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Energie & Management > Wasserstoff - Koordiniertes Vorgehen bei der Umsetzung der Hafenstrategie
Hafen von Bremerhaven. Quelle: BIS
Wasserstoff

Koordiniertes Vorgehen bei der Umsetzung der Hafenstrategie

Der Nationale Wasserstoffrat fordert bei der Umsetzung der Hafenstrategie konkretisierte Maßnahmen und ein koordiniertes Vorgehen, um den Wasserstoffhochlauf nicht zu gefährden.
Ende März hatte das Bundeskabinett die Nationale Hafenstrategie beschlossen. Ihr Ziel ist die Entwicklung der Hafenstandorte in Deutschland. Deren internationale Wettbewerbsfähigkeit soll verbessert und ihre Dienstleistungen für den Ausbau erneuerbarer Energien auf See ermöglicht werden. In einer Stellungnahme vom 3. Mai lobte der Nationale Wasserstoffrat (NWR) zwar die Anerkennung der Häfen als „nachhaltige Knotenpunkte für die Energiewende“. Als Umschlagplatz für Energieimporte und als Energie-Hubs − insbesondere für Wasserstoff und dessen Derivate − seien sie, angeknüpft an die inländischen Infrastrukturen, von enormer Bedeutung für den Wasserstoffhochlauf. Jedoch sieht der NWR dringenden Handlungsbedarf bei der Koordinierung und Konkretisierung der Maßnahmen.

Das Beratungsgremium verweist auf den enormen Wasserstoffbedarf Deutschlands im Jahr 2030 (90 bis 135 Milliarden kWh) und den hohen Importanteil (50 bis 70 Prozent beziehungsweise 45 bis 90 Milliarden kWh). Ein Teil dieser Importe werde über die deutschen Seehäfen abzuwickeln sein, schreibt der NWR in seiner Stellungnahme. Die Hafenstrategie der Bundesregierung und die daraus resultierenden Maßnahmen an den Hafenstandorten müssten an diesem Ziel ausgerichtet werden, betont der Rat.

Viele unterschiedliche Möglichkeiten für den Import auf dem Seeweg kämen infrage − wie etwa Ammoniak, Methanol, Synthetic Natural Gas (SNG) oder verflüssigter Wasserstoff (LH2). Bei der Standortauswahl und der Entwicklung der nötigen Infrastruktur spiele dies eine entscheidende Rolle. Parallel zum Wasserstofftransportnetz im Landesinnern müssten auch bei den Häfen dringend die Weichen gestellt werden, um den Wasserstoffhochlauf in Deutschland zu ermöglichen.

Standortanalyse erforderlich

Die Berater drängen auf eine Standortanalyse, über die sich identifizieren lässt, welche Häfen für welchen Importweg von Wasserstoff und seinen Derivaten am besten geeignet seien. Durch eine standortübergreifende Bedarfsanalyse müssten zudem die Voraussetzungen bestimmt werden, welche die Häfen in ihrer Funktion als Umschlagplätze erfüllen müssen. Um einen effizienten Transport von Wasserstoff samt seinen Derivaten zu gewährleisten, müsse zudem ein Abgleich der benötigten Hafeninfrastruktur mit dem jeweiligen Import und Infrastrukturprojekten vorgenommen werden. 

Der NWR fordert die Bundesregierung vor diesem Hintergrund dazu auf, nun konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Ziele der Hafenstrategie erfolgreich umzusetzen. Eine mangelnde Konkretisierung würde die Transformation der Häfen gefährden. Es bedarf, so schreibt der NWR weiter, klarer Zielvorgaben und Zeitpläne sowie eine klare Finanzierungsstrategie. Auch vereinfachte Genehmigungsverfahren seien zu prüfen. 

Seine Stellungnahme „Zur Hafenstrategie der Bundesregierung: Hafeninfrastruktur für den Wasserstoffimport als nationale Aufgabe nachhaltig vorantreiben“ stellt der Nationale Wasserstoffrat auf seiner Internetseite zum Download bereit.

Mittwoch, 8.05.2024, 16:40 Uhr
Davina Spohn
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Hafen von Bremerhaven. Quelle: BIS
Wasserstoff
Koordiniertes Vorgehen bei der Umsetzung der Hafenstrategie
Der Nationale Wasserstoffrat fordert bei der Umsetzung der Hafenstrategie konkretisierte Maßnahmen und ein koordiniertes Vorgehen, um den Wasserstoffhochlauf nicht zu gefährden.
Ende März hatte das Bundeskabinett die Nationale Hafenstrategie beschlossen. Ihr Ziel ist die Entwicklung der Hafenstandorte in Deutschland. Deren internationale Wettbewerbsfähigkeit soll verbessert und ihre Dienstleistungen für den Ausbau erneuerbarer Energien auf See ermöglicht werden. In einer Stellungnahme vom 3. Mai lobte der Nationale Wasserstoffrat (NWR) zwar die Anerkennung der Häfen als „nachhaltige Knotenpunkte für die Energiewende“. Als Umschlagplatz für Energieimporte und als Energie-Hubs − insbesondere für Wasserstoff und dessen Derivate − seien sie, angeknüpft an die inländischen Infrastrukturen, von enormer Bedeutung für den Wasserstoffhochlauf. Jedoch sieht der NWR dringenden Handlungsbedarf bei der Koordinierung und Konkretisierung der Maßnahmen.

Das Beratungsgremium verweist auf den enormen Wasserstoffbedarf Deutschlands im Jahr 2030 (90 bis 135 Milliarden kWh) und den hohen Importanteil (50 bis 70 Prozent beziehungsweise 45 bis 90 Milliarden kWh). Ein Teil dieser Importe werde über die deutschen Seehäfen abzuwickeln sein, schreibt der NWR in seiner Stellungnahme. Die Hafenstrategie der Bundesregierung und die daraus resultierenden Maßnahmen an den Hafenstandorten müssten an diesem Ziel ausgerichtet werden, betont der Rat.

Viele unterschiedliche Möglichkeiten für den Import auf dem Seeweg kämen infrage − wie etwa Ammoniak, Methanol, Synthetic Natural Gas (SNG) oder verflüssigter Wasserstoff (LH2). Bei der Standortauswahl und der Entwicklung der nötigen Infrastruktur spiele dies eine entscheidende Rolle. Parallel zum Wasserstofftransportnetz im Landesinnern müssten auch bei den Häfen dringend die Weichen gestellt werden, um den Wasserstoffhochlauf in Deutschland zu ermöglichen.

Standortanalyse erforderlich

Die Berater drängen auf eine Standortanalyse, über die sich identifizieren lässt, welche Häfen für welchen Importweg von Wasserstoff und seinen Derivaten am besten geeignet seien. Durch eine standortübergreifende Bedarfsanalyse müssten zudem die Voraussetzungen bestimmt werden, welche die Häfen in ihrer Funktion als Umschlagplätze erfüllen müssen. Um einen effizienten Transport von Wasserstoff samt seinen Derivaten zu gewährleisten, müsse zudem ein Abgleich der benötigten Hafeninfrastruktur mit dem jeweiligen Import und Infrastrukturprojekten vorgenommen werden. 

Der NWR fordert die Bundesregierung vor diesem Hintergrund dazu auf, nun konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Ziele der Hafenstrategie erfolgreich umzusetzen. Eine mangelnde Konkretisierung würde die Transformation der Häfen gefährden. Es bedarf, so schreibt der NWR weiter, klarer Zielvorgaben und Zeitpläne sowie eine klare Finanzierungsstrategie. Auch vereinfachte Genehmigungsverfahren seien zu prüfen. 

Seine Stellungnahme „Zur Hafenstrategie der Bundesregierung: Hafeninfrastruktur für den Wasserstoffimport als nationale Aufgabe nachhaltig vorantreiben“ stellt der Nationale Wasserstoffrat auf seiner Internetseite zum Download bereit.

Mittwoch, 8.05.2024, 16:40 Uhr
Davina Spohn

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