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Die „Elbe BidCo AG“, eine vom Finanzinvestor KKR kontrollierte Holdinggesellschaft, kann die Mehrheit an der Hamburger Gesellschaft Encavis übernehmen.
68,55 Prozent der Anteilseigner des Erneuerbaren-Projektierers Encavis habe die Elbe Bid Co AG bislang von ihrem Übernahmeangebot überzeugt, heißt es in einer Mitteilung von Encavis. Damit wurde „die im Rahmen des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots festgelegte Mindestannahmeschwelle“ von 54,285 Prozent weit übertroffen. Die KKR-Gesellschaft hatte ihr Angebot bis zum 29. Mai aufrechterhalten.
Den verbliebenen Aktionären steht es nun bis zum 18. Juni frei, ihre Aktien abzugeben. Für eine Aktie zahlt die Elbe Bid Co AG 17,50 Euro. Die Offerte soll damit einen Wert von rund 2,8 Milliarden Euro haben. Die Führung des Hamburger M-Dax-Konzerns unterstützt die Übernahme und hatte den Encavis-Aktionären die Annahme des Angebots empfohlen. KKR hat angekündigt, Encavis nach der Übernahme von der Börse zu nehmen.
An der Übernahme ist auch das Unternehmen Viessmann GmbH & Co. KG beteiligt, ebenso der bisherige Investor Abacon Capital GmbH, heißt es weiter. Die Partner wollen das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs bringen. Das Konsortium wolle das Wachstum „in allen Segmenten des Encavis-Konzerns beschleunigen und umfangreiche finanzielle Unterstützung leisten, um die Projektpipeline zu stärken, den Kapazitätsausbau zu erhöhen und die Expansion in neue Märkte zu fördern“. Man unterstütze das Wachstum zudem durch Zusagen für Investitionen in eine schnelle technologische Diversifizierung.
Bei der Encavis AG handelt es sich um einen unabhängigen Stromerzeuger (IPP) mit Sitz in Hamburg. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Akquisition, den Betrieb und die Veräußerung von Erneuerbaren-Energieanlagen, insbesondere Wind- und Solarkraftwerken. Der Umsatz betrug laut Geschäftsbericht auf der Internetseite im Jahr 2023 rund 460,6 Millionen Euro, das operative Konzernergebnis 102,49 Millionen Euro.
Im Aufsichtsrat von Encavis sitzen einige prominenten Köpfe der Energiebranche, unter anderem der Leugner eines menschengemachten Klimawandels, Fritz Vahrenholt. Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens ist der frühere RWE-Vorstandsvorsitzende Rolf Martin Schmitz, mit dabei im Aufsichtsrat ist auch der frühere Eon-Finanzchef und Banker Marcus Schenck.
Dienstag, 4.06.2024, 15:50 Uhr
Stefan Sagmeister
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