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Energie & Management > Gas - Sefe setzt auf Erdgas und Wasserstoff aus Norwegen
Quelle: Shutterstock / MVelishchuk
Gas

Sefe setzt auf Erdgas und Wasserstoff aus Norwegen

Der norwegische Gasproduzent Equinor und der verstaatlichte Gashändler Sefe haben einen langfristigen Erdgasliefervertrag geschlossen. Auch Wasserstofflieferungen sind vorgesehen.
Vom 1. Januar des kommenden Jahres an bis zum Jahr 2034 wird Equinor das deutsche Energieunternehmen „SEFE“ (Securing Energy for Europe) mit 111 Milliarden kWh Erdgas pro Jahr beliefern. Zudem gibt es eine Option für weitere fünf Jahre, die sich auf insgesamt 319 Milliarden kWh beläuft. Darauf haben sich beide Unternehmen in einer Vereinbarung geeinigt, wie sie in einer gemeinsamen Mitteilung am 19. Dezember bekannt gaben.

Laut Anders Opedal, CEO von Equinor, handle es sich dabei um „eine der größten Vereinbarungen in der Geschichte unseres Unternehmens“. Zu der Dimension: 111 Milliarden kWh entsprechen rund 10 Milliarden m3 Erdgas. Dies ist etwa ein Drittel des gesamten Erdgasverbrauchs der deutschen Industrie. Insgesamt lag der Erdgasverbrauch Deutschlands in den Vorkrisenjahren bei Jahreswerten um die 90 Milliarden m3. Die im September 2022 zerstörte Ostsee-Pipeline Nordstream 1 hatte eine Jahreskapazität von 55 Milliarden m3.

Zu den vereinbarten Preisen äußerten sich die Unternehmen nicht. In der gemeinsamen Verlautbarung ist lediglich die Rede davon, dass die Lieferungen zu marktüblichen Konditionen erfolgen werden. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr hatten die Gaspreise historische Höchstwerte erreicht. Mittlerweile ist das Preisniveau wieder deutlich gesunken, liegt jedoch immer noch über dem Vorkrisen-Niveau.

Wasserstofflieferungen voraussichtlich ab 2029

Zudem verständigten sich Sefe und Equinor auf eine Absichtserklärung, die eine Lieferung von Wasserstoff zum Inhalt hat. Sefe soll demnach zwischen 2029 und 2060 ein langfristiger Abnehmer Equinors von CO2-armem Wasserstoff werden. Ziel sind Lieferungen von jährlich zunächst 5 Milliarden kWh. Diese sollen zwischen 2050 und 2060 auf bis zu 40 Milliarden kWh jährlich erhöht werden.

Beim „CO2-armen“ Wasserstoff handelt es sich um blauen Wasserstoff, wie Sefe auf Nachfrage der Redaktion bestätigte. Dieser entsteht durch die Dampfreformierung von Erdgas, das dabei freigesetzte CO2 soll unterirdisch eingelagert werden. „Wegen der bestehenden Sefe-Infrastruktur ist davon auszugehen, dass blauer Wasserstoff von Equinor über den gesamten Lebenszyklus hinweg geringe Treibhausgasemissionen aufweist. Somit ist er gut geeignet oder gar unumgänglich, dem Ziel der Dekarbonisierung so zügig wie möglich näherzukommen“, teilte ein Sprecher von Sefe mit. 

Die Vertragspartner

Sefe ist eine frühere Tochter des russischen Energieunternehmens Gazprom, das inzwischen dem Bund gehört. Die Abkürzung steht für „Securing Energy for Europe“. Sefe mit Hauptsitz in Berlin beliefert über 50.000 Kunden, insbesondere Industriekunden und Stadtwerke in Deutschland und sieben weitere europäische Märkte. Das aktuelle Vertriebsvolumen gibt das Unternehmen mit 210 Milliarden kWh Erdgas an.

Equinor hat seinen Sitz in Stavanger im Südwesten Norwegens und ist nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dem Rückgang der Gaslieferungen des Weltmarktführers Gazprom nach Westeuropa zum wichtigsten Gasproduzenten für Europa geworden. Das Unternehmen gehört zu zwei Dritteln dem norwegischen Staat. Es ist breit aufgestellt und will Synergien nutzen zwischen Gas, Öl, erneuerbaren Energien, Wasserstoff sowie CO2-Abscheidung- und CO2-Offshore-Speicherung. 

Dienstag, 19.12.2023, 15:55 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Gas - Sefe setzt auf Erdgas und Wasserstoff aus Norwegen
Quelle: Shutterstock / MVelishchuk
Gas
Sefe setzt auf Erdgas und Wasserstoff aus Norwegen
Der norwegische Gasproduzent Equinor und der verstaatlichte Gashändler Sefe haben einen langfristigen Erdgasliefervertrag geschlossen. Auch Wasserstofflieferungen sind vorgesehen.
Vom 1. Januar des kommenden Jahres an bis zum Jahr 2034 wird Equinor das deutsche Energieunternehmen „SEFE“ (Securing Energy for Europe) mit 111 Milliarden kWh Erdgas pro Jahr beliefern. Zudem gibt es eine Option für weitere fünf Jahre, die sich auf insgesamt 319 Milliarden kWh beläuft. Darauf haben sich beide Unternehmen in einer Vereinbarung geeinigt, wie sie in einer gemeinsamen Mitteilung am 19. Dezember bekannt gaben.

Laut Anders Opedal, CEO von Equinor, handle es sich dabei um „eine der größten Vereinbarungen in der Geschichte unseres Unternehmens“. Zu der Dimension: 111 Milliarden kWh entsprechen rund 10 Milliarden m3 Erdgas. Dies ist etwa ein Drittel des gesamten Erdgasverbrauchs der deutschen Industrie. Insgesamt lag der Erdgasverbrauch Deutschlands in den Vorkrisenjahren bei Jahreswerten um die 90 Milliarden m3. Die im September 2022 zerstörte Ostsee-Pipeline Nordstream 1 hatte eine Jahreskapazität von 55 Milliarden m3.

Zu den vereinbarten Preisen äußerten sich die Unternehmen nicht. In der gemeinsamen Verlautbarung ist lediglich die Rede davon, dass die Lieferungen zu marktüblichen Konditionen erfolgen werden. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr hatten die Gaspreise historische Höchstwerte erreicht. Mittlerweile ist das Preisniveau wieder deutlich gesunken, liegt jedoch immer noch über dem Vorkrisen-Niveau.

Wasserstofflieferungen voraussichtlich ab 2029

Zudem verständigten sich Sefe und Equinor auf eine Absichtserklärung, die eine Lieferung von Wasserstoff zum Inhalt hat. Sefe soll demnach zwischen 2029 und 2060 ein langfristiger Abnehmer Equinors von CO2-armem Wasserstoff werden. Ziel sind Lieferungen von jährlich zunächst 5 Milliarden kWh. Diese sollen zwischen 2050 und 2060 auf bis zu 40 Milliarden kWh jährlich erhöht werden.

Beim „CO2-armen“ Wasserstoff handelt es sich um blauen Wasserstoff, wie Sefe auf Nachfrage der Redaktion bestätigte. Dieser entsteht durch die Dampfreformierung von Erdgas, das dabei freigesetzte CO2 soll unterirdisch eingelagert werden. „Wegen der bestehenden Sefe-Infrastruktur ist davon auszugehen, dass blauer Wasserstoff von Equinor über den gesamten Lebenszyklus hinweg geringe Treibhausgasemissionen aufweist. Somit ist er gut geeignet oder gar unumgänglich, dem Ziel der Dekarbonisierung so zügig wie möglich näherzukommen“, teilte ein Sprecher von Sefe mit. 

Die Vertragspartner

Sefe ist eine frühere Tochter des russischen Energieunternehmens Gazprom, das inzwischen dem Bund gehört. Die Abkürzung steht für „Securing Energy for Europe“. Sefe mit Hauptsitz in Berlin beliefert über 50.000 Kunden, insbesondere Industriekunden und Stadtwerke in Deutschland und sieben weitere europäische Märkte. Das aktuelle Vertriebsvolumen gibt das Unternehmen mit 210 Milliarden kWh Erdgas an.

Equinor hat seinen Sitz in Stavanger im Südwesten Norwegens und ist nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dem Rückgang der Gaslieferungen des Weltmarktführers Gazprom nach Westeuropa zum wichtigsten Gasproduzenten für Europa geworden. Das Unternehmen gehört zu zwei Dritteln dem norwegischen Staat. Es ist breit aufgestellt und will Synergien nutzen zwischen Gas, Öl, erneuerbaren Energien, Wasserstoff sowie CO2-Abscheidung- und CO2-Offshore-Speicherung. 

Dienstag, 19.12.2023, 15:55 Uhr
Davina Spohn

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