PV-Strom für grüne Stahlproduktion

Das Unternehmen Octopus Energy mit Sitz in München verwaltet ein Portfolio grüner Energieprojekte im Wert von 7 Milliarden Euro. Das nun mit Unterstützung des Beratungsteams von Pexapark geschlossene Power Purchase Agreement (PPA) sieht vor, dass Octopus Energy zehn Jahre lang Salzgitter Flachstahl mit jährlich 126 Millionen kWh grünen Strom beliefert. Erzeugt werden soll der Strom im 122-MW-PV-Park Schiebsdorf in Brandenburg, den Octopus Energy Ende Januar von IB Vogt erworben hatte. Derzeit befindet sich die PV-Anlage im Bau, soll aber in diesem Jahr noch in Betrieb gehen. Es handelt sich um den derzeit größten PV-Park im Portfolio für erneuerbare Energien von Octopus Energy.
 
Der grüne Strom soll, wie es in einer Mitteilung von Salzgitter Flachstahl heißt, den Stahlkonzern künftig gegen steigende Stromkosten absichern und zudem die klimafreundliche Stahlproduktion ermöglichen. Im Projekt „SALCOS (Salzgitter Low CO2 Steelmaking)“ plant das Unternehmen mithilfe grünen Wasserstoffs eine 95-prozentige Reduzierung der Kohlenstoffemissionen bei der Stahlproduktion zu erreichen.
 
„Unser strategisches Ziel ist die Reduzierung von CO2-Emissionen“, erklärte Ralph Schaper, Leiter Energiewirtschaft bei Salzgitter. Das PPA eröffne eine weitere wichtige Quelle für saubere Energie unter anderem zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und damit zur Produktion von CO2-reduziertem Stahl für unsere Kunden. „Dabei ist Octopus für uns ein weiterer langfristiger Partner.“
 
Das Geschäft wird zu einem Zeitpunkt geschlossen, da Octopus die Aktivitäten im Bereich der grünen Energie in Deutschland nochmals verstärkt. Bis 2027 will das Unternehmen über 1 Milliarde Euro in die Infrastruktur für saubere Energie in Deutschland investieren.
 
Der deutsche Markt für PPA im Bereich der erneuerbaren Energien entwickelt sich immer stärker, wobei insbesondere die Solarenergie an Bedeutung gewinnt. Laut Pexaparks Bericht „European PPA Market Outlook 2024“ wurden in Deutschland im vergangenen Jahr PPA von über 3.730 MW geschlossen, davon 1.770 MW (18 Verträge) über PV-Projekte.