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Statkraft hat die nur dieses Jahr geltende Ausnahme ausgenutzt, auf ein Innovationskraftwerk zu bieten, das mehr als 20 MW leistet. Ein anderer Entwickler bekommt die anderen Zuschläge.
Der bisher größte Zuschlag in den Innovationsausschreibungen, die es seit September 2020 zweimal jährlich gibt, ist am 1.
Mai an eine Solar Zerbst GmbH & Co. KG gegangen, hinter der der Statkraft-Konzern steht. Die anderen beiden Zuschläge aus der Mai-Ausschreibung gingen an Enerparc Solar. Das geht aus einer
Bekanntmachung der Netzagentur hervor.
Das bisher größte netzdienliche Innovationskraftwerk Deutschlands aus PV und Stromspeicher soll auf einem früheren Kiesgruben-Gelände auf der Gemarkung der anhaltinischen Kleinstadt Zerbst entstehen. 2025 sollen 47
MW PV und ein 16-MW-Batteriespeicher ans Netz gehen. Statkraft hat laut eigener Mitteilung bereits die ersten Anlagenkomponenten bestellt. Der Speicher kann zwei Stunden lang Solarstrom aufnehmen oder ins Netz abgeben - das ist eine der Voraussetzungen der
Innovationsausschreibungen.
Mit ihrem Gebot nutzte Statkraft eine Ausnahmeregelung in den diesjährigen Innovationsausschreibungen, wonach auch Innovationskraftwerke mit mehr als 20
MW einen Zuschlag erhalten können. Das heißt, nach derzeitiger Rechtslage kann Statkraft bei der Größenordnung nur noch in der
Innovationsausschreibung vom 1.
September von der Spitze des Treppchens gestoßen werden. Dann kommen erneut 400
MW unter den Hammer.
Claus Urbanke, Leiter der deutschen Wind-, Solar- und Speicherentwicklung bei Statkraft, erklärte zum Mengenziel der deutschen Landesgesellschaft, künftig jährlich zwischen 300 und 500
MW in diesen Technologien ans Netz bringen zu wollen.
Die beiden anderen Zuschläge an Enerparc Solar drehen sich um PV-Speicher-Kombinationen in Brandenburg, zum einen in Lindendorf-Dolgelin (Kreis Märkisch-Oderland) mit 14,8
MW, zum anderen in der Gemeinde Crinitz (Kreis Elbe-Elster) mit 5,7
MW.
Die Gesamtleistung der drei Zuschläge
von 84
MW beträgt wie berichtet nur 21
Prozent der ausgeschriebenen Leistung, ungeachtet der Größenausnahme und des von der
Ampelregierung um 25
Prozent auf 9,18
Cent/kWh erhöhten Höchstwertes. Es ist davon auszugehen, dass alle zwei Bieter den Höchstwert tatsächlich bekommen haben. Im Dezember 2022 hatte es sogar nur einen einzigen Zuschlag mit weniger als 4
MW gegeben.
Freitag, 23.06.2023, 10:53 Uhr
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