Quelle: E&M / Meyer-Tien
In der Nähe des ehemaligen Kernkraftwerkes Würgassen soll für rund 92 Millionen Euro einer der größten Batteriespeicher Deutschlands entstehen.
Für das Pilotprojekt „Speicherpark Würgassen“ wurde ein Grundstück von der Stadt Beverungen im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen vergeben, wie Bürgermeister Hubertus Grimm am Dienstag berichtete. Der kommunale Energie-Dienstleister Westfalen Weser plant den Bau mit einer Leistung von zunächst 120
MW und einer Kapazität von 280.000
kWh.
Die Fertigstellung ist laut Grimm für die zweite Jahreshälfte 2026 geplant. Die neue Anlage soll die Stabilität der Stromversorgung erhöhen. Der Standort eigne sich für einen Batteriespeicher besonders gut, da er durch das ehemalige Kernkraftwerk − bis August 1994 in Betrieb − ein Umspannwerk und entsprechende Leitungen biete, teilten Grimm und Westfalen Weser gemeinsam mit.
„Ende 2023 hat das Bundesumweltministerium Pläne für ein zentrales Bereitstellungslager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll in Würgassen glücklicherweise verworfen“, sagte Grimm bei der Vorstellung. Gegen die ursprünglichen Pläne hatten sich die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie Bürgerinitiativen vehement gewehrt. „Mit einem zukunftsgerichteten Projekt, das die Energiewende in den Fokus rückt, werden wir unserer Rolle als einer der vier im Regionalplan NRW genannten Energiestandorte gerecht. Ich freue mich deshalb sehr, dass in Würgassen einer der größten Batteriespeicher in Deutschland entstehen wird“, so Grimm.
Batteriespeicher auch an anderen StandortenIn Deutschland betreibt der Energiekonzern RWE bereits Batteriespeicher an mehreren Standorten: Darunter ist eine Doppel-Batterie mit insgesamt 117
MW an den beiden Kraftwerksstandorten Lingen in Niedersachsen und Werne in Nordrhein-Westfalen. Derzeit ist eine weitere Doppel-Batterie mit einer Gesamtkapazität von 220
MW an den Kraftwerksstandorten Neurath und Hamm (beides NRW) im Bau.
In den USA hat RWE gerade Batteriespeicher errichtet. In den Bundesstaaten Texas und Arizona wurden jetzt drei Speicher mit einer Kapazität von 190
MW fertiggestellt, wie das Unternehmen im Februar in Essen mitgeteilt hatte. Bis 2030 will RWE den Angaben zufolge seine weltweite Batteriespeicher-Kapazität in Europa, Australien und den USA auf 6.000
MW ausbauen.
Dienstag, 19.03.2024, 18:36 Uhr
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