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Energie & Management > Veranstaltung - Gipfel der Elektroindustrie fordert Start der Effizienzwende
Quelle: ZVEI
Veranstaltung

Gipfel der Elektroindustrie fordert Start der Effizienzwende

Mehr Investitionen in Energieeffizienz wären möglich durch einen gesenkten Strompreis, so der Zentralverband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) auf seinem E-Summit 2024 in Berlin.
„Unsere verschwenderische Ineffizienz können wir uns nicht mehr länger leisten – wir brauchen eine Effizienzwende“, forderte Gunther Kegel bei der Eröffnung des E-Summit des ZVEI am 16. Mai in Berlin. Der Präsident des Zentralverbandes der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) benannte dies als Hebel, um die Klimaschutzziele zu erreichen und gleichzeitig Deutschland und Europa als Wirtschaftsstandorte attraktiv und erfolgreich zu erhalten.

Auf einem Panel zu China betonte der ehemalige Präsident der EU-Handelskammer, Jörg Wuttke, die geringen Marktchancen für europäische Unternehmen im asiatischen Staat. Wo es nicht abschirmende Maßnahmen gebe, werde die heimische Industrie so stark subventioniert, dass europäische Unternehmen mit anderen Energie- und Rohstoffpreisen und Umweltauflagen und höheren Lohnkosten keine Chance hätten.

„Der chinesische Markt ist für uns gerade so groß wie der Schweizer“, sagte Wuttke aus seinen langjährigen Erfahrungen in Peking. Um so wichtiger sei es, technologisch fit genug zu bleiben, um auf globalen Drittmärkten gegen die chinesische Konkurrenz bestehen zu können.

Elektrifizierung bringt Effizienzgewinne

Auch dafür sei die Effizienzwende ein Schlüssel, erläuterte Präsident Kegel. Eine breite Elektrifizierung aller Lebensbereiche, insbesondere der Sektoren Industrie, Verkehr und Wohnen würde dabei helfen. „Die Zukunft ist elektrisch, davon sind wir überzeugt“, so Kegel. Strom aus erneuerbaren Quellen sei der Rohstoff der Energiewende, auch für erneuerbar erzeugten „grünen“ Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe (E-Fuels).

Elektrifizierung eröffne ungeahnte Effizienzpotenziale für die Dekarbonisierung, vor allem wenn sie mit Lösungen zur Digitalisierung und Automatisierung gepaart werde. Der Primärenergieverbrauch ließe sich im Gebäudesektor um bis zu 65 Prozent reduzieren, sagte Kegel. Ähnliche Möglichkeiten böte die Elektrifizierung der Mobilität. Die Effizienzwende benötige aber weniger Hindernisse für diejenigen, die zu Dekarbonisierung und Klimaschutz beitragen wollen.

Unternehmensbefragung nennt Hürden

„Der gesamte politische und regulatorische Rahmen muss stimmiger werden“, forderte er daher einen niedrigeren Strompreis und weniger bürokratischen Hürden. Diese bezeichneten laut einer ZVEI-Umfrage mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen als Hemmnis. Besonders stören sie lange Planungs- und Genehmigungsverfahren. 48 Prozent nannten zudem mangelnde oder fehlgeleitete regulatorische Anreize als Handicap.

Neun von zehn Unternehmen der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben laut Umfrage bereits selbst in Maßnahmen zur Effizienzsteigerung investiert. 50 Prozent haben ihre Prozesse und Anlagen elektrifiziert und Strom so zum primären Energieträger gemacht. Ebenfalls die Hälfte habe bereits eine eigene Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien aufgebaut oder bezieht grünen Strom.

Unter den geplanten Maßnahmen dominieren Effizienzsteigerung (85 Prozent), der Aufbau einer eigenen Energieerzeugung mit Erneuerbaren-Anlagen (58 Prozent) sowie in der Energieträgerwechsel zu Strom oder Bezug von Grünstrom (je rund die Hälfte der Befragten). Diese Themen diskutieren die Teilnehmer der Tagung am Abend mit Politikvertretern aus Bundesregierung und Opposition.
 
Viele Aufmerksame Zuhörer beim Panel zum chinesischen
Markt auf dem ZVEI-Summit 2024
Quelle: E&M / S.Harmsen

Donnerstag, 16.05.2024, 14:14 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Veranstaltung - Gipfel der Elektroindustrie fordert Start der Effizienzwende
Quelle: ZVEI
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Gipfel der Elektroindustrie fordert Start der Effizienzwende
Mehr Investitionen in Energieeffizienz wären möglich durch einen gesenkten Strompreis, so der Zentralverband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) auf seinem E-Summit 2024 in Berlin.
„Unsere verschwenderische Ineffizienz können wir uns nicht mehr länger leisten – wir brauchen eine Effizienzwende“, forderte Gunther Kegel bei der Eröffnung des E-Summit des ZVEI am 16. Mai in Berlin. Der Präsident des Zentralverbandes der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) benannte dies als Hebel, um die Klimaschutzziele zu erreichen und gleichzeitig Deutschland und Europa als Wirtschaftsstandorte attraktiv und erfolgreich zu erhalten.

Auf einem Panel zu China betonte der ehemalige Präsident der EU-Handelskammer, Jörg Wuttke, die geringen Marktchancen für europäische Unternehmen im asiatischen Staat. Wo es nicht abschirmende Maßnahmen gebe, werde die heimische Industrie so stark subventioniert, dass europäische Unternehmen mit anderen Energie- und Rohstoffpreisen und Umweltauflagen und höheren Lohnkosten keine Chance hätten.

„Der chinesische Markt ist für uns gerade so groß wie der Schweizer“, sagte Wuttke aus seinen langjährigen Erfahrungen in Peking. Um so wichtiger sei es, technologisch fit genug zu bleiben, um auf globalen Drittmärkten gegen die chinesische Konkurrenz bestehen zu können.

Elektrifizierung bringt Effizienzgewinne

Auch dafür sei die Effizienzwende ein Schlüssel, erläuterte Präsident Kegel. Eine breite Elektrifizierung aller Lebensbereiche, insbesondere der Sektoren Industrie, Verkehr und Wohnen würde dabei helfen. „Die Zukunft ist elektrisch, davon sind wir überzeugt“, so Kegel. Strom aus erneuerbaren Quellen sei der Rohstoff der Energiewende, auch für erneuerbar erzeugten „grünen“ Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe (E-Fuels).

Elektrifizierung eröffne ungeahnte Effizienzpotenziale für die Dekarbonisierung, vor allem wenn sie mit Lösungen zur Digitalisierung und Automatisierung gepaart werde. Der Primärenergieverbrauch ließe sich im Gebäudesektor um bis zu 65 Prozent reduzieren, sagte Kegel. Ähnliche Möglichkeiten böte die Elektrifizierung der Mobilität. Die Effizienzwende benötige aber weniger Hindernisse für diejenigen, die zu Dekarbonisierung und Klimaschutz beitragen wollen.

Unternehmensbefragung nennt Hürden

„Der gesamte politische und regulatorische Rahmen muss stimmiger werden“, forderte er daher einen niedrigeren Strompreis und weniger bürokratischen Hürden. Diese bezeichneten laut einer ZVEI-Umfrage mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen als Hemmnis. Besonders stören sie lange Planungs- und Genehmigungsverfahren. 48 Prozent nannten zudem mangelnde oder fehlgeleitete regulatorische Anreize als Handicap.

Neun von zehn Unternehmen der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben laut Umfrage bereits selbst in Maßnahmen zur Effizienzsteigerung investiert. 50 Prozent haben ihre Prozesse und Anlagen elektrifiziert und Strom so zum primären Energieträger gemacht. Ebenfalls die Hälfte habe bereits eine eigene Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien aufgebaut oder bezieht grünen Strom.

Unter den geplanten Maßnahmen dominieren Effizienzsteigerung (85 Prozent), der Aufbau einer eigenen Energieerzeugung mit Erneuerbaren-Anlagen (58 Prozent) sowie in der Energieträgerwechsel zu Strom oder Bezug von Grünstrom (je rund die Hälfte der Befragten). Diese Themen diskutieren die Teilnehmer der Tagung am Abend mit Politikvertretern aus Bundesregierung und Opposition.
 
Viele Aufmerksame Zuhörer beim Panel zum chinesischen
Markt auf dem ZVEI-Summit 2024
Quelle: E&M / S.Harmsen

Donnerstag, 16.05.2024, 14:14 Uhr
Susanne Harmsen

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