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Die Mainova AG hat im ersten Halbjahr 2024 ein bereinigtes Ergebnis auf Vorjahresniveau erreicht. Der Frankfurter Versorger sieht sich aber weiter in einem herausfordernden Umfeld.
Kostensteigerungen, anhaltend starker Wettbewerb, die Preisentwicklung auf den Energiemärkten und das milde Wetter – all diese Faktoren haben im ersten Halbjahr 2024 der Mainova zu schaffen gemacht. So seien etwa weiterhin „Einschränkungen im Rahmen der Brennstoff- und Energiebeschaffung zu verzeichnen“, heißt es im Chancen- und Risikobericht des Kommunalversorgers Mainova aus Frankfurt am Main zum ersten Halbjahr 2024. Und weiter: „Entsprechende Lösungsansätze zur Erschließung von Zugängen zu liquiden Beschaffungsmärkten und zur Umsetzung risikoreduzierender Strategien werden hierzu geprüft.“
Zwar stünden die Segmente Strom-, Gas- und Wasserversorgung „unter Druck“, schreibt Michael Maxelon im Vorwort zum aktuellen Zwischenbericht der Mainova
AG. In diesem „herausfordernden Umfeld“ habe die Mainova dennoch ein stabiles Ergebnis erzielen können. Das bereinigte EBT - also der Vorsteuergewinn, bereinigt um Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von Finanzderivaten - stieg von 71,1 auf 73 Millionen
Euro.
Erfreulicherweise hätten die Beteiligungen einen signifikanten Ergebnisbeitrag geliefert, hieß es weiter. Hier zeigen die Halbjahreszahlen gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg der Erlöse um 36,4 Millionen auf 75,3 Millionen Euro. Nach Ertragssteuern beträgt das aktuelle Halbjahresergebnis 138,6 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2023: 201,6 Millionen Euro).
Schrumpfen bei Strom und Gas, mehr Erfolg bei Grünenergie und EDLIm Segment Strom sank das bereinigte Ergebnis dem Zwischenbericht zufolge im ersten Halbjahr um mehr als 10 Millionen Euro, wie aus dem Zwischenbericht des Konzerns hervorgeht (detaillierte Zahlen siehe Tabelle).
Beim Gas halbierte sich das Ergebnis, und bei der Fernwärme ist ein Rückgang von 23 Millionen auf 7,8 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen.
Dagegen ist im Bereich Erneuerbare Energien
/ Energiedienstleistungen (EDL) ein Anstieg von 6,2 Millionen auf 8,6 Millionen Euro zu verzeichnen. Hier habe sich vor allem das Contracting-Geschäft positiv bemerkbar gemacht, hieß es.
Im Juli 2024 hatte die Mainova einen Transformationsplan für die Fernwärme präsentiert. Dieser sieht den vollständigen Umstieg auf klimaneutrale Erzeugung bis 2040 vor und einen Ausbau des Netzes um bis zu 450
Kilometer.
Erhöhung des Aktienkapitals soll Investitionen finanzierenDie Schwerpunkte der Investitionen von rund 180
Millionen Euro in den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren der Ausbau des Stromnetzes, die Umrüstung des Kohlekraftwerks auf Wasserstoff, der Kohleausstieg im Gemeinschaftskraftwerk Hanau, der Neubau eines Rechenzentrums der Mainova-Tochtergesellschaft Web House sowie die Modernisierung der IT im Konzern.
Insgesamt werden sich die Investitionen der Mainova bis 2028 auf 2,6 Milliarden Euro belaufen. Zur Finanzierung der anstehenden Aufgaben trägt eine Kapitalerhöhung bei. Die Ausgabe einer ersten Tranche von Aktien im Wert von rund 400 Millionen Euro wurde im August 2024 vom Aufsichtsrat genehmigt. Die Mainova ist einer der wenigen börsennotierten Kommunalversorger.
Zwischen Anfang Januar und Ende Juni dieses Jahres hat Mainova nach eigenen Angaben 180 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Demnach waren zum 30. Juni 2024 insgesamt 3.293 Personen im Unternehmen beschäftigt.
Bereinigte Segmentergebnisse
in Mio. Euro | 01/2024 - 06/2024 | 01/2023 - 06/2023 | Veränderung |
Stromversorgung | 2,3 | 13,1 | -10,8 |
Gasversorgung | 8,5 | 17,0 | -8,5 |
Erzeugung und Fernwärme | 7,8 | 23,0 | -15,2 |
Erneuerbare / Energiedienstl. | 8,6 | 6,2 | 2,4 |
Wasserversorgung | 0,5 | -0,2 | 0,7 |
Beteiligungen | 75,3 | 38,9 | 36,4 |
Sonst. Aktivitäten / Konsolidierung | -30,0 | -26,9 | -3,1 |
Gesamt | 73,0 | 71,1 | 1,9 |
Quelle: Mainova
Der
Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2024 ist hier zum Download verfügbar.
Montag, 30.09.2024, 16:09 Uhr
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