „Das stellt uns bei der Vorfinanzierung der Projekte vor ganz neue Herausforderungen“, so Koffka. Das Geld der Nachranganleihe werde Abo Wind bei künftigen Finanzierungsgeschäften mit den Banken helfen, niedrigere Kreditzinsen eingeräumt zu bekommen.
Mit ihren mittlerweile rund 700 Mitarbeitern ist Abo Wind bereits in 16 Ländern aktiv. Nach Koffkas Worten umfasst die Projektpipeline für neue Wind- und Solarvorhaben derzeit rund 12.000 MW, wobei davon rund zwei Drittel auf den Windsektor entfällt.
Für den deutschen Markt, der neben Frankreich, Irland und Finnland zu den Kernmärkten von Abo Wind zählt, haben die Hessen derzeit Projekte mit einem Volumen von etwa 1.500 MW in Vorbereitung. „Gerade für Deutschland sind wir froh, dass die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes einige kleinere Verbesserungen gebracht hat“, sagte Koffka. Das Grundproblem habe aber auch das „EEG 2021“ nicht gelöst: „Wir brauchen einfach mehr und schnelle Genehmigungen für neue Windparks.“
Freitag, 29.01.2021, 13:45 Uhr
Ralf Köpke
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