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Die Auktionsplattform Caeli Wind beschleunigt nach eigenem Anspruch die Dekarbonisierung: Flächen für Onshore-Windkraft werden durch digitale Prozesse schneller auktionsreif.
Die digitale Vermittlungsplattform für deutsche Onshore-Windenergieflächen, Caeli Wind, hat im ablaufenden Jahr nach eigenen Angaben mit vermittelten Flächen für 1.125 MW oder 173 Windräder ihr selbstgesetztes Gigawatt-Ziel übertroffen. Nächstes Jahr sollen es laut der Planung schon 2.000 MW werden, 2025 3.000 MW, so das Unternehmens, das von Managern der LBD-Beratungsgesellschaft ausgegründet worden war, auf Nachfrage zu einer Mitteilung.
Demnach haben Flächenverpächter und Windkraft-Projektierer, die Caeli auf seiner Plattform zusammenbringt, im Schnitt durch den digitalen, KI-gestützten Vermittlungs- und Prüfungsprozess von der Identifikation einer Fläche bis zur Auktionsreife (verbindliches Pachtversprechen) im Schnitt 18,3 Monate gespart. „Niemand hat mehr Lust auf Leitz-Ordner“, erklärt Geschäftsführer Heiko Bartels.
Dies sei ein Beweis dafür, wie die Digitalisierung die Stromerzeugung schneller dekarbonisiere, weil Windparks schneller fertig werden. Bartels schätzt die künftige CO2-Einsparung durch Caeli auf 4 bis 6 Millionen Tonnen pro Jahr. Auf Nachfrage dieser Redaktion, wie Caeli auf diese hohe Zahl kommt, heißt es, dass die Zielwerte des Unternehmens bis mindestens 2025 einbezogen wurden bei 606 Gramm CO2-Einsparung pro kWh Windstrom und durchschnittlich 2200 Volllaststunden pro Jahr.
Auf der Plattform sind 69 Energieversorger und Projektierer fest angemeldet. Durchschnittlich boten fünf davon auf eine Fläche. Es kamen Standorte für 36 MW bis 223 MW unter den Hammer, dabei wurden Pachten zwischen 11.700 und 45.000 Euro/MW verauktioniert. Die schnellste Vergabe war nach sechs Wochen unter Dach und Fach.
Der beliebteste Typ Windenergieanlage war mit gut zwei Dritteln die Vestas V172, gefolgt von der Enercon E-175 EP5, für die sich jeder vierte Projektierer entscheidet. Jeder elfte plant E-160 EP5 aus demselben Hause. Mittlerweile vermittelt Caeli im Schnitt alle zwei Wochen Standorte.
Das Start-up hat seine Belegschaft 2023 auf mehr als 40 Mitarbeitende verfünffacht. Es hat laut Bartels die ersten Auslandsmärkte im Blick, ohne konkreter zu werden.
Montag, 18.12.2023, 14:58 Uhr
Georg Eble
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