Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Die Bundesnetzagentur hat das Planfeststellungsverfahren für den zweiten Abschnitt der Höchstspannungsleitung Pulgar – Vieselbach des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz abgeschlossen.
Mit dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens durch die Bundesnetzagentur kann der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz mit dem Bau beginnen. Die Entscheidung bezieht sich auf den Abschnitt von Geußnitz (Sachsen-Anhalt) nach Bad Sulza (Thüringen). Es ist der zweite Abschnitt der Höchstspannungsleitung Pulgar – Vieselbach. Die rund 41 Kilometer lange neue Stromleitung soll die bereits bestehende Hochspannungsleitung ersetzen. Diese wird, außer in den Bereichen mit Umbeseilung, nach Inbetriebnahme der neuen Systeme zurückgebaut.
Die gesamte 105 Kilometer lange Stromleitung soll die bereits vorhandene 380-kV-Freileitung zwischen Pulgar in Sachsen und Vieselbach in Thüringen mit gleicher Spannung ersetzen. Es sollen leistungsfähige Hochstrom-Leiterseile zum Einsatz kommen, die die Übertragungskapazität um bis zu 40 Prozent im Vergleich zur bestehenden Leitung erhöhen. Das Vorhaben verstärkt die Übertragungskapazität zwischen Sachsen und Thüringen und verbessert die Verbindung der Netzgebiete von 50
Hertz und Tennet. Dies diene dem Transport von überschüssiger Energie aus den ostdeutschen in die süddeutschen Länder.
Baumaßnahmen beginnen in KürzeFrank Golletz, 50 Hertz Geschäftsführer Technik, kündigte an, dass bereits in den nächsten Tagen die Bauarbeiten für den parallelen Ersatzneubau beginnen werden. „Mit dem Planfeststellungsbeschluss in der Hand kann es jetzt auch auf dem Abschnitt Mitte bei unserer wichtigen Leitung von Sachsen nach Thüringen mit den Bauarbeiten losgehen“, begrüßte Golletz. Er holte den Beschluss persönlich am 28. April in Bonn ab.
Um die Stabilität des Übertragungsnetzes durchgängig sicherzustellen, werde die bestehende Leitung während der etwa zweijährigen Bauzeit grundsätzlich weiter betrieben. Lediglich zeitweilige Ausschaltungen könnten erfolgen, wenn Baumaßnahmen in unmittelbarer Nähe es erfordern. Bei Fertigstellung der neuen Leitung werde voraussichtlich 2025 die Bestandsleitung zurückgebaut.
Der geplante Verlauf orientiere sich laut der Behörde weitestgehend an der bestehenden Leitung. Südöstlich der Ortschaft Raba wird die unmittelbare Parallelführung zur Bestandsleitung auf kurzer Strecke verlassen, um einen Waldbestand zu schonen. Im weiteren Verlauf umgeht die neue Stromleitung – anders als die bestehende Leitung – die Ortschaften Haynsburg und Goßra. Zwischen Schkölen und Bad Sulza werden auf zwei jeweils circa 5 Kilometer langen Teilabschnitten die vor einigen Jahren neu errichteten Maste durch eine Umbeseilung weiter genutzt.
|
Verlauf der geplanten Leitung Pulgar-Vieselbach, der genehmigte 2. Abschnitt in braun Quelle: 50 Hertz |
Der
Planfeststellungsbeschluss für die Leitung Geußnitz-Bad Sulza steht im Internet bereit.
Freitag, 28.04.2023, 12:39 Uhr
© 2024 Energie & Management GmbH