David Balensiefen (l.) und Andreas Booke (r.), übergeben die Geschäfte an Tim Steinmetz (2.v.l) und Tobias Mitter. Quelle: Grid-X
Der Eon-Konzern hat seine Anteile beim Start-up Grid-X auf 100 Prozent aufgestockt. Die beiden Gründer geben die Geschäftsführung ab.
Das 2016 gegründete Start-up Grid-X gehört nun zu Eon. „Der Essener Energiekonzern hat die verbliebenen Anteile am Scale-Up Grid-X übernommen“, schreibt das Unternehmen. Erst vor rund einem Jahr ist Eon dort als Mehrheitsgesellschafter eingestiegen. Die Firma hat die Smart-Grid-Plattform „Xenon“ entwickelt und beschäftigt nach eigenen Angaben 120 Mitarbeitende.
Die Plattform Xenon verbindet, überwacht und steuert dezentrale Energiequellen – Wallboxen, Batterien, Wechselrichter. Die selbst entwickelte Energiemanagement-Lösung „macht Daten digital zugänglich, sodass Kunden diese aktiv einsehen und steuern können.“ Ein Beispiel ist das Laden eines E-Autos mit Strom aus der hauseigenen PV-Anlage.
Mit Xenon gesteuerte Anlagen hätten dieses Jahr 21 Mio. kWh Energie produziert, mehr als 200.000 Ladezyklen seien über die Plattform abgelaufen beziehungsweise wurden gesteuert, heißt es weiter. Neben DHL und Springer sind beispielsweise Viessmann, Engie in Belgien und Eon selbst Kunden, die die Technologie einsetzen. Laut Eon ist Xenon seit September 2020 die Lastmanagement-Lösung für alle Ladestationen am Hauptsitz in Essen.
Mit der Übernahme geben die beiden Gründer und bisherigen Geschäftsführer David Balensiefen und Andreas Booke ihre Posten ab. Sie sollen dem neuen Management aber weiter beratend zur Seite stehen. Die künftige Firmenleitung übernehmen Tim Steinmetz, seit Mitte 2019 bereits „Chief Growth Officer“ bei Grid-X, und Tobias Mitter. Letzterer hat 14 Jahre Erfahrung in verschiedenen Funktionen bei BCG, IBM und in der internen Management-Beratung von Eon gesammelt.
Durch die Übernahme der verbliebenen Anteile durch Eon seien keine Änderungen der Unternehmensstruktur oder der Marke geplant. „Grid-X verbleibt ein eigenständig geführtes Unternehmen innerhalb von Eon.“ Im Konzern gehört das Unternehmen künftig zur neu gegründeten Tochtergesellschaft „E.ON One“, in der alle Digitalisierungsaktivitäten innerhalb des Unternehmens gebündelt werden sollen.
Mittwoch, 14.12.2022, 16:21 Uhr
Stefan Sagmeister
© 2024 Energie & Management GmbH