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Um die Arbeit der Fachagentur Windenergie an Land zu sichern, drängen Umwelt-, Kommunal- und Energieverbände die Bundesregierung, für ein langfristig planbares Budget zu sorgen.
Die Zukunft der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) wackelt. Noch ist unklar, wie ab Herbst 2022 deren Jahresetat in Höhe von gut 1,2 Mio. Euro finanziert werden soll. „Das Bundeswirtschaftsministerium, von dem wir jährlich einen Zuschuss von rund einer Million Euro erhalten, hat uns signalisiert, dass es eine erneute Verlängerung der bisherigen Projektfinanzierung aus haushaltstechnischen Gründen nicht mehr geben kann“, beschreibt FA-Wind-Geschäftsführerin Antje Wagenknecht gegenüber dieser Redaktion das Dilemma. Aus den Bundesländern und von weiteren Mitgliedern erhält die FA Wind jährlich 300.000 Euro.
Mit ihren mittlerweile elf Vollzeitstellen hat sich die FA Wind seit ihrer Gründung im Frühjahr 2013 als kleine und feine, aber vor allem unabhängige Diskussions- und Vernetzungsplattform für die Ministerien und Behörden auf Bundes- und Länderebene sowie für die kommunalen Spitzenverbände, aber auch für die Windbranche etabliert. Mit ihren (Quartals-)Analysen zur Entwicklung des deutschen Windmarkts oder zur Akzeptanz der Windenergie im Binnenland hat die Berliner FA-Wind-Geschäftsstelle Maßstäbe gesetzt.
Mit einem gemeinsamen Schreiben haben mehrere Energie- und Umweltverbände, kommunale Spitzenverbände sowie zahlreiche Unternehmen aus der Windbranche Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) aufgefordert, „kurzfristig“ die weitere Finanzierung der FA Wind dauerhaft sicherzustellen – und zwar am besten „noch vor der Bundestagswahl“ am 26. September.
„Es bedarf einer kurzfristigen Klärung für die dauerhafte Finanzierung der FA Wind, da sich bereits jetzt die Auswirkungen der ungeklärten Finanzierung durch Personalabgang auswirken – und das zu einem Zeitpunkt, zu dem die Expertise mehr denn je gebraucht wird“, heißt es in dem Schreiben, das immerhin von 40 Verbänden und Unternehmen getragen wird.
Dass erste Mitarbeiter die FA Wind bereits verlassen haben, bestätigte FA-Wind-Geschäftsführerin Wagenknecht dieser Redaktion auf Nachfrage, „wenn diese Dynamik anhält, besteht die Gefahr, dass laufende Projekte gefährdet werden“. Sie ist vom Fortbestand der Fachagentur überzeugt: „Die jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts oder auch das Shell-Urteil in den Niederlanden zum Klimaschutz zeigen eindeutig, dass mehr Aufklärung und Beratung zu erneuerbaren Energien unverzichtbar sind.“
Donnerstag, 27.05.2021, 14:49 Uhr
Ralf Köpke
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