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Energie & Management > Windkraft Offshore - Südkorea setzt bei schwimmenden Windturbinen auf RWE
Quelle: Shutterstock
Windkraft Offshore

Südkorea setzt bei schwimmenden Windturbinen auf RWE

Lukrative Verträge in Aussicht: Der Energiekonzern RWE will in Südkorea groß ins Geschäft mit schwimmenden Meereswindparks einsteigen, die bis zu 1.500 MW Leistung bringen könnten.
Vor der Südostküste Südkoreas winken dem deutschen Energiekonzern RWE gute Geschäfte mit Floating-Offshore-Wind, also schwimmenden Windkraftanlagen. Mit der Stadt Ulsan, in deren Einzugsbereich mehr als eine Million Menschen leben, unterzeichneten die Essener jetzt eine Absichtserklärung über einen möglichen Aufbau von bis zu 1.500 MW Kapazität.

Die Gespräche befänden sich in einem sehr frühen Stadium, erklärte eine Sprecherin von RWE auf Anfrage unserer Redaktion. Daher schraubt der Konzern seine Erwartungen an eigene Floating-Projekte noch nicht entsprechend hoch. Vornehmlich im europäischen Rahmen treibt RWE aktuell seine Vorhaben im Floating-Bereich voran, die zusammen bis 2030 zum Bau oder Betrieb von 1.000 MW führen sollen.

Mit Unterstützung der Deutschen will die Stadt Ulsan ihren Beitrag dazu leisten, Südkorea bis zum Jahr 2050 zum klimaneutralen Staat zu machen. Ein Etappenziel markiert dabei das Jahr 2030, in dem Südkorea seine Windenergiekapazitäten auf See auf 12.000 MW ausgebaut haben will. Dies würde knapp ein Drittel des landesweiten Strombedarfs decken.

Für die weitere Entwicklung der Floating-Projekte nutzt RWE seine vorhandene Infrastruktur in dem ostasiatischen Staat, darunter eine Dependance in der Hauptstadt Seoul. Von der Perspektive der Kooperation mit Ulsan ist Sven Utermöhlen überzeugt: „Südkoreas gute Windverhältnisse in räumlicher Nähe zu wichtigen Wirtschaftszentren eröffnen großartige Chancen für schwimmende Windkraftanlagen in großen Wassertiefen“, so der Chef der Offshore-Wind-Sparte bei RWE Renewables laut einer Unternehmensmitteilung.
 
Mit schwimmenden Windenergieanlagen will RWE vor
der Küste Südkoreas in Zukunft Geschäfte machen
Quelle: RWE

Floating-Technologie soll bis 2030 Wettbewerbsfähigkeit erreichen

Zunächst gilt es für die Essener, aufwändige Vorarbeiten für die Planungs- und Genehmigungsprozesse zu leisten. Nachdem Gespräche mit sämtlichen Interessenvertretern geführt worden sind, soll eine Machbarkeitsstudie als nächster Schritt die Chancen für schwimmende Windkraftanlagen vor der Küste Ulsans ausloten. Ein genauerer Zeitplan für die Südkorea-Projekte lasse sich aufgrund der Frühphase des Vorhabens nicht nennen, so die RWE-Sprecherin.

Zudem ist die Technik der schwimmenden Windturbinen noch nicht serienreif. Es gibt verschiedene Methoden, die Anlagen mit Ankerketten und -leinen zu befestigen. Der produzierte Strom fließt anschließend über Seekabel zum Festland. Die Floating-Anlagen sollen es grundsätzlich ermöglichen, Meereswindparks auch in tiefen Gewässern zu betreiben. „Wir arbeiten in drei Pilotversuchen daran, kommerziellen Projekten in diesem Bereich den Weg zu bereiten“, sagt die RWE-Sprecherin.

Dafür betreiben die Essener mit Partnern mehrere Demonstrationsanlagen in Norwegen, Spanien und den USA. Die am weitesten entwickelte Pilotanlage vor der Küste Norwegens liefert aktuell die wertvollsten Erkenntnisse. Die schwimmenden Turbinen trennen dort etwa 200 Meter vom Meeresgrund. RWE erwartet, dass die im Moment noch hohen Entwicklungskosten für Floating-Offshore-Wind schnell fallen. 2030 schließlich sollen die schwimmenden Fundamente wettbewerbsfähig sein.

Nach eigenen Angaben ist RWE mit derzeit 17 Meereswindparks in fünf Staaten weltweit der zweitgrößte Produzent von Offshore-Windenergie. Der geplante und teils durch Investitionsentscheidungen angestrebte Ausbau soll die Kapazität auf dem Meer bis 2030 verdreifachen – von aktuell 2.400 MW auf 8.000 MW.

Dienstag, 30.11.2021, 15:42 Uhr
Volker Stephan
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Südkorea setzt bei schwimmenden Windturbinen auf RWE
Lukrative Verträge in Aussicht: Der Energiekonzern RWE will in Südkorea groß ins Geschäft mit schwimmenden Meereswindparks einsteigen, die bis zu 1.500 MW Leistung bringen könnten.
Vor der Südostküste Südkoreas winken dem deutschen Energiekonzern RWE gute Geschäfte mit Floating-Offshore-Wind, also schwimmenden Windkraftanlagen. Mit der Stadt Ulsan, in deren Einzugsbereich mehr als eine Million Menschen leben, unterzeichneten die Essener jetzt eine Absichtserklärung über einen möglichen Aufbau von bis zu 1.500 MW Kapazität.

Die Gespräche befänden sich in einem sehr frühen Stadium, erklärte eine Sprecherin von RWE auf Anfrage unserer Redaktion. Daher schraubt der Konzern seine Erwartungen an eigene Floating-Projekte noch nicht entsprechend hoch. Vornehmlich im europäischen Rahmen treibt RWE aktuell seine Vorhaben im Floating-Bereich voran, die zusammen bis 2030 zum Bau oder Betrieb von 1.000 MW führen sollen.

Mit Unterstützung der Deutschen will die Stadt Ulsan ihren Beitrag dazu leisten, Südkorea bis zum Jahr 2050 zum klimaneutralen Staat zu machen. Ein Etappenziel markiert dabei das Jahr 2030, in dem Südkorea seine Windenergiekapazitäten auf See auf 12.000 MW ausgebaut haben will. Dies würde knapp ein Drittel des landesweiten Strombedarfs decken.

Für die weitere Entwicklung der Floating-Projekte nutzt RWE seine vorhandene Infrastruktur in dem ostasiatischen Staat, darunter eine Dependance in der Hauptstadt Seoul. Von der Perspektive der Kooperation mit Ulsan ist Sven Utermöhlen überzeugt: „Südkoreas gute Windverhältnisse in räumlicher Nähe zu wichtigen Wirtschaftszentren eröffnen großartige Chancen für schwimmende Windkraftanlagen in großen Wassertiefen“, so der Chef der Offshore-Wind-Sparte bei RWE Renewables laut einer Unternehmensmitteilung.
 
Mit schwimmenden Windenergieanlagen will RWE vor
der Küste Südkoreas in Zukunft Geschäfte machen
Quelle: RWE

Floating-Technologie soll bis 2030 Wettbewerbsfähigkeit erreichen

Zunächst gilt es für die Essener, aufwändige Vorarbeiten für die Planungs- und Genehmigungsprozesse zu leisten. Nachdem Gespräche mit sämtlichen Interessenvertretern geführt worden sind, soll eine Machbarkeitsstudie als nächster Schritt die Chancen für schwimmende Windkraftanlagen vor der Küste Ulsans ausloten. Ein genauerer Zeitplan für die Südkorea-Projekte lasse sich aufgrund der Frühphase des Vorhabens nicht nennen, so die RWE-Sprecherin.

Zudem ist die Technik der schwimmenden Windturbinen noch nicht serienreif. Es gibt verschiedene Methoden, die Anlagen mit Ankerketten und -leinen zu befestigen. Der produzierte Strom fließt anschließend über Seekabel zum Festland. Die Floating-Anlagen sollen es grundsätzlich ermöglichen, Meereswindparks auch in tiefen Gewässern zu betreiben. „Wir arbeiten in drei Pilotversuchen daran, kommerziellen Projekten in diesem Bereich den Weg zu bereiten“, sagt die RWE-Sprecherin.

Dafür betreiben die Essener mit Partnern mehrere Demonstrationsanlagen in Norwegen, Spanien und den USA. Die am weitesten entwickelte Pilotanlage vor der Küste Norwegens liefert aktuell die wertvollsten Erkenntnisse. Die schwimmenden Turbinen trennen dort etwa 200 Meter vom Meeresgrund. RWE erwartet, dass die im Moment noch hohen Entwicklungskosten für Floating-Offshore-Wind schnell fallen. 2030 schließlich sollen die schwimmenden Fundamente wettbewerbsfähig sein.

Nach eigenen Angaben ist RWE mit derzeit 17 Meereswindparks in fünf Staaten weltweit der zweitgrößte Produzent von Offshore-Windenergie. Der geplante und teils durch Investitionsentscheidungen angestrebte Ausbau soll die Kapazität auf dem Meer bis 2030 verdreifachen – von aktuell 2.400 MW auf 8.000 MW.

Dienstag, 30.11.2021, 15:42 Uhr
Volker Stephan

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