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Energie & Management > Strom - Deutscher Strompreis trotz Plus nicht mehr am teuersten
Quelle: Fotolia / galaxy67
Strom

Deutscher Strompreis trotz Plus nicht mehr am teuersten

Die Deutschen zahlen viel Geld für ihren Strom. Spitzenreiter ist unter den G20-Staaten jedoch ein anderes Land, wie eine Preisanalyse des Vergleichsportals Verivox zeigt. 
Gemessen am weltweiten Vergleich sind die Strompreise für deutsche Haushaltskunden nach wie vor hoch. Dies zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox, das Strompreise in 147 Staaten verglichen hat. Ergebnis: Bei Berücksichtigung der unterschiedlichen, länderspezifischen Kaufkraft liegt Deutschland im Vergleich der durchschnittlichen Strompreise für Neukunden im ersten Quartal 2024 auf Platz 21. Bei einer Analyse Ende 2021 war Deutschland noch auf Platz 15 gelandet. In der Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer − den G20-Staaten − landet Deutschland aktuell auf Platz 2 und gibt seinen Spitzenplatz von 2021 ab an Italien.

Im kaufkraftbereinigten Vergleich am teuersten ist laut Verivox der Strom in den Ländern Sierra Leone, Sri Lanka, Kap Verde, Kolumbien und Italien. Kaufkraftbereinigt teurer als in Deutschland war der Strom auch in den europäischen Staaten Tschechien, Polen, Irland, Litauen und Zypern. Unter den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern folgen nach Italien und Deutschland auf Platz 34 Großbritannien, auf Platz 35 Frankreich. Am günstigsten ist Strom kaufkraftbereinigt im Iran, in Äthiopien und im Sudan.

Zur Erklärung: Die Kaufkraft gibt an, welche Gütermenge sich mit einem bestimmten Geldbetrag kaufen lässt. Mithilfe von Umrechnungsfaktoren der Weltbank kann bei Preisvergleichen die unterschiedliche Kaufkraft in den jeweiligen Ländern berücksichtigt werden (siehe Infobox zur Methodik der Analyse). 

Unterschiedliche Preissteigerungen während der Energiekrise

Den Preis für eine Kilowattstunde Strom im europäischen Durchschnitt beziffert das Portal nominal mit aktuell 23,98 Cent. Vor dem Ausbruch der Energiekrise, sprich 2021, waren es durchschnittlich noch 19,09 Cent. Damit hat sich Strom EU-weit durchschnittlich um gut ein Viertel (26 Prozent) verteuert.

Die einzelnen EU-Länder sind jedoch, so zeigen es die Zahlen der Analyse, unterschiedlich gut durch die Krise gekommen. Die Strompreise in Italien legten laut dem Portal um 82 Prozent zu, in Estland um 72 Prozent, in Irland um 63 Prozent. In Frankreich, Tschechien und Österreich liegen die Zuwachsraten ebenfalls über 50 Prozent. Deutschland steht mit einem durchschnittlichen Strompreis von 31,80 Cent/kWh − und damit mit einem Plus von 3 Prozent im Vergleich zu 2021 − vergleichsweise gut da. Nur in Malta, Luxemburg, Spanien, Ungarn und Portugal änderten sich die Strompreise entweder gar nicht oder sind sogar gesunken.

„Deutschland ist unterm Strich deutlich besser durch die Energiekrise gekommen als viele andere Länder. Trotzdem gehören die Strompreise hierzulande nach wie vor zu den höchsten weltweit und belasten die Haushalte deutlich stärker als in vielen anderen Ländern mit vergleichbarem Lebensstandard“, resümiert Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Weitere Ergebnisse der Analyse „Weltweiter Verbraucheratlas: Weltweite Strompreise“ hat Verivox im Internet zusammengestellt.
 

Zur Methodik

Grundlage der Verivox-Analyse sind Daten des Energiepreis-Dienstleisters Global Petrol Prices. Dieser analysierte die Preisangebote für Neukunden von ausgewählten Stromanbietern und erstellte daraus einen nationalen Durchschnitt. Um den länderspezifischen Besonderheiten (Marktanteile, Durchschnittsverbräuche) gerecht zu werden, wurden auch Daten staatlicher Behörden mit einbezogen. Die Strompreisdaten berücksichtigten zudem etwaige staatliche Maßnahmen zur Dämpfung von Preisspitzen in der Energiekrise. 

​Um zusätzlich zu den nominalen Strompreisen auch das unterschiedliche Preisniveau der Länder zu berücksichtigen, hat Verivox in einer zweiten Rechnung die Strompreise mithilfe der von der Weltbank 2022 (drei Länder mangels aktuellerer Daten aus 2021, fünf Länder ohne Datenpunkt) herausgegebenen Umrechnungsfaktoren zur Kaufkraftparität in die gemeinsame Kunstwährung „International Dollar“ überführt. Die Kaufkraftparität nivelliert laut dem Portal die Preisniveauunterschiede zwischen den Ländern, indem sie die Anzahl der Einheiten der gemeinsamen Währung angibt, die benötigt wird, um in jedem Land das gleiche Volumen zu kaufen.
 

Dienstag, 23.04.2024, 11:37 Uhr
Davina Spohn
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Deutscher Strompreis trotz Plus nicht mehr am teuersten
Die Deutschen zahlen viel Geld für ihren Strom. Spitzenreiter ist unter den G20-Staaten jedoch ein anderes Land, wie eine Preisanalyse des Vergleichsportals Verivox zeigt. 
Gemessen am weltweiten Vergleich sind die Strompreise für deutsche Haushaltskunden nach wie vor hoch. Dies zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox, das Strompreise in 147 Staaten verglichen hat. Ergebnis: Bei Berücksichtigung der unterschiedlichen, länderspezifischen Kaufkraft liegt Deutschland im Vergleich der durchschnittlichen Strompreise für Neukunden im ersten Quartal 2024 auf Platz 21. Bei einer Analyse Ende 2021 war Deutschland noch auf Platz 15 gelandet. In der Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer − den G20-Staaten − landet Deutschland aktuell auf Platz 2 und gibt seinen Spitzenplatz von 2021 ab an Italien.

Im kaufkraftbereinigten Vergleich am teuersten ist laut Verivox der Strom in den Ländern Sierra Leone, Sri Lanka, Kap Verde, Kolumbien und Italien. Kaufkraftbereinigt teurer als in Deutschland war der Strom auch in den europäischen Staaten Tschechien, Polen, Irland, Litauen und Zypern. Unter den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern folgen nach Italien und Deutschland auf Platz 34 Großbritannien, auf Platz 35 Frankreich. Am günstigsten ist Strom kaufkraftbereinigt im Iran, in Äthiopien und im Sudan.

Zur Erklärung: Die Kaufkraft gibt an, welche Gütermenge sich mit einem bestimmten Geldbetrag kaufen lässt. Mithilfe von Umrechnungsfaktoren der Weltbank kann bei Preisvergleichen die unterschiedliche Kaufkraft in den jeweiligen Ländern berücksichtigt werden (siehe Infobox zur Methodik der Analyse). 

Unterschiedliche Preissteigerungen während der Energiekrise

Den Preis für eine Kilowattstunde Strom im europäischen Durchschnitt beziffert das Portal nominal mit aktuell 23,98 Cent. Vor dem Ausbruch der Energiekrise, sprich 2021, waren es durchschnittlich noch 19,09 Cent. Damit hat sich Strom EU-weit durchschnittlich um gut ein Viertel (26 Prozent) verteuert.

Die einzelnen EU-Länder sind jedoch, so zeigen es die Zahlen der Analyse, unterschiedlich gut durch die Krise gekommen. Die Strompreise in Italien legten laut dem Portal um 82 Prozent zu, in Estland um 72 Prozent, in Irland um 63 Prozent. In Frankreich, Tschechien und Österreich liegen die Zuwachsraten ebenfalls über 50 Prozent. Deutschland steht mit einem durchschnittlichen Strompreis von 31,80 Cent/kWh − und damit mit einem Plus von 3 Prozent im Vergleich zu 2021 − vergleichsweise gut da. Nur in Malta, Luxemburg, Spanien, Ungarn und Portugal änderten sich die Strompreise entweder gar nicht oder sind sogar gesunken.

„Deutschland ist unterm Strich deutlich besser durch die Energiekrise gekommen als viele andere Länder. Trotzdem gehören die Strompreise hierzulande nach wie vor zu den höchsten weltweit und belasten die Haushalte deutlich stärker als in vielen anderen Ländern mit vergleichbarem Lebensstandard“, resümiert Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Weitere Ergebnisse der Analyse „Weltweiter Verbraucheratlas: Weltweite Strompreise“ hat Verivox im Internet zusammengestellt.
 

Zur Methodik

Grundlage der Verivox-Analyse sind Daten des Energiepreis-Dienstleisters Global Petrol Prices. Dieser analysierte die Preisangebote für Neukunden von ausgewählten Stromanbietern und erstellte daraus einen nationalen Durchschnitt. Um den länderspezifischen Besonderheiten (Marktanteile, Durchschnittsverbräuche) gerecht zu werden, wurden auch Daten staatlicher Behörden mit einbezogen. Die Strompreisdaten berücksichtigten zudem etwaige staatliche Maßnahmen zur Dämpfung von Preisspitzen in der Energiekrise. 

​Um zusätzlich zu den nominalen Strompreisen auch das unterschiedliche Preisniveau der Länder zu berücksichtigen, hat Verivox in einer zweiten Rechnung die Strompreise mithilfe der von der Weltbank 2022 (drei Länder mangels aktuellerer Daten aus 2021, fünf Länder ohne Datenpunkt) herausgegebenen Umrechnungsfaktoren zur Kaufkraftparität in die gemeinsame Kunstwährung „International Dollar“ überführt. Die Kaufkraftparität nivelliert laut dem Portal die Preisniveauunterschiede zwischen den Ländern, indem sie die Anzahl der Einheiten der gemeinsamen Währung angibt, die benötigt wird, um in jedem Land das gleiche Volumen zu kaufen.
 

Dienstag, 23.04.2024, 11:37 Uhr
Davina Spohn

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