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Energie & Management > Geothermie - Geothermie unter dem Bestandsbau zu besichtigen
Quelle: Fotolia / sasel77
Geothermie

Geothermie unter dem Bestandsbau zu besichtigen

Mittels Schrägbohrtechnik lässt sich untertage ein großes Erdreich-Volumen bei minimalem Flächenbedarf an der Oberfläche nutzen. In Bochum machen Forschende das jetzt sichtbar.
Das Heiz- und Kühlsystem „GeoStar 2.0“ der Fraunhofer IEG (Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie) kann jetzt live betrachtet werden: Ein begehbares Verteilerbauwerk ergänzt seit kurzem die zwölf sternförmig angeordneten Erdwärme-Sonden, die das Audimax der Hochschule Bochum heizen und kühlen. Das geht aus einer Mitteilung der Forschungseinrichtung hervor.

Das besondere an dem Projekt: Durch den Einsatz von Schrägbohrtechnik reicht schon ein kleiner Raum zwischen bestehenden Gebäuden, um die Erdwärme zu erschließen. Zur Demonstration des Prototyps, der bereits seit 2018 in Betrieb ist, haben die Forschenden in Bochum nun den begehbaren Geothermie-Verteilerschacht eingerichtet.

Der im Boden versenkte Raum ist vollständig begehbar und zeigt die Anbindung aller Erdwärme-Sonden an den Verteilerbalken sowie die Technik zum Regeln, Steuern und Überwachen des untertägigen Anlagenteils. Auf Anfrage sind Gruppenführungen für Planerinnen und Planer aus den Bereichen TGA, Quartiere, Stadtwerke und Energietechnik möglich. Auch eine Augmented Reality App zur Anlage soll bald angeboten werden. „Das Ziel des Verteiler-Bauwerkes ist es, Geothermie zu erklären und nahbar zu machen“, so Jonas Güldenhaupt, Bohrmeister der Fraunhofer IEG.

Geostar 2.0 versorgt den Bochumer Hörsaal H9 „Auditorium“ im Winter über eine Wärmepumpe (95 kW) mit Erdwärme und im Sommer passiv mit „Erdkälte“ (55 kW) aus dem konstant 12 Grad Celsius warmen Untergrund.

Er ist die Weiterentwicklung des Geostar 1, der seit 2014 das Gebäude der Fraunhofer IEG auf demselben Campus versorgt. Dort wurden 20 Schrägbohrungen mit 200 Metern Länge niedergebracht. Die Gesamtanlage wurde mit einem Monitoring-System versehen. Mit dieser Forschungsinfrastruktur, teilt die IEG mit, könne nicht nur klimatisiert werden. Es entstünden auch wichtige Erkenntnisse für die nun anstehende Kommerzialisierung des Anlagenkonzepts in Bestandsbauten.
 
Hohe Ausbeute bei geringem Flächenbedarf: Das von der Fraunhofer IEG entwickelte System „Geostar“ erschließt die Erdwärmequellen über sternförmig abgelenkt gebohrte Erdsonden
Quelle: Fraunhofer IEG

„Das erfolgreiche Geostar-Konzept zeigt, wie auch der Bestandsbau seinen Untergrund zum klimaneutralen Heizen und Kühlen nutzen kann“, sagt Gregor Bussmann, am Fraunhofer IEG Ansprechpartner für die Geostar-Technologie. „Schlanker Bohrbetrieb, kombinierte Kühl- und Heiztechnik und smarte Betriebsführung sind die Erfolgsfaktoren für die Wärmewende in gewachsenen innerstädtischen Wohn- und Gewerbegebieten.“

Donnerstag, 25.07.2024, 11:41 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Geothermie
Geothermie unter dem Bestandsbau zu besichtigen
Mittels Schrägbohrtechnik lässt sich untertage ein großes Erdreich-Volumen bei minimalem Flächenbedarf an der Oberfläche nutzen. In Bochum machen Forschende das jetzt sichtbar.
Das Heiz- und Kühlsystem „GeoStar 2.0“ der Fraunhofer IEG (Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie) kann jetzt live betrachtet werden: Ein begehbares Verteilerbauwerk ergänzt seit kurzem die zwölf sternförmig angeordneten Erdwärme-Sonden, die das Audimax der Hochschule Bochum heizen und kühlen. Das geht aus einer Mitteilung der Forschungseinrichtung hervor.

Das besondere an dem Projekt: Durch den Einsatz von Schrägbohrtechnik reicht schon ein kleiner Raum zwischen bestehenden Gebäuden, um die Erdwärme zu erschließen. Zur Demonstration des Prototyps, der bereits seit 2018 in Betrieb ist, haben die Forschenden in Bochum nun den begehbaren Geothermie-Verteilerschacht eingerichtet.

Der im Boden versenkte Raum ist vollständig begehbar und zeigt die Anbindung aller Erdwärme-Sonden an den Verteilerbalken sowie die Technik zum Regeln, Steuern und Überwachen des untertägigen Anlagenteils. Auf Anfrage sind Gruppenführungen für Planerinnen und Planer aus den Bereichen TGA, Quartiere, Stadtwerke und Energietechnik möglich. Auch eine Augmented Reality App zur Anlage soll bald angeboten werden. „Das Ziel des Verteiler-Bauwerkes ist es, Geothermie zu erklären und nahbar zu machen“, so Jonas Güldenhaupt, Bohrmeister der Fraunhofer IEG.

Geostar 2.0 versorgt den Bochumer Hörsaal H9 „Auditorium“ im Winter über eine Wärmepumpe (95 kW) mit Erdwärme und im Sommer passiv mit „Erdkälte“ (55 kW) aus dem konstant 12 Grad Celsius warmen Untergrund.

Er ist die Weiterentwicklung des Geostar 1, der seit 2014 das Gebäude der Fraunhofer IEG auf demselben Campus versorgt. Dort wurden 20 Schrägbohrungen mit 200 Metern Länge niedergebracht. Die Gesamtanlage wurde mit einem Monitoring-System versehen. Mit dieser Forschungsinfrastruktur, teilt die IEG mit, könne nicht nur klimatisiert werden. Es entstünden auch wichtige Erkenntnisse für die nun anstehende Kommerzialisierung des Anlagenkonzepts in Bestandsbauten.
 
Hohe Ausbeute bei geringem Flächenbedarf: Das von der Fraunhofer IEG entwickelte System „Geostar“ erschließt die Erdwärmequellen über sternförmig abgelenkt gebohrte Erdsonden
Quelle: Fraunhofer IEG

„Das erfolgreiche Geostar-Konzept zeigt, wie auch der Bestandsbau seinen Untergrund zum klimaneutralen Heizen und Kühlen nutzen kann“, sagt Gregor Bussmann, am Fraunhofer IEG Ansprechpartner für die Geostar-Technologie. „Schlanker Bohrbetrieb, kombinierte Kühl- und Heiztechnik und smarte Betriebsführung sind die Erfolgsfaktoren für die Wärmewende in gewachsenen innerstädtischen Wohn- und Gewerbegebieten.“

Donnerstag, 25.07.2024, 11:41 Uhr
Katia Meyer-Tien

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