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Energie & Management > Recht - Stadtwerke Zeulenroda stellen Insolvenzantrag
Quelle: Shutterstock / sergign
Recht

Stadtwerke Zeulenroda stellen Insolvenzantrag

Die Kosten für ein Freizeitbad werden dem kommunalen Unternehmen zum Verhängnis. Die Energieversorgung ist nur am Rande betroffen.
Beim Amtsgericht Gera ging der Insolvenzantrag der thüringischen Stadtwerke Zeulenroda ein. „Zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen wird vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet“, wie aus der Insolvenzbekanntmachung hervorgeht.

Hintergrund sind erhebliche Defizite beim örtlichen Spaßbad Waikiki, bei dem das kommunale Unternehmen die Betreibergesellschaft ist. Die 1997 eröffnete Badewelt gehört zur Insolvenzmasse und steht damit vor dem Aus. Seit Ende 2023 ist die regional bedeutsame Freizeiteinrichtung der 15.000 Einwohner zählenden Stadt Zeulenroda-Triebes geschlossen.

Die Insolvenz ist keine Überraschung. Geschäftsführer Frank Kruwinnus hatte zuvor öffentlich angekündigt, das Unternehmen in die Insolvenz zu führen, sollte der Stadtrat von Zeulenroda-Triebes nicht weitere Mittel zur Verfügung stellen. Das hatte die Gemeindevertreter aber abgelehnt. Der Betrag, der laut Medienberichten insgesamt nötig gewesen sei, um die Pleite abzuwenden, soll bei 6,4 Millionen Euro gelegen haben.

Konkrete Auswirkungen auf die Energieversorgung hat die Insolvenz nicht. Allerdings halten die Stadtwerk 26 Prozent der Anteile an dem Energieversorger Energiewerke Zeulenroda (EZW). Die ebenfalls kommunale Thüringer Energie AG (Teag) hält mit 74 Prozent die Mehrheit an dem Versorger.

Wie die EWZ auf Anfrage unserer Redaktion vor Wochen bereits mittteilte, habe laut Gesellschaftsvertrag die Teag im Insolvenzfall der SWZ die Möglichkeit, die betreffenden Anteile einzuziehen. „Die Entscheidung, ob sie diese Option zieht, liegt aber bei der Teag“, so damals der EWZ-Geschäftsführer Markus Dürr.

Für diesen Fall wäre die Teag dann alleiniger Gesellschafter. „Hierdurch verliert die Stadt spätere Anteilsausschüttung für immer“, sagt Nils Hammerschmidt, Bürgermeister von Zeulenroda-Triebs, auf Anfrage unserer Redaktion.

Montag, 10.06.2024, 16:40 Uhr
Stefan Sagmeister
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Stadtwerke Zeulenroda stellen Insolvenzantrag
Die Kosten für ein Freizeitbad werden dem kommunalen Unternehmen zum Verhängnis. Die Energieversorgung ist nur am Rande betroffen.
Beim Amtsgericht Gera ging der Insolvenzantrag der thüringischen Stadtwerke Zeulenroda ein. „Zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen wird vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet“, wie aus der Insolvenzbekanntmachung hervorgeht.

Hintergrund sind erhebliche Defizite beim örtlichen Spaßbad Waikiki, bei dem das kommunale Unternehmen die Betreibergesellschaft ist. Die 1997 eröffnete Badewelt gehört zur Insolvenzmasse und steht damit vor dem Aus. Seit Ende 2023 ist die regional bedeutsame Freizeiteinrichtung der 15.000 Einwohner zählenden Stadt Zeulenroda-Triebes geschlossen.

Die Insolvenz ist keine Überraschung. Geschäftsführer Frank Kruwinnus hatte zuvor öffentlich angekündigt, das Unternehmen in die Insolvenz zu führen, sollte der Stadtrat von Zeulenroda-Triebes nicht weitere Mittel zur Verfügung stellen. Das hatte die Gemeindevertreter aber abgelehnt. Der Betrag, der laut Medienberichten insgesamt nötig gewesen sei, um die Pleite abzuwenden, soll bei 6,4 Millionen Euro gelegen haben.

Konkrete Auswirkungen auf die Energieversorgung hat die Insolvenz nicht. Allerdings halten die Stadtwerk 26 Prozent der Anteile an dem Energieversorger Energiewerke Zeulenroda (EZW). Die ebenfalls kommunale Thüringer Energie AG (Teag) hält mit 74 Prozent die Mehrheit an dem Versorger.

Wie die EWZ auf Anfrage unserer Redaktion vor Wochen bereits mittteilte, habe laut Gesellschaftsvertrag die Teag im Insolvenzfall der SWZ die Möglichkeit, die betreffenden Anteile einzuziehen. „Die Entscheidung, ob sie diese Option zieht, liegt aber bei der Teag“, so damals der EWZ-Geschäftsführer Markus Dürr.

Für diesen Fall wäre die Teag dann alleiniger Gesellschafter. „Hierdurch verliert die Stadt spätere Anteilsausschüttung für immer“, sagt Nils Hammerschmidt, Bürgermeister von Zeulenroda-Triebs, auf Anfrage unserer Redaktion.

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