Solarpaket I beschleunigt Boom bei Balkon-PV

Der deutsche Solaranlagen-Vertrieb Solakon hat den Boom von Stecker-Solarkraftwerken in Deutschland in diesem Jahr bis 20. September im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur im Vergleich zum Vorjahreszeitraum analysiert.

Laut einer Unternehmensmitteilung beträgt die Steigerung bei der Anzahl aller neu verbauten Balkonkraftwerke in den ersten fast zehn Monaten dieses Jahres gut 51 Prozent. Bis 20. September 2024 wurden 345.267 Einheiten installiert. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 227.909 Anlagen.

Damit einhergehend stieg die Nettoleistung aller neuen Stecker-Solaranlagen, also die tatsächlich abrufbare Leistung der Wechselrichter, zeitgleich von unter 134 MW auf gut 240 MW − eine Erhöhung um etwa 80 Prozent. Die nähere Analyse durch Solakon ergibt: Mit Einführung des Solarpaketes I, also seit dem 7. Mai dieses Jahres, gab es bei der Anzahl der installierten Anlagen einen deutlichen Sprung nach oben. Wurden davor in diesem Jahr weniger als 121.000 Einheiten registriert, waren es nach Anlaufen des Solarpaketes bis 20. September fast 228.000.

Dagegen knickte die Zahl der neuen klassischen, in Baumaßnahmen zu installierenden Photovoltaik-Anlagen in den Zeiträumen bis zum jeweiligen 20. September von fast 593.000 Einheiten 2023 auf weniger als 427.000 ein − ein Rückgang um 28 Prozent.

Der Anteil der installierten Steckeranlagen in Deutschland stieg zeitgleich auf gut 15 Prozent, also auf 573.000 von 3,76 Millionen PV-Kraftwerken. Bei der Bruttoleistung beträgt die Quote der kleinen Plug-and-Play-Anlagen, die sich praktisch ohne fachmännische Hilfe installieren lassen, nun 4,7 Prozent. Balkonkraftwerke gibt es erst seit den vergangenen drei Jahren.

Mit entsprechenden politischen Grundsatzentscheidungen zur Stärkung privater PV-Initiativen dürfte die bereits zu beobachtende Marktverschiebung von großen, sperrigen Photovoltaik-Installationen hin zu einfacheren, für Privathaushalte gängigen Anlagen weiter zunehmen.