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Energie & Management > Gasnetz - Österreich und Deutschland schließen Abkommen über Gasversorgung
Quelle: Shutterstock
Gasnetz

Österreich und Deutschland schließen Abkommen über Gasversorgung

Die Verhandlungen über die gemeinsame Nutzung von Gasspeichern sowie über Gastransite durch Deutschland im Krisenfall sind laut dem Wiener Energieministerium abgeschlossen.
Das Abkommen zwischen Deutschland und Österreich über die gemeinsame Nutzung der österreichischen Erdgasspeicher Haidach und 7Fields sowie den Transport aus Gas von Haidach über deutsches Bundesgebiet nach Tirol und Vorarlberg auch im Krisenfall ist finalisiert. Der Gastransport durch Deutschland kann somit jederzeit erfolgen, sofern dies technisch möglich ist.

Das berichteten österreichische Tageszeitungen am 20. Oktober unter Berufung auf Aussagen österreichischen Energieministerin Leonore Gewesslers (Grüne) gegenüber der Austria Presse Agentur. Wie berichtet, hatten Gewessler und ihr deutscher Kollege Robert Habeck (Grüne) das Abkommen bei einem Treffen an 12. Juli in Wien angekündigt. Seither wurden die Details zwischen dem österreichischen Energie- und dem deutschen Wirtschaftsministerium verhandelt.

In dem Abkommen heißt es, die Verantwortung für die Befüllung von Haidach und 7Fields im Nordosten des Bundeslandes Salzburg werde „in der Gesamtbetrachtung zwischen Österreich und Deutschland aufgeteilt“. Wie berichtet, besteht Haidach aus zwei Teilen. Der kleinere davon mit 11,3 Mrd. kWh Volumen wird von der deutschen Astora GmbH gemanagt, die unter der Aufsicht der Bundesnetzagentursteht.

Für den größeren Teil mit 21,3 Mrd. kWh war bis Sommer die Gazprom-Tochter GSA zuständig. Weil diese ihn indessen nicht befüllte, übertrug die österreichische Regulierungsbehörde E-Control die entsprechenden Kapazitäten bis auf Weiteres der RAG Austria.

Nach Angaben der Aggregated Gas Storage Inventory (AGSI) war der Astora-Teil von Haidach am 19. Oktober zu 87,4 % befüllt. Der kumulierte Füllstand aller Speicher der RAG, zu denen neben mehreren kleineren Anlagen der RAG-Anteil an Haidach sowie ihr 6,2 Mrd. kWh fassender Anteil an 7Fields gehören, belief sich auf 81,6 %. Eine Aufschlüsselung nach den einzelnen Speichern der RAG bietet die AGSI nicht. Den größeren Teil von 7Fields mit 17,5 Mrd. kWh Volumen managt die Uniper-Tochter Uniper Energy Storage. Seinen Füllstand vom 19. Oktober beziffert die AGSI mit 82,1 %.

Gewessler spricht von „Meilenstein“

Gewessler wurde in den Medienberichten mit den Worten zitiert, das Abkommen mit Deutschland sei ein „weiterer Meilenstein für die sichere Gasversorgung Österreichs, insbesondere von Vorarlberg und Tirol.“ Vorarlberg und Tirol sind mit den übrigen sieben österreichischen Bundesländern bislang nicht über eine über österreichisches Territorium führende Gasleitung verbunden. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt die Salzburger Grünen, die ein diesbezügliches Projekt seit Monaten blockieren.

Laut Medienberichten wird das Abkommen „nach Abschluss der Ressortbefassung unterzeichnet und 30 Tage danach in Kraft treten“. Auf die Frage der Redaktion, wann mit der Unterzeichnung zu rechnen ist, reagierte das Energieministerium nicht.
 

Freitag, 21.10.2022, 14:08 Uhr
Klaus Fischer
Energie & Management > Gasnetz - Österreich und Deutschland schließen Abkommen über Gasversorgung
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Österreich und Deutschland schließen Abkommen über Gasversorgung
Die Verhandlungen über die gemeinsame Nutzung von Gasspeichern sowie über Gastransite durch Deutschland im Krisenfall sind laut dem Wiener Energieministerium abgeschlossen.
Das Abkommen zwischen Deutschland und Österreich über die gemeinsame Nutzung der österreichischen Erdgasspeicher Haidach und 7Fields sowie den Transport aus Gas von Haidach über deutsches Bundesgebiet nach Tirol und Vorarlberg auch im Krisenfall ist finalisiert. Der Gastransport durch Deutschland kann somit jederzeit erfolgen, sofern dies technisch möglich ist.

Das berichteten österreichische Tageszeitungen am 20. Oktober unter Berufung auf Aussagen österreichischen Energieministerin Leonore Gewesslers (Grüne) gegenüber der Austria Presse Agentur. Wie berichtet, hatten Gewessler und ihr deutscher Kollege Robert Habeck (Grüne) das Abkommen bei einem Treffen an 12. Juli in Wien angekündigt. Seither wurden die Details zwischen dem österreichischen Energie- und dem deutschen Wirtschaftsministerium verhandelt.

In dem Abkommen heißt es, die Verantwortung für die Befüllung von Haidach und 7Fields im Nordosten des Bundeslandes Salzburg werde „in der Gesamtbetrachtung zwischen Österreich und Deutschland aufgeteilt“. Wie berichtet, besteht Haidach aus zwei Teilen. Der kleinere davon mit 11,3 Mrd. kWh Volumen wird von der deutschen Astora GmbH gemanagt, die unter der Aufsicht der Bundesnetzagentursteht.

Für den größeren Teil mit 21,3 Mrd. kWh war bis Sommer die Gazprom-Tochter GSA zuständig. Weil diese ihn indessen nicht befüllte, übertrug die österreichische Regulierungsbehörde E-Control die entsprechenden Kapazitäten bis auf Weiteres der RAG Austria.

Nach Angaben der Aggregated Gas Storage Inventory (AGSI) war der Astora-Teil von Haidach am 19. Oktober zu 87,4 % befüllt. Der kumulierte Füllstand aller Speicher der RAG, zu denen neben mehreren kleineren Anlagen der RAG-Anteil an Haidach sowie ihr 6,2 Mrd. kWh fassender Anteil an 7Fields gehören, belief sich auf 81,6 %. Eine Aufschlüsselung nach den einzelnen Speichern der RAG bietet die AGSI nicht. Den größeren Teil von 7Fields mit 17,5 Mrd. kWh Volumen managt die Uniper-Tochter Uniper Energy Storage. Seinen Füllstand vom 19. Oktober beziffert die AGSI mit 82,1 %.

Gewessler spricht von „Meilenstein“

Gewessler wurde in den Medienberichten mit den Worten zitiert, das Abkommen mit Deutschland sei ein „weiterer Meilenstein für die sichere Gasversorgung Österreichs, insbesondere von Vorarlberg und Tirol.“ Vorarlberg und Tirol sind mit den übrigen sieben österreichischen Bundesländern bislang nicht über eine über österreichisches Territorium führende Gasleitung verbunden. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt die Salzburger Grünen, die ein diesbezügliches Projekt seit Monaten blockieren.

Laut Medienberichten wird das Abkommen „nach Abschluss der Ressortbefassung unterzeichnet und 30 Tage danach in Kraft treten“. Auf die Frage der Redaktion, wann mit der Unterzeichnung zu rechnen ist, reagierte das Energieministerium nicht.
 

Freitag, 21.10.2022, 14:08 Uhr
Klaus Fischer

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