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Laut Umweltbundesamt betrugen die deutschen Auktionserlöse aus dem Europäischen Emissionshandel (EU-ETS) und dem nationalen Emissionshandelssystem (nEHS) 2022 über 13 Milliarden Euro.
Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts (UBA) gab am 3.
Januar die Bilanz der Einnahmen aus dem Handel mit CO2-Zertifikaten in Deutschland für 2022 bekannt. Diese beliefen sich auf mehr als 6,8
Milliarden Euro aus dem Europäischen Emissionshandel (EU-ETS) und auf 6,4
Milliarden Euro aus dem nationalen Emissionshandelssystem (nEHS) für fossile Brennstoffe zum Heizen und für Kraftstoffe. Dies bedeute einen neuen Rekord von 13,2 Milliarden Euro insgesamt, sagte Messner.
Die Einnahmen aus dem EU-ETS stiegen gegenüber den 5,3
Milliarden Euro aus dem Vorjahr spürbar. Dagegen sanken die Erlöse aus dem nEHS gegenüber 2021, als sie 7,2
Milliarden Euro betrugen. „Die CO2-Bepreisung über den Emissionshandel ist ein entscheidender Hebel, um die Klimaziele zu erreichen“, kommentierte der UBA-Präsident. Durch den Preis auf Treibhausgase entstünde „ein maßgeblicher Impuls für den klimaschonenden Umbau unserer Gesellschaft“.
Entscheidend sei, die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung für eine aktive sozial- und wirtschaftspolitische Flankierung der gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozesse zu nutzen, sagte Messner zugleich. „Ambitionierter Klimaschutz, Sozialverträglichkeit und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit stehen in keinem Widerspruch zueinander, sondern werden durch den Emissionshandel in Einklang gebracht.“ Das verdeutlichten auch die aktuellen Vorschläge des zur Einführung einer Klimaprämie, erinnerte Messner.
Einnahmen gehen in den KlimafondsDie Einnahmen aus dem EU-ETS und dem nEHS fließen vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF). Aus diesem Sondervermögen werden Programme wie die Bundesförderung im Gebäudebereich, die Weiterentwicklung der Elektromobilität inklusive des Ausbaus der Ladeinfrastruktur, der Aufbau der Wasserstoffindustrie oder die Förderung der Energieeffizienz gefördert. Auch die Abschaffung der EEG-Umlage seit Juni 2022 wird aus dem KTF finanziert.
Der EU-ETS umfasst die Treibhausgasemissionen aus Kraftwerken, großen Industrieanlagen und des innereuropäischen Luftverkehrs. Die Menge der verfügbaren Emissionsberechtigungen wird jährlich gesenkt, um die Emissionen auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität schrittweise immer stärker zu begrenzen. So wurden 2022 mit rund 85
Millionen deutlich weniger Emissionsberechtigungen als im Vorjahr an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig für Deutschland versteigert. 2021 waren es noch 101
Millionen. Gleichzeitig stieg der Preis der Zertifikate je Tonne CO2 2022 im Durchschnitt auf 80,32
Euro, im Vorjahr lag er bei 52,50
Euro.
Keine Preiserhöhung im Nationalen EmissionshandelErgänzend zum EU-ETS startete 2021 in Deutschland das nationale Emissionshandelssystem (nEHS) für Emissionen aus fossilen Brennstoffen für Wärme und Verkehr. 2022 wurden insgesamt über 198
Millionen nEHS-Zertifikate zu einem Festpreis von 30
Euro im Gesamtwert von über 5,9
Milliarden Euro an der EEX verkauft. Weitere knapp 18,5
Millionen Zertifikate wurden im Rahmen einer begrenzten Nachkaufmöglichkeit von Zertifikaten zum Festpreis des Vorjahres in Höhe von 25
Euro veräußert. „Der spürbare Rückgang bei den verkauften Zertifikaten im nEHS ist leider nicht auf sinkende Emissionen im Verkehrs- und Gebäudebereich zurückzuführen“, bedauerte Jürgen Landgrebe, Leiter des Fachbereichs Deutsche Emissionshandelsstelle im UBA.
Ursächlich sei vielmehr der Beschluss des Gesetzgebers, die ursprünglich für 2023 vorgesehene CO2-Preissteigerung auf 35
Euro um ein Jahr zu verschieben. Damit kosten Zertifikate in den Jahren 2022 und 2023 einheitlich 30
Euro. Einige Unternehmen hätten den Erwerb ihrer Zertifikate daher nach 2023 verschoben. „Die 2022er-Emissionen können nämlich auch mit Zertifikaten des Jahres 2023 abgegolten werden“, erläuterte Landgrebe.
Weitere
Informationen zum Emissionshandel stehen im Internet bereit.
Dienstag, 3.01.2023, 13:06 Uhr
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