Erneute Schlappe für die Gegner von Erneuerbare-Energien-Anlagen im Freistaat: In Sinzing stimmten die Bürger gegen den Baustopp eines Windkraftprojekts.
Rund 6.000 Wahlberechtigte hatten am 20. Juni in der Regensburger Vorortgemeinde die Möglichkeit, über den Bau von zwei Windrädern zu entscheiden, die eine Höhe von 250 Metern haben und 5 bis 7 MW liefern sollen. Bei einer Wahlbeteiligung von 63 % stimmten 55 % dafür, dass die Anlage weitergeplant wird. Eine Bürgerinitiative, die mit der Abstimmung einen Stopp erreichen wollte, ist damit gescheitert.
Der Gemeinderat und die zuständigen Behörden werden jetzt die Bauleitplanung weiterführen, wie es in einem Bericht der
Mittelbayerischen Zeitung heißt. Nächste Schritte sind die Bürger- und Fachstellenbeteiligung. Bis zur rechtskräftigen Genehmigung des Projekts werden allerdings wohl noch zwei bis drei Jahre ins Land gehen.
Die Entscheidung für die Windkraftanlage ist in Sinzing die zweite pro erneuerbare Energien in kurzer Zeit: Mitte April hatten sogar 70 % der Bürger für einen Solarpark im Donautal gestimmt, den ein örtlicher Landwirt auf einer Fläche von fünf Hektar errichten will.
Auch andernorts wurde in den vergangenen Wochen deutlich, dass die Ziele von Bürgerinitiativen bisweilen nichts mit dem Willen der Bürger zu tun haben. Mitte Mai votierten 52,7
% für den Bau von fünf 6-MW-Windkraftanlagen im Ebersberger Forst vor den Toren Münchens. Zwei Wochen später mussten Windkraftgegner in Bad Münstereifel (Nordrhein-Westfalen) eine Klatsche einstecken: Hier war eine knappe Mehrheit von 52,6 % dafür, dass die Stadt mit Windkraftprojektierern über die Verpachtung von Waldflächen weiterverhandelt. Geplant sind drei Anlagen der 6-MW-Klasse.
Montag, 21.06.2021, 14:34 Uhr
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