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Energie & Management > Windkraft Onshore - Netzagentur braucht schon zwei Monate für Zuschläge
Quelle: Fotolia / Lars Schmid
Windkraft Onshore

Netzagentur braucht schon zwei Monate für Zuschläge

Die Onshore-Windbranche wird ungeduldig: Die Bundesnetzagentur behält nach acht Wochen immer noch die Zuschläge aus einer Wind-Onshore-Ausschreibung für sich. Die Wartezeit steigt.
Die Bundesnetzagentur braucht mittlerweile standardmäßig zwei Monate und länger für die Veröffentlichung von Erneuerbaren-Subventionsausschreibungen. Das ergibt eine Recherche unserer Redaktion.

Der Anlass: Die Bundesnetzagentur hat acht Wochen nach der zweiten Ausschreibung dieses Jahres für knapp 2.800 MW Wind-Onshore-Subventionen die Ergebnisse und Zuschläge noch nicht veröffentlicht. Der Bundesverband Windenergie (BWE) kritisiert die Wartezeit erneut und weist auf den Bremseffekt für den Windkraft-Ausbau hin. BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek nannte die Wartezeit „unhaltbar“.

Der zugeschlagene Garantie-Einspeisepreis ist eine wesentliche Finanzierungsquelle für jene grünen Kraftwerke, die sich ohnedies nicht wirtschaftlich betreiben ließen. Daher ist der Erhalt eines Zuschlags entscheidend für Projektierer. Bärbel Heidebroek erläutert: „Deren Ausbleiben blockiert die Vergabe von Aufträgen und Bestellungen und führt somit zu einer Verzögerung der Projektrealisierung.“

Die Wartezeiten für die Bekanntgabe der Ergebnisse hätten sich in den vergangenen Jahren „immer weiter“ erhöht, so die Präsidentin weiter. Mit acht Wochen sei nun ein neuer Höchstwert erreicht. Die Netzagentur müsse gegensteuern und sich auf weiter zunehmende Ausschreibungsteilnahme einstellen. An der vorigen Onshore-Ausschreibung, am 1. Februar, hatten sich knapp 130 Projektierer beteiligt.

In der Spitze zwei Monate und 20 Tage

Dabei ergibt eine Recherche unserer Redaktion auf der Internetseite der Netzagentur zu den Wartezeiten seit Dezember 2023, dass Wind Onshore nicht einmal am längsten dauert:
  • In der Spitze warteten Biomasse-Bieter nach der Ausschreibung am 1. April zwei Monate und 20 Tage auf ihre Zuschläge.
  • Die Bekanntgabe der PV-Freiflächen-Zuschläge vom 1. Dezember 2023 und vom 1. März 2024 zogen sich jeweils zwei Monate hin.
  • Die erste Wind-Onshore-Ausschreibung des Jahres, am 1. Februar, die mit 2.486 MW Ausschreibungsleistung fast so groß war wie die zweite, war nach einem Monat und einer Woche abgewickelt.
  • Die Ergebnisse der Innovationsausschreibung, die gleichzeitig mit der zweiten Wind-Onshore-Ausschreibung stattfand, sind ebenfalls noch nicht veröffentlicht.
  • Bei den Kraft-Wärme-Kopplungs-Ausschreibungen vom 3. Juni ist dies erwartungsgemäß auch noch nicht der Fall.
  • Die PV-Aufdach-Zuschläge waren immerhin einen Monat und eine Woche nach der Ausschreibung da.
  • Die Wind-Offshore-Ausschreibung, die einen Monat später, als ihre Schwester an Land stattfand, mehr als das doppelte Volumen umfasste und zusätzlich eine dynamische Auktionsphase umfasste, war die schnellste: Sie brauchte nur drei Wochen bis zu den Zuschlägen. Allerdings geht es auf See nicht um die Gewährung von Zuschüssen aus dem Bundeshaushalt, sondern im Gegenteil faktisch um die Zahlungsbereitschaft für Flächen. Diese hatte Rekordwerte ergeben (wir berichteten jeweils).

Dienstag, 25.06.2024, 14:39 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Onshore - Netzagentur braucht schon zwei Monate für Zuschläge
Quelle: Fotolia / Lars Schmid
Windkraft Onshore
Netzagentur braucht schon zwei Monate für Zuschläge
Die Onshore-Windbranche wird ungeduldig: Die Bundesnetzagentur behält nach acht Wochen immer noch die Zuschläge aus einer Wind-Onshore-Ausschreibung für sich. Die Wartezeit steigt.
Die Bundesnetzagentur braucht mittlerweile standardmäßig zwei Monate und länger für die Veröffentlichung von Erneuerbaren-Subventionsausschreibungen. Das ergibt eine Recherche unserer Redaktion.

Der Anlass: Die Bundesnetzagentur hat acht Wochen nach der zweiten Ausschreibung dieses Jahres für knapp 2.800 MW Wind-Onshore-Subventionen die Ergebnisse und Zuschläge noch nicht veröffentlicht. Der Bundesverband Windenergie (BWE) kritisiert die Wartezeit erneut und weist auf den Bremseffekt für den Windkraft-Ausbau hin. BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek nannte die Wartezeit „unhaltbar“.

Der zugeschlagene Garantie-Einspeisepreis ist eine wesentliche Finanzierungsquelle für jene grünen Kraftwerke, die sich ohnedies nicht wirtschaftlich betreiben ließen. Daher ist der Erhalt eines Zuschlags entscheidend für Projektierer. Bärbel Heidebroek erläutert: „Deren Ausbleiben blockiert die Vergabe von Aufträgen und Bestellungen und führt somit zu einer Verzögerung der Projektrealisierung.“

Die Wartezeiten für die Bekanntgabe der Ergebnisse hätten sich in den vergangenen Jahren „immer weiter“ erhöht, so die Präsidentin weiter. Mit acht Wochen sei nun ein neuer Höchstwert erreicht. Die Netzagentur müsse gegensteuern und sich auf weiter zunehmende Ausschreibungsteilnahme einstellen. An der vorigen Onshore-Ausschreibung, am 1. Februar, hatten sich knapp 130 Projektierer beteiligt.

In der Spitze zwei Monate und 20 Tage

Dabei ergibt eine Recherche unserer Redaktion auf der Internetseite der Netzagentur zu den Wartezeiten seit Dezember 2023, dass Wind Onshore nicht einmal am längsten dauert:
  • In der Spitze warteten Biomasse-Bieter nach der Ausschreibung am 1. April zwei Monate und 20 Tage auf ihre Zuschläge.
  • Die Bekanntgabe der PV-Freiflächen-Zuschläge vom 1. Dezember 2023 und vom 1. März 2024 zogen sich jeweils zwei Monate hin.
  • Die erste Wind-Onshore-Ausschreibung des Jahres, am 1. Februar, die mit 2.486 MW Ausschreibungsleistung fast so groß war wie die zweite, war nach einem Monat und einer Woche abgewickelt.
  • Die Ergebnisse der Innovationsausschreibung, die gleichzeitig mit der zweiten Wind-Onshore-Ausschreibung stattfand, sind ebenfalls noch nicht veröffentlicht.
  • Bei den Kraft-Wärme-Kopplungs-Ausschreibungen vom 3. Juni ist dies erwartungsgemäß auch noch nicht der Fall.
  • Die PV-Aufdach-Zuschläge waren immerhin einen Monat und eine Woche nach der Ausschreibung da.
  • Die Wind-Offshore-Ausschreibung, die einen Monat später, als ihre Schwester an Land stattfand, mehr als das doppelte Volumen umfasste und zusätzlich eine dynamische Auktionsphase umfasste, war die schnellste: Sie brauchte nur drei Wochen bis zu den Zuschlägen. Allerdings geht es auf See nicht um die Gewährung von Zuschüssen aus dem Bundeshaushalt, sondern im Gegenteil faktisch um die Zahlungsbereitschaft für Flächen. Diese hatte Rekordwerte ergeben (wir berichteten jeweils).

Dienstag, 25.06.2024, 14:39 Uhr
Georg Eble

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