Der RWE-Konzern verzeichnet in den ersten neun Monaten einen Gewinnsprung um fast zwei Milliarden Euro.
RWE mit Sitz in Essen hat in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 4,13
Milliarden Euro erwirtschaftet. Im Ergebniszeitraum des Jahres zuvor waren es knapp 2,40
Milliarden Euro. Der Umsatz des Unternehmens verdoppelt sich fast auf 26,93
Milliarden Euro.
Auch andere Kennziffern zeigten deutlich nach oben: Das bereinigte Ebit legte um 122
Prozent auf 2,97
Milliarden Euro zu, das Nettoergebnis um 112
Prozent auf 2,19
Milliarden Euro. Drei Gründe nennt RWE für das gute Ergebnis: Die hohe Nachfrage nach Strom an den Großhandelsmärkten, ein starkes internationales Handelsgeschäft und den stetigen Ausbau der erneuerbaren Energien. Das Erneuerbaren-Portfolio wurde in den ersten neun Monaten um 1.300
MW erweitert.
Gute Zahlen beim GasDazu zählt der Kauf von „Con Edison Clean Energy Businesses“, laut RWE einem führenden Betreiber und Entwickler im Bereich erneuerbarer Energien in den USA. Das Unternehmen bringt 3.000
MW an Ökostromanlagen mit. „Die Transaktion markiert einen Meilenstein für die Wachstumsambitionen in den Vereinigten Staaten – mit Vollzug der Transaktion wird RWE zur Nummer 4 bei Erneuerbaren“, so RWE weiter.
Sieht man auf die einzelnen Ergebnisbereiche, so hat RWE fast überall zugelegt. Blendend verdiente das Unternehmen im Segment „Wasser/Biomasse/Gas“. Das Ebitda dort stiegt im Jahresvergleich im Zeitraum Q1 bis Q3 von 430
Millionen Euro auf 1,16
Milliarden Euro. „Dies lag vorrangig an höheren Erträgen aus der Optimierung des kurzfristigen Kraftwerkseinsatzes und höheren internationalen Erzeugungsmargen“, so das Unternehmen.
Zuwächse gab es auch beim Ebitda in den Segmenten Energiehandel (942
Millionen Euro, plus 55
Prozent) und Onshore Wind/Solar (649
Millionen Euro). Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei Onshore Wind/Solar lediglich bei 36
Millionen Euro, da in Texas zu Beginn 2021 extreme Kälte herrschte und die Windräder eingefroren waren, was zu einem Verlust von 400
Millionen Euro führte.
Weniger mit konventionellen Kraftwerken verdientErstaunlicherweise verdiente RWE weniger mit seinen konventionellen Anlagen: Das Segment Kohle/Kernenergie erzielte ein bereinigtes Ebitda von 633
Millionen Euro nach 720
Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Ergebnisrückgang sei durch Produktionsrückgänge infolge von Kraftwerksschließungen bedingt; „zudem hat RWE die Stromproduktion der deutschen Braunkohle- und Kernkraftwerke bereits langfristig vor der aktuellen Energiekrise verkauft“.
RWE bestätigte seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Demnach peilt das Unternehmen beim operativen Ergebnis weiterhin einen Wert zwischen 5 und 5,5
Milliarden Euro an. Das bereinigte Nettoergebnis soll zwischen 2,1 und 2,6
Milliarden Euro liegen.
Bereinigte Ergebnisse | Q1-Q3 2022 | Q1-Q3 2021 |
Umsatz | 26.932 Mio. Euro | 13.253 Mio. Euro |
Ebitda Konzern | 4.127 Mio. Euro | 2.397 Mio. Euro |
Ebit | 2.965 Mio. Euro | 1.339 Mio. Euro |
Nettoergebnis | 2.118 Mio. Euro | 1.025 Mio. Euro |
Donnerstag, 10.11.2022, 16:24 Uhr
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