Quelle: Trassenverlauf der geplanten Stromverbindung zwischen Tunesien und Sizilen Quelle: Cinea
Mit einem Darlehen über 35 Millionen Euro unterstützt die KfW den Bau eines Unterseekabels von Tunesien nach Italien. Darüber soll ab 2028 erneuerbarer Strom in die EU fließen.
Eine 200 Kilometer lange Stromverbindung unter dem Mittelmeer soll zwischen Tunesien und Italien verlegt werden. Durchgeführt wird das Projekt vom italienischen Übertragungsnetzbetreiber Terna und vom integrierten tunesischen Strom- und Gasunternehmen STEG. Die EU hat für das Projekt einen Zuschuss in Höhe von 308 Millionen Euro über die Connecting Europe Facility bereitgestellt. Weitere Geber sind die Weltbank, die Europäische Investitionsbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und der Green Climate Fund.
Im Auftrag des Entwicklungsministeriums (BMZ) steuert die KfW ebenfalls ein Darlehen über 35 Millionen Euro bei. Sie schloss den Vertrag mit dem tunesischen Energieversorger STEG (Societe Tunisienne de l’Electricite et du Gaz). Das Hochspannungs-Unterseekabel mit zugehöriger Infrastruktur hat eine Kapazität von 600 MW und soll 2028 in Betrieb gehen.
Fertigstellung 2028 geplant
Das Projekt ermöglicht erstmalig die Verbindung der Stromnetze Tunesiens und Italiens. So soll ab 2028 der Handel mit Strom zwischen Tunesien und der EU möglich werden, was zu erheblichen CO2-Einsparungen führen werde, so die Förderbank des Bundes. „In einer zunehmend multipolaren Welt flankiert die Entwicklungszusammenarbeit die strategischen Interessen Europas und Deutschlands“, erklärt Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW.
Die Verantwortliche für internationale Finanzierungen ergänzte: „Es geht um Energie- und Rohstoffsicherheit und darum, globale Wertschöpfungsketten dauerhaft zu sichern.“ Deshalb unterstütze die KfW auch die Erschließung des exzellenten Potenzials erneuerbarer Energien in Tunesien – vor allem von Wind und Solar, erläuterte Laibach. Das Projekt ist eines der Flagship-Vorhaben innerhalb der Global-Gateway-Initiative der EU. Sie unterstützt gezielt geopolitisch wichtige Projekte und Partnerländer.
Freitag, 14.06.2024, 15:21 Uhr
Susanne Harmsen
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