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Energie & Management > Stadtwerke - Leipzig mischt ab 2024 bei neuem Energiewerk im Harz mit
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stadtwerke

Leipzig mischt ab 2024 bei neuem Energiewerk im Harz mit

Mit der „Energie Harzgerode GmbH“ betritt ein neuer Player Anfang 2024 die Stadtwerke-Bühne. Mit den Stadtwerken Leipzig ist ein gewichtiges Unternehmen beteiligt.
Im Harz beschreiten die Stadtwerke Leipzig neue Wege. Erstmals beteiligen die Sachsen sich an der Neugründung eines Stadtwerkes. Der sachsen-anhaltinische Erholungsort Harzgerode gibt sich zum 2. Januar 2024 einen eigenen Versorger, an dem die Kommune mit 51 Prozent die Mehrheit halten wird.

Als „klassisches Stadtwerk“ will Harzgerodes Bürgermeister das Vorhaben nicht verstanden wissen. „Unser Ziel ist es nicht“, so Marcus Weise (CDU) auf Anfrage unserer Redaktion, „die Strom- und Gasnetze zu übernehmen.“ Die blieben bei Mitnetz und EnviaM. Gleichwohl solle die „Energie Harzgerode GmbH“, so der künftige Name, eigene Wärme- und Erneuerbaren-Projekte vorantreiben. Die Stadtwerke Leipzig wollten zunächst sämtliche Gremienbeschlüsse abwarten, ehe sie das Vorhaben offiziell kommentieren, teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Zwar werde das Energiewerk „bei null“ starten, sagt der Bürgermeister von Harzgerode. Mit der Übernahme eines Nahwärmenetzes und Heizwerkes vom früheren VEB Druckguss- und Kolbenwerke Harzgerode steht das Unternehmen aber bereits vor der ersten konkreten Aufgabe. Die in ein Wohngebiet reichenden Leitungen seien zu erneuern, auch soll neben den Energieträger Gas in diesem System sukzessive auch Wärmepumpentechnologie treten. Perspektivisch soll die anfallende Abwärme aus örtlichen Industrieprozessen vermehrt ins auszubauende Nahwärmenetz fließen.

Für die 7.800-Einwohner-Stadt in der Nähe von Quedlinburg sieht Marcus Weise eine „Riesenchance“. An der Energiewende mitzuarbeiten. Damit Geld zu verdienen, könne einem Schrumpfen der Kommune entgegenwirken. Auch die Einwohner sollen partizipieren, dafür gründet Harzgerode parallel eine Bürgerenergiegenossenschaft. Sie sei ein „Vehikel, um die Bürgerschaft finanziell an den kommenden Projekten zu beteiligen“, so der Bürgermeister.

Wie viel Geld die Gesellschaft zur Verfügung haben wird, sei noch nicht festgelegt. Die Investitionen der ersten Dekade dürften allerdings „mehrere Millionen Euro“ umfassen, so Marcus Weise. Hier sei die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Leipzig von großer Bedeutung, da eine Kommune wie Harzgerode aus Haushaltsmitteln keine großen Vorhaben finanzieren könne.

Beide Gesellschafter entsenden zunächst einen Geschäftsführer, Harzgerode fällt dabei der kaufmännische Bereich zu. Nach dem Ratsbeschluss im Frühjahr 2023 und einigen behördlichen Genehmigungen fehlt der für Januar vorgesehenen Energiewerk-Gründung nur noch ein formaler Akt. Stadtwerke Leipzig und Stadt Harzgerode wollen am 7. Dezember ihre Unterschriften unter den Gesellschaftervertrag setzen.

Dienstag, 5.12.2023, 14:26 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Stadtwerke
Leipzig mischt ab 2024 bei neuem Energiewerk im Harz mit
Mit der „Energie Harzgerode GmbH“ betritt ein neuer Player Anfang 2024 die Stadtwerke-Bühne. Mit den Stadtwerken Leipzig ist ein gewichtiges Unternehmen beteiligt.
Im Harz beschreiten die Stadtwerke Leipzig neue Wege. Erstmals beteiligen die Sachsen sich an der Neugründung eines Stadtwerkes. Der sachsen-anhaltinische Erholungsort Harzgerode gibt sich zum 2. Januar 2024 einen eigenen Versorger, an dem die Kommune mit 51 Prozent die Mehrheit halten wird.

Als „klassisches Stadtwerk“ will Harzgerodes Bürgermeister das Vorhaben nicht verstanden wissen. „Unser Ziel ist es nicht“, so Marcus Weise (CDU) auf Anfrage unserer Redaktion, „die Strom- und Gasnetze zu übernehmen.“ Die blieben bei Mitnetz und EnviaM. Gleichwohl solle die „Energie Harzgerode GmbH“, so der künftige Name, eigene Wärme- und Erneuerbaren-Projekte vorantreiben. Die Stadtwerke Leipzig wollten zunächst sämtliche Gremienbeschlüsse abwarten, ehe sie das Vorhaben offiziell kommentieren, teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Zwar werde das Energiewerk „bei null“ starten, sagt der Bürgermeister von Harzgerode. Mit der Übernahme eines Nahwärmenetzes und Heizwerkes vom früheren VEB Druckguss- und Kolbenwerke Harzgerode steht das Unternehmen aber bereits vor der ersten konkreten Aufgabe. Die in ein Wohngebiet reichenden Leitungen seien zu erneuern, auch soll neben den Energieträger Gas in diesem System sukzessive auch Wärmepumpentechnologie treten. Perspektivisch soll die anfallende Abwärme aus örtlichen Industrieprozessen vermehrt ins auszubauende Nahwärmenetz fließen.

Für die 7.800-Einwohner-Stadt in der Nähe von Quedlinburg sieht Marcus Weise eine „Riesenchance“. An der Energiewende mitzuarbeiten. Damit Geld zu verdienen, könne einem Schrumpfen der Kommune entgegenwirken. Auch die Einwohner sollen partizipieren, dafür gründet Harzgerode parallel eine Bürgerenergiegenossenschaft. Sie sei ein „Vehikel, um die Bürgerschaft finanziell an den kommenden Projekten zu beteiligen“, so der Bürgermeister.

Wie viel Geld die Gesellschaft zur Verfügung haben wird, sei noch nicht festgelegt. Die Investitionen der ersten Dekade dürften allerdings „mehrere Millionen Euro“ umfassen, so Marcus Weise. Hier sei die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Leipzig von großer Bedeutung, da eine Kommune wie Harzgerode aus Haushaltsmitteln keine großen Vorhaben finanzieren könne.

Beide Gesellschafter entsenden zunächst einen Geschäftsführer, Harzgerode fällt dabei der kaufmännische Bereich zu. Nach dem Ratsbeschluss im Frühjahr 2023 und einigen behördlichen Genehmigungen fehlt der für Januar vorgesehenen Energiewerk-Gründung nur noch ein formaler Akt. Stadtwerke Leipzig und Stadt Harzgerode wollen am 7. Dezember ihre Unterschriften unter den Gesellschaftervertrag setzen.

Dienstag, 5.12.2023, 14:26 Uhr
Volker Stephan

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