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Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen verortet viele Tarife in der Grundversorgung mit Strom und Gas in ihrem Bundesland auf zweifelhaft hohem Niveau.
Google nach zu urteilen, klingt die Energiepreiskrise bei den privaten Haushalten ab: Unzählige Versorger haben in den vergangenen Monaten ihre Tarife nach unten angepasst. Und vielerorts sinken die Preise jetzt zum Jahreswechsel. Gleichwohl ist der Beschaffungsmarkt in seiner Entwicklung deutlich weiter als der Vertrieb von so manchem Grundversorger. Zu diesem Urteil kommt zumindest die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW) auf der Basis einer regionalen Marktanalyse.
Die Auswertung zum Stichtag 1. Januar 2024 zeige, dass das Niveau der Strom- und Gaspreise deutlich höher sei, als die nachlassenden Notierungen auf den Energiemärkten vermuten ließen, schreiben die Verbraucherschützer. Auch in der Grundversorgung seien „weiterhin sehr große Preisunterschiede festzustellen“. Bei Gas liegen die Arbeitspreise in NRW laut der Erhebung zum 1. Januar zwischen 9 Ct/kWh und 26,54 Ct/kWh plus Grundpreis, bei Strom liegt die Spanne zwischen 29,81 Cent und 55,93 Ct/kWh plus Grundpreis.
„Eine so große Preisspanne wirft Fragen auf“, sagt VZ-Vorstand Wolfgang Schuldzinski. Dass sich in Preisdifferenzen unterschiedliche Beschaffungsstrategien widerspiegeln, stellt er nicht infrage. Doch die großen Unterschiede hält er für „verwunderlich“. „Wir fordern die NRW-Grundversorger mit überdurchschnittlichen Preisen daher auf, ihre Tarife auf ein marktübliches Niveau zu senken“, so Schuldzinski.
Nach einer aktuellen Auswertung des Vergleichsportals Verivox kostet die kWh Gas zum 1. Januar in der Grundversorgung bundesweit im Schnitt 12,3 Ct/kWh (20.000 kWh Jahresverbrauch). Der Preis für Strom liegt durchschnittlich bei 42,7 Ct/kWh (4000 kWh Jahresverbrauch). Über alle Tarife hinweg ermittelt Verivox einen mittleren Gas-Arbeitspreis von 10,6 Ct/kWh, Strom schlägt durchschnittlich mit 34 Ct/kWh zu Buche.
Mittwoch, 20.12.2023, 17:49 Uhr
Manfred Fischer
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