Quelle: Klaus Lockschen
Insgesamt haben 23 Wasserstoffprojekte Förderbescheide erhalten − insgesamt 4,6 Milliarden Euro. Damit wollen Bund und Länder den Umbau der Industrie mit Wasserstoff unterstützen.
Um die Wasserstoffwirtschaft auf Tempo zu bringen, haben Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sowie mehrere Bundesländer jetzt in Berlin Förderbescheide für 23 Vorhaben im Rahmen der IPCEI-Projekte (Important Projects of Common European Interest), übergeben. Die Projekte betreffen den Aufbau von H2-Netzen, Elektrolyseuren der dreistelligen Megawatt-Klasse sowie Speichern, kommentierte der Wirtschaftsminister in einer Pressekonferenz.
Der Förderrahmen liegt bei 4,6 Milliarden Euro über die öffentliche Hand, 70 Prozent davon kommen aus dem Bundeshaushalt (und hier größtenteils aus Mitteln des KTF), 30 Prozent tragen die Bundesländer. Die beteiligten Unternehmen sind mit 3,3 Milliarden Euro dabei – Gesamtinvestitionen also insgesamt 7,9 Milliarden Euro.
„Eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur spielt eine Schlüsselrolle, um die Dekarbonisierung der Industrie und des Energiesektors zu ermöglichen. Wasserstoffleitungen werden die Lebensadern der Industriezentren sein“, so Habeck.
Die geförderten Projekte beinhalten etwa die Produktion von grünem Wasserstoff über Elektrolyseure mit bis zu 1,4 GW Erzeugungskapazität, Speicherlösungen von bis zu 380 GWh sowie eine Leitungs-Infrastruktur von 2.000 Kilometern.
Mit den nun unterzeichneten Förderbescheiden würden auf der Infrastrukturebene beim Wasserstoff „verschiedene Puzzleteile miteinander verbunden“. Es sei auch ein „großes Schwungrad“, das heute ins Laufen gebracht werde, um die europäische H2-Wirtschaft in Gang zu setzen, so der Minister weiter.
Die geförderten Projekte haben regionale Schwerpunkte. Eine Clusterbildung ist dabei besonders im Nordwesten, in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, aber auch Richtung Ostdeutschland mit Leuna festzustellen, wenn auch die Projekte bundesländerübergreifend aus Leitungs-, Speicher- und Erzeugungsinfrastruktur mit Anbindung an industrielle Abnehmer in energieintensiven Bereichen wie Stahl- und Zementindustrie sich zusammenreihen. „Wir bauen in Deutschland das Wasserstoff-Kernnetz entlang der Erzeugungs- und der Abnahmekapazität. Das bettet sich ein in das europäische H2-Kernnetz“, so Habeck.
Mit der Importstrategie, mit der sich das Kabinett in den nächsten Tagen beschäftigen werde, werde auch der Pipelineverbund mit dem europäischen Ausland konkretisiert. Die wohl am schnellsten zu realisierenden Schritte sieht der Vizekanzler in Abmachungen mit Dänemark, Norwegen und Großbritannien, später dann auch mit Pipelines per H2-Med mit Frankreich, Portugal und Spanien. Potenzial hätten aber auch Marokko über die bestehende Gasinfrastruktur durch Italien, der Balkan und letztlich die Ukraine.
Eine
Übersicht über die Projekte ist als PDF auf der Webseite des BMWK verfügbar.
Montag, 15.07.2024, 16:28 Uhr
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