Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Der Energiekonzern Eon ist mit einem Ergebnisrückgang ins Geschäftsjahr 2022 gestartet. Höhere Beschaffungskosten belasten das Geschäft.
Trotz Rückgang zeigt sich Eon zufrieden mit dem ersten Quartal dieses Jahres. Von Finanzchef Marc Spieker hieß es: „Wir sind trotz der derzeitigen Verwerfungen auf den Energiemärkten weiterhin auf Kurs.“ Der Vorstand bestätigte außerdem seine Jahresziele für 2022, teilte der Konzern am 11. Mai mit. Spieker sieht die Strategie des Konzerns durch die derzeitigen Verwerfungen am Energiemarkt bestätigt. Europa werde nun noch schneller die „Transformation von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern meistern müssen, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu beenden. Starke Energie-Verteilnetze spielen hierbei die Schlüsselrolle.“ Darüber hinaus gebe es derzeit eine steigende Nachfrage nach dezentralen Kundenlösungen.
Das bereinigte Konzern-Ebitda lag im ersten Quartal bei rund 2,1 Mrd. Euro und damit um rund 360 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Das Netzgeschäft konnte zwar zulegen, dies wurde jedoch durch negative Effekte in anderen Ländern wie in Schweden und einigen Märkten in Zentralosteuropa kompensiert. Unter anderem gab es Belastungen durch höhere Beschaffungskosten, die erst nach dem ersten Quartal an die Kunden weitergegeben werden können, wie der Konzern weiter mitteilte. Der bereinigte Konzernüberschuss lag mit 679 Mio. Euro um 16 % unter dem Vorjahreswert von 809 Mio. Euro. Die wirtschaftliche Netto-Verschuldung bleibt laut Eon weitgehend unverändert bei 38,9 Mrd. Euro.
Im Geschäftsfeld Energienetze lagen die Investitionen im ersten Quartal mit 611 Mio. Euro über dem Vorjahreswert (585 Mio. Euro). Der Fokus lag vor allem bei Neuanschlüssen für Erneuerbare-Energien-Anlagen, Gewerbe- und Industriekunden sowie der Modernisierung der Netzinfrastruktur. Im Geschäftsfeld Kundenlösungen erhöhten sich die Investitionen verglichen zum Vorjahr um 43 Mio. Euro auf 166 Mio. Euro. Dies sei vor allem auf höhere Investitionen in Projekte zur dezentralen Energieerzeugung im Bereich Energy Infrastructure Solutions zurückzuführen.
Anleihen spülten Eon 2,8 Mrd. Euro in die Kasse
Im ersten Quartal konnte Eon außerdem Anleihen in Höhe von insgesamt 2,8 Mrd. Euro begeben. Der Energiekonzern hat am 24. März erfolgreich zwei grüne Anleihen mit einer Gesamthöhe von 1,5 Mrd. Euro begeben. Zusammen mit den bereits im Januar emittierten Anleihen im Volumen von 1,3 Mrd. Euro könne das Unternehmen jetzt den Großteil des derzeit erwarteten Refinanzierungsbedarfs für 2022 decken. Finanziert werden sollen nachhaltige Infrastruktur- und Energieeffizienzprojekte gemäß der Definition des „Green Bond Framework“ von Eon.
Den Ausblick auf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 bestätigte Finanzvorstand Marc Spieker: „Die Prognose für das Gesamtjahr kann ich erneut bestätigen. Wir erwarten ein bereinigtes Ebitda in der Spanne von 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro, was einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 88 bis 96 Cent entspricht. Auch hinsichtlich der Wachstumsstrategie und der Ziele bis 2026 sieht sich Eon voll im Plan.“
Im vergangenen Geschäftsjahr 2021 bilanzierte Eon ein bereinigtes Ergebnis in Höhe von 7,9 Mrd. Euro. Summa summarum wies der Versorger für 2021 einen Umsatz in Höhe von 77,4 Mrd. Euro aus, das war ein Plus von 27 % im Vergleich zum Vorjahr 2020. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuer und Abschreibungen (Ebitda) betrug 7,9 Mrd. (2020: 6,9 Mrd. Euro). Der bereinigte Konzernüberschuss lag bei 2,5 Mrd. Euro − ein Anstieg um 53 %.
Mittwoch, 11.05.2022, 11:31 Uhr
Heidi Roider
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