E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Unternehmen - Leag verabschiedet sich von Müllverbrennungsanlage
Quelle: LEAG
Unternehmen

Leag verabschiedet sich von Müllverbrennungsanlage

Eine Klage von Umweltschützern und der Rückzug des Partnerunternehmens Veolia: Leag hat die Pläne für eine Müllverbrennungsanlage am Standort Jänschwalde gestoppt.
Die Leag Lausitz Energie AG will den Braunkohle-Standort Jänschwalde hin zu nachhaltigeren Technologien umbauen. Dazu gehörte bislang auch eine geplante Müllverbrennungsanlage (MVA) mit Wärmeauskopplung. Partner des Projekts war der Entsorger Veolia. Im Jahr 2020 hatten beide Unternehmen dafür die Gesellschaft „EVA Jänschwalde GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Cottbus (ebenfalls Brandenburg) gegründet. Entstehen sollte eine KWK-Anlage für die energetische Verwertung von Ersatzbrennstoffen im Industriegebiet Kraftwerk Jänschwalde. Diese Planungen zum Bau dieser Anlage wurden von Leag nun eingestellt, teilte der Konzern am 18. Dezember mit.

Umweltverbände hatten zuvor gegen die geplante Anlage protestiert. Diesen September reichte der Umweltverband BUND Brandenburg Klage ein. Dessen Geschäftsführer Axel Kruschat begrüßt die Entscheidung: „Der Bau der Müllverbrennungsanlage hätte dazu geführt, dass Brandenburg seine Klimaschutzziele nicht hätte einhalten können.“

Suche nach neuem Partner erfolglos

Die Leag hatte nach dem Ende des Joint Ventures mit Veolia im Mai zunächst nach einem neuen Partner gesucht. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekrieges sowie die aktuellen Marktbedingungen hätten die Suche jedoch erschwert und den Abschluss der erforderlichen langfristigen Abfall-Lieferverträge schließlich verhindert, teilte die Leag dazu weiter mit.

Im Wärmebereich stehe das Unternehmen weiterhin „zu seinen vertraglichen Verpflichtungen der Fernwärmeversorgung von Cottbus und Peitz“ und will diese auch langfristig nach der Stilllegung des Braunkohle-Komplexes Jänschwalde sicherstellen. Zusammen mit den Städten will man „grüne Energielösungen entwickeln“.

Zwei Braunkohle-Meiler erzeugen wieder Strom

Am Standort Jänschwalde konzentriert sich das Unternehmen jetzt weiter auf den Umbau dieses Standortes, etwa mit der Errichtung von Erneuerbaren-Anlagen und Speichern sowie der Nutzung von wasserstofffähigen Gasturbinen.

Wegen der Energiekrise wurden im Oktober vergangenen Jahres zwei Blöcke des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde, die in Bereitschaft waren, wieder hochgefahren. Sie sind Teil der Versorgungsreserve gemäß Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz (EKBG). Auf dieser Grundlage produzieren beide Blöcke bis spätestens 31. März 2024 wieder Strom für den Markt. Ende 2028 soll das Kraftwerk Jänschwalde mit dem Abschluss des nationalen Kohleausstiegs vollständig stillgelegt werden.

Die Leag will sich insgesamt als Konzern neu ausrichten und künftig zu einem führenden Produzenten von grünem Strom und grünem Wasserstoff werden, teilte der Kraftwerksbetreiber Anfang Dezember mit. Dazu sollen unter dem Dach der Leag Holding GmbH künftig neben der unverändert bleibenden Braunkohle-Säule drei weitere, operativ eigenständige Gesellschaften entstehen: wasserstofffähige Gaskraftwerke und großtechnische Batteriespeicher, Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Biomasse-Aktivitäten.

Mittwoch, 20.12.2023, 17:19 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Unternehmen - Leag verabschiedet sich von Müllverbrennungsanlage
Quelle: LEAG
Unternehmen
Leag verabschiedet sich von Müllverbrennungsanlage
Eine Klage von Umweltschützern und der Rückzug des Partnerunternehmens Veolia: Leag hat die Pläne für eine Müllverbrennungsanlage am Standort Jänschwalde gestoppt.
Die Leag Lausitz Energie AG will den Braunkohle-Standort Jänschwalde hin zu nachhaltigeren Technologien umbauen. Dazu gehörte bislang auch eine geplante Müllverbrennungsanlage (MVA) mit Wärmeauskopplung. Partner des Projekts war der Entsorger Veolia. Im Jahr 2020 hatten beide Unternehmen dafür die Gesellschaft „EVA Jänschwalde GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Cottbus (ebenfalls Brandenburg) gegründet. Entstehen sollte eine KWK-Anlage für die energetische Verwertung von Ersatzbrennstoffen im Industriegebiet Kraftwerk Jänschwalde. Diese Planungen zum Bau dieser Anlage wurden von Leag nun eingestellt, teilte der Konzern am 18. Dezember mit.

Umweltverbände hatten zuvor gegen die geplante Anlage protestiert. Diesen September reichte der Umweltverband BUND Brandenburg Klage ein. Dessen Geschäftsführer Axel Kruschat begrüßt die Entscheidung: „Der Bau der Müllverbrennungsanlage hätte dazu geführt, dass Brandenburg seine Klimaschutzziele nicht hätte einhalten können.“

Suche nach neuem Partner erfolglos

Die Leag hatte nach dem Ende des Joint Ventures mit Veolia im Mai zunächst nach einem neuen Partner gesucht. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekrieges sowie die aktuellen Marktbedingungen hätten die Suche jedoch erschwert und den Abschluss der erforderlichen langfristigen Abfall-Lieferverträge schließlich verhindert, teilte die Leag dazu weiter mit.

Im Wärmebereich stehe das Unternehmen weiterhin „zu seinen vertraglichen Verpflichtungen der Fernwärmeversorgung von Cottbus und Peitz“ und will diese auch langfristig nach der Stilllegung des Braunkohle-Komplexes Jänschwalde sicherstellen. Zusammen mit den Städten will man „grüne Energielösungen entwickeln“.

Zwei Braunkohle-Meiler erzeugen wieder Strom

Am Standort Jänschwalde konzentriert sich das Unternehmen jetzt weiter auf den Umbau dieses Standortes, etwa mit der Errichtung von Erneuerbaren-Anlagen und Speichern sowie der Nutzung von wasserstofffähigen Gasturbinen.

Wegen der Energiekrise wurden im Oktober vergangenen Jahres zwei Blöcke des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde, die in Bereitschaft waren, wieder hochgefahren. Sie sind Teil der Versorgungsreserve gemäß Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz (EKBG). Auf dieser Grundlage produzieren beide Blöcke bis spätestens 31. März 2024 wieder Strom für den Markt. Ende 2028 soll das Kraftwerk Jänschwalde mit dem Abschluss des nationalen Kohleausstiegs vollständig stillgelegt werden.

Die Leag will sich insgesamt als Konzern neu ausrichten und künftig zu einem führenden Produzenten von grünem Strom und grünem Wasserstoff werden, teilte der Kraftwerksbetreiber Anfang Dezember mit. Dazu sollen unter dem Dach der Leag Holding GmbH künftig neben der unverändert bleibenden Braunkohle-Säule drei weitere, operativ eigenständige Gesellschaften entstehen: wasserstofffähige Gaskraftwerke und großtechnische Batteriespeicher, Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Biomasse-Aktivitäten.

Mittwoch, 20.12.2023, 17:19 Uhr
Heidi Roider

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.