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Der Schweizer Energiekonzern Alpiq erwirtschaftet seit drei Jahren wieder einen Gewinn. Zwar ging der Umsatz leicht zurück, das Reinergebnis war aber positiv.
Der Schweizer Energieversorger Alpiq weist in seiner Bilanz für das Jahr 2020 einen Reingewinn von 110 Mio. Schweizer Franken (100 Mio. Euro) aus. Im Jahr zuvor stand dort noch ein Verlust von 268 Mio. Euro (-243 Mio. Euro). Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) dreht ins Plus: 213 Mio. Franken stehen dort für 2020 zu Buche. Das Jahr zuvor waren es noch -233 Mio. Franken.
Der Umsatz des Unternehmens mit Sitz in Lausanne ging um 5 % leicht zurück und fiel mit 3,90 Mrd. Schweizer Franken unter die Vier-Milliarden-Marke. Das Jahr zuvor lag der Umsatz bei 4,10 Mrd. Franken. Alpiq hat eine jahrelange Konsolidierungsphase hinter sich. So wurde unter anderen das Braunkohlegeschäft verkauft. Schwierig waren in den Jahren zuvor auch das heimische Wasserkraft- und Kernkraftgeschäft.
Jahr der Neuausrichtung„2020 war für Alpiq das Jahr der Neuausrichtung“, teilte Verwaltungsratspräsident Jens Alder mit. In allen drei Bereichen des Konzerns wurden schwarze Zahlen geschrieben. Der Alpiq-Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung hätten gemeinsam den Unternehmenszweck von Alpiq neu definiert.
„Unser robustes Geschäftsmodell basiert auf dem Betrieb und der Vermarktung von hochflexibler Schweizer Wasserkraft, Schweizer Kernenergie, flexiblen Gas-Kombikraftwerken in Italien, Spanien und Ungarn sowie Wind- und Photovoltaikanlagen in mehreren europäischen Ländern“, schreibt Alders im Geschäftsbericht 2020.
In den drei Geschäftsbereichen von Alpiq wurden jeweils Gewinne erzielt: Der Geschäftsbereich „Generation Switzerland“ schloss mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (Ebitda) von 135 Mio. Franken ab. „Haupttreiber waren die abgesicherten Strompreise, ein stringentes Kostenmanagement und eine hohe Verfügbarkeit der Anlagen.“
Der Geschäftsbereich „Generation International“ schloss mit einem Ebitda von 59 Mio. Franken (umgerechnet 53,5 Mio. Euro) ab. Das Ergebnis liegt unter dem Vorjahr, wurde aber so erwartet, da die Beiträge aus den im Jahr 2019 verkauften tschechischen Braunkohlekraftwerke Kladno und Zlin fehlten, heißt es im Geschäftsbericht.
Der Geschäftsbereich „Digital & Commerce“ schloss mit einem Ebitda von 99 Mio. Franken ab. Insbesondere habe der Energiehandel stärkere Erträge erwirtschaften und ein sehr gutes Ergebnis erzielen können. „Die Gründe dafür waren die höhere Nachfrage nach flexibler Stromproduktion, stark ansteigende Preise sowie die höhere Marktvolatilität an den Energiemärkten.“
Schwächeres Ergebnis 2021 erwartetFür das laufende Jahr 2021 erwartet Alpiq ein schwächeres Ergebnis. Die Bilanz 2020 beinhaltete Einmaleffekte, "die das Ergebnis überdurchschnittlich positiv beeinflusst hatten". Eine lange Revision des Schweizer Kernkraftwerks Leibstadt in diesem Jahr führe ebenfalls zu Verdienstausfällen. „Zudem können die Auswirkungen der Corona-Pandemie heute noch nicht vollständig abgeschätzt werden.“
Zum 1. März erhält Alpiq zudem eine neue Chefin: Antje Kanngiesser tritt als neue CEO ihren Posten an. Sie folgt auf Andre Schnidrig, der nach einer Erkrankung als CEO im vergangenen Herbst zurückgetreten war. Die promovierte Juristin war zuvor Mitglied der Konzernleitung der Berner BKW-Gruppe.
| Geschäftsjahr 2021 | Geschäftsjahr 2020 |
Umsatz | 3.905 Mio. Franken | 4.099 Mio. Franken |
Ebit | 213 Mio. Franken | -233 Mio. Franken |
Reinergebnis | 110 Mio. Franken | -268 Mio. Franken |
Donnerstag, 25.02.2021, 15:52 Uhr
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