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Da Batterien eine essenzielle Rolle für Energiewende spielen, sollte ihre Produktion in Europa weiter ausgebaut werden. Der Elektroindustrieverband ZVEI sieht bereits einen Zuwachs.
Die fortschreitende Digitalisierung, Elektrifizierung und die grüne Transformation verlangen immer mehr Energiespeicherung. Aus diesem Grund forderte Christian Rosenkranz, Fachverbandsvorsitzender Batterien des Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) eine starke Batterieindustrie in Deutschland und Europa. Der ZVEI will diese über die gesamte Wertschöpfungskette sichern und weiter ausbauen. Rosenkranz sagte vor Journalisten am 1.
Juni: „Europa muss im internationalen Wettbewerb attraktiver werden, um die Versorgung mit Batteriezellen in den kommenden Jahren zu sichern.“
Dabei gehe es um diverse Batterietechnologien, die für die EU-Klimaziele benötigt werden. Deshalb solle die Vielfalt an innovativen Batterietechnologien in Deutschland gestärkt werden. So benötigten zum Beispiel Sensoren für die Industrie 4.0 nicht-wiederaufladbare Batterien. Wohingegen Lithium-Ionen-Batterien wie auch Bleibatterien unter anderem Strom aus regenerativen Energiequellen speichern können. Sie tragen so erheblich dazu bei, dass dezentral erzeugter, regenerativer Strom dann genutzt werden kann, wenn er gebraucht wird.
Es bedeute für das Stromnetz eine erhebliche Entlastung, wenn Strom am Erzeugungsort oder in unmittelbarer Nähe gespeichert werden könne. Weiter verbessern ließen sich laut ZVEI die Potenziale dezentraler Speicherung in intelligenten Stromnetzen − etwa einem Smart Grid − oder mithilfe intelligenter Messsysteme, die es ermöglichen, Energiebedarf und -erzeugung besser aufeinander abzustimmen. Zukünftig können auch weitere Zelltechnologien an Bedeutung gewinnen.
Elektromobilität als Wachstumstreiber„Würden zukünftig die Akkus für in Europa produzierte Elektrofahrzeuge beispielsweise in Asien oder den USA gebaut, nähme der europäische Wertschöpfungsanteil an jedem Fahrzeug erheblich ab“, warnte Rosenkranz.
Deshalb müsse in Deutschland und Europa die technologische Souveränität gewahrt werden. Hierzu bedürfe es förderlicher Rahmenbedingungen. Dazu gehören „Unterstützung bei den immensen Investitionskosten, international wettbewerbsfähige Energiepreise, eine stabile Energieversorgung und ausreichende Recyclingkapazitäten“, so Rosenkranz.
Der deutsche Batteriemarkt sei laut ZVEI im vergangenen Jahr insgesamt um kräftige 62
Prozent auf zuletzt 16,34
Milliarden Euro gestiegen. Lithium-Ionen-Batterien hatten mit einem Umsatz von 11,63
Milliarden Euro den größten Anteil am Markt. „Das Segment wuchs abermals kräftig um 92
Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Christian Eckert, Geschäftsführer für Batterien.
Zellen aus China importiertVor allem das hohe Wachstum der Importe von Batteriezellen nach Deutschland habe das Marktvolumen bei Lithium-Ionen-Batterien in diesem Maße erhöht. Im Jahr 2022 haben die Importe mit 16,9
Milliarden Euro einen Rekord erreicht – plus 49
Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund 80
Prozent der Importe entfallen auf Lithium-Batterien. Bedeutendster Lieferant war China mit einem Importvolumen von 5,6
Milliarden Euro vor Polen mit einem Importvolumen von 3,9
Milliarden Euro. Der Markt für Bleibatterien sank um rund 10
Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 1
Milliarde Euro.
Laut Christian Eckert ist Deutschland in der EU der wichtigste Produzent von Batterien, vor allem von Bleibatterien. „Auch bei der Lithium-Batterie-Produktion sind in Deutschland deutliche Zuwächse zu sehen. So wuchs hierzulande im Jahr 2022 die Produktion von Lithium-Batterien um 44
Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Eckert.
Donnerstag, 1.06.2023, 13:51 Uhr
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