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Energie & Management > Windkraft Offshore - Tennet will Windstrom-Booster zünden
Kabelverlegung für das Offshore-Projekt "DolWin6" auf Norderney, Quelle: Tennet
Windkraft Offshore

Tennet will Windstrom-Booster zünden

Mit einem Windstrom-Booster-Konzept will der Ãœbertragungsnetzbetreiber Tennet den Ausbau der Offshore-Energie beschleunigen. Es geht um eine Kapazität von 6.000 MW.
Das Vorhaben soll dafür sorgen, dass der Ausbau einer Leistung von 6.000 MW um drei Jahre vorgezogen werden kann. Es sieht die Bündelung des Gleichstromleitungsnetzes auf See für die Windparks vor sowie eine internationale Vernetzung, darüber hinaus die direkte Kopplung mit Elektrolyse-Projekten.

Das Konzept wurde am Freitag, 29. Oktober, gemeinsam mit den Energieministern von Niedersachsen, Olaf Lies, und Schleswig-Holstein, Jan Philipp Albrecht, präsentiert. Zu den Unterstützern zählen Unternehmen, wie Arcelor Mittal, EWE, Holcim, Hynamics, Oersted, Raffinerie Heide, Salzgitter, Uniper sowie die Windenergieverbände BWO und WAB und die Entwicklungsagentur Region Heide.

Tennet-COO Tim Meyerjürgens sagte: "Aufbauend auf unserer umfassenden Erfahrung mit dem Bau und Betrieb von Offshore-Netzanbindungen zeigen wir mit unserer konzeptionellen und technologischen Innovation für ein Sechs-Gigawatt-Verteilkreuz einen Weg auf, das Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele deutlich zu beschleunigen. Wir verstehen dies als ein Angebot auch für die aktuell laufenden Koalitionsverhandlungen, die bekanntlich einen Boost für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland suchen."

Sektorenübergreifende Umsetzung der Energiewende

Gleichzeitig lege man den Grundstein für eine zukunftsfähige Vermaschung des Gleichstromnetzes. So würden Effizienz sowie Versorgungssicherheit nachhaltig erhöht und ein wichtiger Beitrag geleistet zur intelligenten Kopplung von Offshore-Wind mit erzeugungsnah zu errichtenden Elektrolyseuren und dem Gasnetz.

Umweltminister Lies (SPD) erklärte: "Die tragende Rolle der Offshore-Windenergie für die Energie- und Klimaziele wird noch deutlicher, wenn wir auf die Sektoren-übergreifende Umsetzung der Energiewende blicken – also auch die durch Erneuerbare zu deckenden Energiebedarfe außerhalb des Stromsektors. Ohne grünen Wasserstoff und den dafür nötigen grünen Strom wird dies nicht gelingen können." Angesichts des zuletzt stockenden Ausbaus der Windenergie auf See brauche es Ansätze wie diesen, die wieder zu mehr Tempo führen.

"Das Konzept zur Beschleunigung des Ausbaus der offshore Windenergienutzung bei gleichzeitiger Einsparung von Stromleitungen ist ein Baustein in die richtige Richtung. Wir müssen schleunigst zu einem tragfähigen Zielkonzept kommen, wie wir unsere Infrastruktur bis 2045 ausbauen wollen", sagte Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). "Und die Planung dafür müssen wir heute starten." Zu einer europäischen Energiewende gehöre auch ein europäischer Systemverbund, der neben Strom die Erzeugung und den Transport von grünem Wasserstoff einschließt.

Konkret geht es darum, den Ausbau der 6.000 MW Windkraftkapazität von 2035, wie im Netzentwicklungsplan vorgesehen, auf 2032 vorzuziehen. Dazu soll mithilfe des sogenannten "LanWin-Hub" nicht mehr jeder Windpark einzeln über Stromtrassen angeschlossen werden. Vielmehr werden sie über eine Art Energieinsel etwa 150 Kilometer vor der deutschen Küste verbunden, die zusätzlich in mit ein internationales Gleichstromnetz integriert ist.
 
Das "LanWin-Hub"-Konzept − zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Tennet

Kosten senken, Auswirkungen minimieren

Von hier aus werden dann drei 2.000-MW-Trassen an Land führen, und zwar küstennah nach Heide (Schleswig-Holstein), Wilhelmshaven (Niedersachsen) und in den Raum Bremen. Hier soll der grüne Strom dann von der Industrie und zur Wasserstoff-Elektrolyse genutzt werden, aber auch für die Herstellung von Gas für Heizzwecke.

Das Konzept ziele auch darauf ab, Kosten beim Offshore-Netzausbau zu senken und die räumlichen und ökologischen Auswirkungen zu minimieren, heißt es in einer Mitteilung des Ãœbertragungsnetzbetreibers. Der Netzentwicklungsplan sieht bis zum Jahr 2030 die Errichtung einer Offshore-Ãœbertragungskapazität von 20.000 MW in der Nord- und Ostsee vor. Tennet ist nach eigenen Angaben für 17.000 MW davon zuständig.

Freitag, 29.10.2021, 15:06 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Windkraft Offshore - Tennet will Windstrom-Booster zünden
Kabelverlegung für das Offshore-Projekt "DolWin6" auf Norderney, Quelle: Tennet
Windkraft Offshore
Tennet will Windstrom-Booster zünden
Mit einem Windstrom-Booster-Konzept will der Ãœbertragungsnetzbetreiber Tennet den Ausbau der Offshore-Energie beschleunigen. Es geht um eine Kapazität von 6.000 MW.
Das Vorhaben soll dafür sorgen, dass der Ausbau einer Leistung von 6.000 MW um drei Jahre vorgezogen werden kann. Es sieht die Bündelung des Gleichstromleitungsnetzes auf See für die Windparks vor sowie eine internationale Vernetzung, darüber hinaus die direkte Kopplung mit Elektrolyse-Projekten.

Das Konzept wurde am Freitag, 29. Oktober, gemeinsam mit den Energieministern von Niedersachsen, Olaf Lies, und Schleswig-Holstein, Jan Philipp Albrecht, präsentiert. Zu den Unterstützern zählen Unternehmen, wie Arcelor Mittal, EWE, Holcim, Hynamics, Oersted, Raffinerie Heide, Salzgitter, Uniper sowie die Windenergieverbände BWO und WAB und die Entwicklungsagentur Region Heide.

Tennet-COO Tim Meyerjürgens sagte: "Aufbauend auf unserer umfassenden Erfahrung mit dem Bau und Betrieb von Offshore-Netzanbindungen zeigen wir mit unserer konzeptionellen und technologischen Innovation für ein Sechs-Gigawatt-Verteilkreuz einen Weg auf, das Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele deutlich zu beschleunigen. Wir verstehen dies als ein Angebot auch für die aktuell laufenden Koalitionsverhandlungen, die bekanntlich einen Boost für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland suchen."

Sektorenübergreifende Umsetzung der Energiewende

Gleichzeitig lege man den Grundstein für eine zukunftsfähige Vermaschung des Gleichstromnetzes. So würden Effizienz sowie Versorgungssicherheit nachhaltig erhöht und ein wichtiger Beitrag geleistet zur intelligenten Kopplung von Offshore-Wind mit erzeugungsnah zu errichtenden Elektrolyseuren und dem Gasnetz.

Umweltminister Lies (SPD) erklärte: "Die tragende Rolle der Offshore-Windenergie für die Energie- und Klimaziele wird noch deutlicher, wenn wir auf die Sektoren-übergreifende Umsetzung der Energiewende blicken – also auch die durch Erneuerbare zu deckenden Energiebedarfe außerhalb des Stromsektors. Ohne grünen Wasserstoff und den dafür nötigen grünen Strom wird dies nicht gelingen können." Angesichts des zuletzt stockenden Ausbaus der Windenergie auf See brauche es Ansätze wie diesen, die wieder zu mehr Tempo führen.

"Das Konzept zur Beschleunigung des Ausbaus der offshore Windenergienutzung bei gleichzeitiger Einsparung von Stromleitungen ist ein Baustein in die richtige Richtung. Wir müssen schleunigst zu einem tragfähigen Zielkonzept kommen, wie wir unsere Infrastruktur bis 2045 ausbauen wollen", sagte Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). "Und die Planung dafür müssen wir heute starten." Zu einer europäischen Energiewende gehöre auch ein europäischer Systemverbund, der neben Strom die Erzeugung und den Transport von grünem Wasserstoff einschließt.

Konkret geht es darum, den Ausbau der 6.000 MW Windkraftkapazität von 2035, wie im Netzentwicklungsplan vorgesehen, auf 2032 vorzuziehen. Dazu soll mithilfe des sogenannten "LanWin-Hub" nicht mehr jeder Windpark einzeln über Stromtrassen angeschlossen werden. Vielmehr werden sie über eine Art Energieinsel etwa 150 Kilometer vor der deutschen Küste verbunden, die zusätzlich in mit ein internationales Gleichstromnetz integriert ist.
 
Das "LanWin-Hub"-Konzept − zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Tennet

Kosten senken, Auswirkungen minimieren

Von hier aus werden dann drei 2.000-MW-Trassen an Land führen, und zwar küstennah nach Heide (Schleswig-Holstein), Wilhelmshaven (Niedersachsen) und in den Raum Bremen. Hier soll der grüne Strom dann von der Industrie und zur Wasserstoff-Elektrolyse genutzt werden, aber auch für die Herstellung von Gas für Heizzwecke.

Das Konzept ziele auch darauf ab, Kosten beim Offshore-Netzausbau zu senken und die räumlichen und ökologischen Auswirkungen zu minimieren, heißt es in einer Mitteilung des Ãœbertragungsnetzbetreibers. Der Netzentwicklungsplan sieht bis zum Jahr 2030 die Errichtung einer Offshore-Ãœbertragungskapazität von 20.000 MW in der Nord- und Ostsee vor. Tennet ist nach eigenen Angaben für 17.000 MW davon zuständig.

Freitag, 29.10.2021, 15:06 Uhr
Günter Drewnitzky

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