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Der rheinhessische Versorger EWR will 5 Mio. Euro in ein Fernwärmenetz für den kleinsten Wormser Stadtteil Ibersheim investieren.
Ibersheim soll umweltschonender an Wärme gelangen. Der mit weniger als 1.000 Menschen kleinste Ortsteil der rheinland-pfälzischen Stadt Worms könnte künftig von einem Fernwärmenetz des regionalen Energieunternehmens EWR profitieren. Voraussetzung dafür ist ein ausreichendes Interesse der Bevölkerung.
Das rheinhessische Traditionsunternehmen will am Firmensitz 5 Mio. Euro investieren, um den Ortsteil auf eine netzbasierte Wärmeversorgung umzustellen. Bisher gibt es keine Erdgasanbindung, sodass viele Haushalte noch mit Öl heizen. Bei einer Anschlussquote von 70 % rechnet EWR mit einer Ersparnis von 700.000 Kilogramm CO2 im Jahr.
Neben den Leitungen plant EWR auch eine Heizzentrale auf Erdgasbasis in Ibersheim, deren Kernstück ein Blockheizkraftwerk sein soll, dessen erzeugter Strom über Kraft-Wärme-Kopplung ins allgemeine Netz fließt. Der Stadtteil „soll für uns ein Modellprojekt werden, das wir auch auf andere Gemeinden übertragen können“, sagt EWR-Vorstand Stephan Wilhelm. Im Versorgungsgebiet Rheinhessen gibt es eine ganze Reihe kleinerer Ortschaften, die nicht ans Erdgas angeschlossen sind.
Sobald genügend Vorverträge abgeschlossen sind, will EWR die Planungen vorantreiben und 2022 mit dem Bau der Heizzentrale beginnen. Ab Frühjahr können die ersten Haushalte am Fernwärmenetz sein. Ibersheims Ortsvorsteher Daniel Belzer (CDU) begrüßt, dass EWR zugleich kostenlos Leerrohre für einen späteren Glasfaseranschluss lege.
Dienstag, 22.06.2021, 12:00 Uhr
Volker Stephan
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