Quelle: Shutterstock / Alexander Kirch
60 bis 80 % des Im Jahr 2045 im Verkehr eingesetzten Wasserstoffs wird im Schwerlastverkehr benötigt werden. Dies zeigt eine Meta-Analyse von Acatech und Dechema.
Den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in den verschiedenen Sektoren nehmen die Forschenden der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) und der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (Dechema) in den Blick. Im Rahmen ihres seit 2021 laufenden Gemeinschaftsprojektes "Wasserstoff-Kompass" haben die Partner nun eine Analyse zum Wasserstoffeinsatz im inländischen Mobilitätssektor publik gemacht.
Insgesamt vier Studien zogen die Projektpartner für ihre Meta-Analyse heran. Sie ziehen daraus folgende Schlüsse:
- Zwischen 6 und 33 % des Endenergiebedarfes im Verkehrssektor wird 2045 durch Wasserstoff gedeckt werden. In absoluten Zahlen ausgedrückt heißt das: Im Jahr 2045 wird im Verkehrssektor Wasserstoff in einer Größenordnung von 25 Mrd. bis 100 Mrd. kWh verwendet, während der Gesamtenergiebedarf des Verkehrsbereiches 300 Mrd. bis 400 Mrd. kWh beträgt.
- 60 bis 80 % des im Verkehr eingesetzten Wasserstoffs werden im Schwerlastverkehr genutzt. Auch im Busverkehr und in der Binnenschifffahrt kann der Einsatz von Wasserstoff anteilig sehr hoch sein, allerdings wird der Endenergiebedarf dieser Sektoren insgesamt gering sein.
- Im Jahr 2045 werden laut der untersuchten Szenarien 85 bis 150 Mrd. kWh Wasserstoff darauf verwendet werden, E-Fuels herzustellen. Diese E-Fuels, also unter Einsatz von Wasserstoff erzeugte synthetische Kraftstoffe, werden vor allem im inländischen Luftverkehr und, in geringerem Maße, in der inländischen Schifffahrt eingesetzt werden. Auf deutschen Straßen werden E-Fuels lediglich dazu beitragen, Bestandsflotten sowie den Schwerlastverkehr auf der Langstrecke zu defossilisieren.
Kurt Wagemann, Projektleiter Wasserstoff-Kompass bei der Dechema, sieht in der Auswertung der analysierten Studien Einigkeit unter den Modellierern: "Beim Großteil der Verkehrsanwendungen kommen zukünftig batterieelektrische Fahrzeuge zum Einsatz. Nur da, wo es technisch nicht möglich oder ökonomisch nicht sinnvoll ist, werden Wasserstoff und E-Fuels genutzt, die insbesondere auch für den klimaneutralen Betrieb der Bestandsflotten von Bedeutung sein werden". Seiner Ansicht nach, würde im Verkehrssektor der Bedarf an reinem Wasserstoff klar von schweren Lkw dominiert.
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Meta-Analyse "Wasserstoff im Mobilitätssektor" (zum Öffnen bitte auf das PDF klicken) Quelle: Acatech / Dechema |
In der nun veröffentlichten Publikation veranschaulichen Acatech und Dechema mithilfe von Grafiken, wie hoch der Energiebedarf im Verkehrsbereich sowie der Anteil der E-Fuels von verschiedenen Studien prognostiziert wird. Andrea Lübcke resümiert:
"Die meisten Szenarien gehen von einer drastischen Senkung des Endenergieverbrauchs in der Mobilität aus." Die Projektleiterin Wasserstoff-Kompass bei Acatech erklärt sich das vor allem durch die stärkere Elektrifizierung im Pkw- und Lkw-Bereich und dem damit verbundenen deutlich höheren Wirkungsgrad.
Die Meta-Analyse
"Wasserstoff im Mobilitätssektor" steht auf der Internetseite des Projektes Wasserstoff-Kompass zum Download bereit.
Freitag, 19.08.2022, 08:45 Uhr
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