Umweltminister Christian Meyer (2.v.l.) bei der Grundsteinlegung. Quelle: Amprion
Die Politprominenz gab den offiziellen Start für die Errichtung der Konverterstation in Emden. Damit beginnt auch der Bau der Gleichstromleitung A-Nord.
Der niedersächsische Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne) legte am 10. Juni den Grundstein für den Bau der Konverterstation in Emden-Petkum. Die Station ist ein wichtiges Bindeglied für den Bau der Gleichstromleitung „A-Nord“, die vom Übertragungsnetzbetreiber Amprion errichtet wird. Die Konverterstation soll den Wechselstrom von der Nordseewindparks einsammeln, in Gleichstrom umwandeln und dann Richtung Ruhrgebiet/Rheinland schicken.
A-Nord bildet mit der Gleichstromverbindung Ultranet einen rund 600 Kilometer langen Windstromkorridor, der 2.000 MW Strom bis in den Süden Deutschlands transportieren wird. Von dem Konverter in Petkum aus wird der Strom zukünftig über die 300 Kilometer lange Trasse A-Nord in Richtung Nordrhein-Westfalen nach Meerbusch-Osterath fließen. Die Leitung wird auf der gesamten Länge als Erdkabel verlegt.
„Die Konverterstation in Emden ist ein zentrales Bindeglied, um große Mengen Windstrom aus dem Norden nach Nordrhein-Westfalen und sogar bis nach Baden-Württemberg zu bringen“, sagte Hendrik Neumann, Chief Technical Officer bei Amprion, bei der Eröffnung. Nach bisherigen Abschätzungen belaufen sich die Kosten voraussichtlich auf zwei Milliarden Euro, rund ein Viertel davon entfällt auf den Konverter in Emden.
Die Fertigstellung von A-Nord ist für 2027 geplant. Zur Anbindung an das bestehende 380-kV-Wechselspannungsnetz werden am Start- und Endpunkt Konverter benötigt, die Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln und umgekehrt. Über den Konverter im Raum Osterath in Nordrhein-Westfalen werden die beiden Gleichstromverbindungen A-Nord und Ultranet direkt miteinander verbunden. Der Konverter ist wiederum an die dortige Umspannanlage in Meerbusch gekoppelt, über die der Windstrom in das Rheinland und das Ruhrgebiet weiterverteilt werden kann.
Umweltminister Mayer wandte sich in dem Zusammenhang an die Betroffenen, die das Projekt möglich gemacht haben und machen. „Ich bedanke mich ausdrücklich bei den regionalen Planungsträgern, den Kommunen und betroffenen Grundstücksbesitzern entlang der Trasse sowie allen Menschen in der Region. Sie haben maßgeblich dabei geholfen, dieses Projekt zu realisieren.“
Montag, 10.06.2024, 17:31 Uhr
Stefan Sagmeister
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