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Energie & Management > Stromnetz - Auch Umlagen auf Strom verteuern sich 2023
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stromnetz

Auch Umlagen auf Strom verteuern sich 2023

Jetzt ist auch die Höhe der KWKG-Umlage und der §19-Strom-NEV-Umlage für nächstes Jahr bekannt. Insgesamt erhöht sich der Netto-Endpreis um 1,365 Cent/kWh.
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben am 25. Oktober die Höhe der Strom-Umlagen für das Jahr 2023 bekannt gegeben. Nach der Abschaffung der EEG-Umlage Mitte des Jahres machen diese zwar nur noch einen deutlich kleineren Anteil des Strompreises aus. Dennoch dienen die verbliebenen Umlagen als wichtiger Indikator.

Bereits am 14. Oktober war die Höhe der Offshore-Netzumlage 2023 veröffentlicht worden. Sie steigt 2023 um rund 41 Prozent (alle Werte siehe Tabelle weiter unten). Insgesamt werden über die Offshore-Netzumlage im kommenden Jahr Kosten von mehr als 2,3 Milliarden Euro gewälzt. Besonders die Kosten für die Netzanbindung fallen um 500 Millionen Euro höher aus als 2022.

Die Höhen der übrigen Umlagen folgen diesem Trend nicht: Die KWKG-Umlage sinkt leicht von 0,378 auf 0,357 Ct/kWh (minus 5,6 Prozent). Auch die §19-Strom-NEV-Umlage, die gemäß der Stromnetzentgeltverordnung die vermiedenen Netzentgelte für die Großindustrie abdeckt, fällt im kommenden Jahr etwas geringer aus: Sie fällt um minus 4,6 Prozent auf 0,417 Ct/kWh (2022: 0,437 Ct/kWh).

Seit 1. Juli wird die EEG-Umlage nicht mehr erhoben. Nächstes Jahr soll auch die Umlage für abschaltbare Lasten (AbLaV-Umlage) ganz auf Null sinken, teilten die Übertragungsnetzbetreiber am Abend des 25. Oktober auf dem Portal netztransparenz.de mit. Die Abschaltbare-Lasten-Verordnung ist zwar aufgehoben, Nachberechnungen wären aber bis Ende 2023 möglich gewesen.

Insgesamt verteuern die Umlagen den Netto-Strompreis 2023 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 nach Berechungen des Stadtwerke-Netzwerks Asew um 1,365 Cent/kWh.
 
 
Umlagen-Art2023 2022 %
Offshore-Netzumlage0,591 Ct/kWh0,419 Ct/kWh+41
KWKG-Umlage0,357 Ct/kWh0,378 Ct/kWh-5,6
§19-Strom-NEV-Umlage0,417 Ct/kWh0,437 Ct/kWh-4,6
EEG-Umlage03,723 Ct/kWh im 1. Hj.,
0, 00 Ct/kWh im 2. Hj.
 
AbLaV-Umlage00,003 Ct/kWh 

Quellen: netztransparenz.de, Asew, eigene Recherchen

Asew-Geschäftsführerin Daniela Wallikewitz kommentierte die Umlagen vor allem mit Bezug auf die Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Projekte (HGÜ): „Insbesondere die netzseitigen Umlagen gehen einen parallelen Weg zu den Netzentgelten, die ebenfalls deutlich steigen. Hier schlagen sich unter anderem die notwendigen Investitionen in die Netze nieder, vor allem die Anbindung der Offshore-Erzeuger sowie der nötigen HGÜ-Leitungen in den Süden. Auch in Zukunft bleiben die Umlagen somit ein wichtiger Posten des Strompreises.“

Bund plant harmonisiertes Umlagengesetz

In die gesetzgeberische Zukunft blickend, ergänzte Wallikewitz: „Inwieweit die Harmonisierung der Berechnungsgrundlage nach der Überführung in ein eigenes Umlagengesetz hier zu einer Stabilisierung führt, lässt sich jetzt noch nicht prognostizieren.“

Mit sinkenden Strompreisen sei indes kurz- und mittelfristig kaum zu rechnen. Torsten Brose, Leiter Vertriebslösungen bei der Asew, empfahl „in jedem Fall Offenheit und Transparenz in der Kommunikation. Die Dinge beim Namen nennen und sagen, warum dies so ist, werden die Kunden ihrem Versorger danken. Solange sie Preisanpassungen nachvollziehen können, ‚verzeihen‘ Kunden auch unpopuläre Maßnahmen wie Preiserhöhungen.“ Die Asew bietet ihren Mitglieds-Stadtwerken Kommunikationshilfen zur Zusammensetzung des Strom-Endpreises sowie Musterbriefe für Preisanpassungen.

Dienstag, 25.10.2022, 12:37 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Stromnetz - Auch Umlagen auf Strom verteuern sich 2023
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stromnetz
Auch Umlagen auf Strom verteuern sich 2023
Jetzt ist auch die Höhe der KWKG-Umlage und der §19-Strom-NEV-Umlage für nächstes Jahr bekannt. Insgesamt erhöht sich der Netto-Endpreis um 1,365 Cent/kWh.
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben am 25. Oktober die Höhe der Strom-Umlagen für das Jahr 2023 bekannt gegeben. Nach der Abschaffung der EEG-Umlage Mitte des Jahres machen diese zwar nur noch einen deutlich kleineren Anteil des Strompreises aus. Dennoch dienen die verbliebenen Umlagen als wichtiger Indikator.

Bereits am 14. Oktober war die Höhe der Offshore-Netzumlage 2023 veröffentlicht worden. Sie steigt 2023 um rund 41 Prozent (alle Werte siehe Tabelle weiter unten). Insgesamt werden über die Offshore-Netzumlage im kommenden Jahr Kosten von mehr als 2,3 Milliarden Euro gewälzt. Besonders die Kosten für die Netzanbindung fallen um 500 Millionen Euro höher aus als 2022.

Die Höhen der übrigen Umlagen folgen diesem Trend nicht: Die KWKG-Umlage sinkt leicht von 0,378 auf 0,357 Ct/kWh (minus 5,6 Prozent). Auch die §19-Strom-NEV-Umlage, die gemäß der Stromnetzentgeltverordnung die vermiedenen Netzentgelte für die Großindustrie abdeckt, fällt im kommenden Jahr etwas geringer aus: Sie fällt um minus 4,6 Prozent auf 0,417 Ct/kWh (2022: 0,437 Ct/kWh).

Seit 1. Juli wird die EEG-Umlage nicht mehr erhoben. Nächstes Jahr soll auch die Umlage für abschaltbare Lasten (AbLaV-Umlage) ganz auf Null sinken, teilten die Übertragungsnetzbetreiber am Abend des 25. Oktober auf dem Portal netztransparenz.de mit. Die Abschaltbare-Lasten-Verordnung ist zwar aufgehoben, Nachberechnungen wären aber bis Ende 2023 möglich gewesen.

Insgesamt verteuern die Umlagen den Netto-Strompreis 2023 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 nach Berechungen des Stadtwerke-Netzwerks Asew um 1,365 Cent/kWh.
 
 
Umlagen-Art2023 2022 %
Offshore-Netzumlage0,591 Ct/kWh0,419 Ct/kWh+41
KWKG-Umlage0,357 Ct/kWh0,378 Ct/kWh-5,6
§19-Strom-NEV-Umlage0,417 Ct/kWh0,437 Ct/kWh-4,6
EEG-Umlage03,723 Ct/kWh im 1. Hj.,
0, 00 Ct/kWh im 2. Hj.
 
AbLaV-Umlage00,003 Ct/kWh 

Quellen: netztransparenz.de, Asew, eigene Recherchen

Asew-Geschäftsführerin Daniela Wallikewitz kommentierte die Umlagen vor allem mit Bezug auf die Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Projekte (HGÜ): „Insbesondere die netzseitigen Umlagen gehen einen parallelen Weg zu den Netzentgelten, die ebenfalls deutlich steigen. Hier schlagen sich unter anderem die notwendigen Investitionen in die Netze nieder, vor allem die Anbindung der Offshore-Erzeuger sowie der nötigen HGÜ-Leitungen in den Süden. Auch in Zukunft bleiben die Umlagen somit ein wichtiger Posten des Strompreises.“

Bund plant harmonisiertes Umlagengesetz

In die gesetzgeberische Zukunft blickend, ergänzte Wallikewitz: „Inwieweit die Harmonisierung der Berechnungsgrundlage nach der Überführung in ein eigenes Umlagengesetz hier zu einer Stabilisierung führt, lässt sich jetzt noch nicht prognostizieren.“

Mit sinkenden Strompreisen sei indes kurz- und mittelfristig kaum zu rechnen. Torsten Brose, Leiter Vertriebslösungen bei der Asew, empfahl „in jedem Fall Offenheit und Transparenz in der Kommunikation. Die Dinge beim Namen nennen und sagen, warum dies so ist, werden die Kunden ihrem Versorger danken. Solange sie Preisanpassungen nachvollziehen können, ‚verzeihen‘ Kunden auch unpopuläre Maßnahmen wie Preiserhöhungen.“ Die Asew bietet ihren Mitglieds-Stadtwerken Kommunikationshilfen zur Zusammensetzung des Strom-Endpreises sowie Musterbriefe für Preisanpassungen.

Dienstag, 25.10.2022, 12:37 Uhr
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