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RWE hat das Repowering des Windparks Elisenhof bei Paderborn abgeschlossen: Statt der ursprünglich neun drehen sich nun zwei Windenergieanlagen. Die Stromproduktion hat sich verdoppelt.
Das Potenzial der Modernisierung älterer Windparks demonstriert der Essener Energiekonzern mit einem weiteren, nun abgeschlossenen Repowering-Projekt im Landkreis Paderborn (Nordrhein-Westfalen): Anstelle der ursprünglich neun Anlagen sind im Windpark Elisenhof jetzt nur noch zwei in Betrieb. Durch den Einsatz leistungsstärkerer Windturbinen konnte RWE die Gesamtleistung des Windparks erhöhen − von 6,75 auf 11,4 MW. Rein rechnerisch produzieren die neuen Anlagen jetzt ausreichend Grünstrom für die jährliche Versorgung von 5.500 Haushalten.
Katja Wünschel sieht das Projekt als „gutes Beispiel, wie Energiewende gelingen kann.“ Die CEO Onshore Wind und Solar Europa & Australien bei RWE Renewables erklärt: „Wir konnten auf die Akzeptanz in der Bevölkerung bauen und produzieren jetzt mehr als doppelt so viel Grünstrom.“ Dank des RWE-Klimabonus profitieren auch die Standortgemeinden von dem Repowering-Projekt. Wünschel: „Für jede produzierte Kilowattstunde zahlen wir freiwillig 0,2 Cent an die umliegenden Gemeinden. Das sind zusätzliche Einnahmen von rund 40.000 Euro pro Jahr.“
Zum Hintergrund: Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen können seit Januar 2023 auf Grundlage der §§ 6 und 100 Absatz 2 EEG 2023 Kommunen mit laufenden Erneuerbaren-Anlagen finanziell an den Erträgen beteiligen. Zuvor konnten Gemeinden nur von Windenergieanlagen profitieren, die seit Januar 2021 genehmigt worden waren. Die freiwillige Zahlung wird als eine gute Möglichkeit angesehen, die Akzeptanz der Energiewende vor Ort weiter zu verbessern.
Die Hauptkomponenten der sieben zurückgebauten Windkraftanlagen will RWE wieder verwerten. So sollen die Rotorblätter, Gondeln, Naben und Schaltschränke der Altanlagen in der unternehmenseigenen Werkstatt überholt und in der spanischen Windparkflotte von RWE ein zweites Leben bekommen. Damit verlängert RWE eigenen Angaben nach die Lebensdauer seiner spanischen Windparks um zehn bis 15 Jahre.
Weitere Projekte im Bereich Repowering
Auch im Emsland setzt RWE aktuell ein Repowering-Projekt um: Am Standort Lengerich ersetzt das Unternehmen die alte 1,8-MW-Turbine durch eine Anlage mit einer Leistung von 5,7 MW. Die größeren Rotorblätter können deutlich mehr Wind einfangen, wodurch die Stromproduktion um rund 400 Prozent gesteigert wird. Anstelle der bisher versorgten 1.000 Haushalte, sollen dann rund 4.000 Haushalte mit dem grünen Strom versorgt werden. Noch in diesem Winter will RWE die Anlage in Betrieb nehmen.
Zudem wollen die Essener zwei weitere Windparks in Niedersachsen einem Repowering unterziehen. Insgesamt ersetzt das Unternehmen 17 Windenergieanlagen in Lesse und Barbecke, in Salzgitter und im Landkreis Peine, mit einer Gesamtleistung von 30,6 MW durch elf Anlagen mit insgesamt 61,8 MW.
RWE betreibt aktuell rund 90 Windparks in Deutschland. Um sein grünes Portfolio auszubauen, will das Unternehmen in den kommenden sieben Jahren rund 11 Milliarden Euro investieren.
Dienstag, 12.12.2023, 12:58 Uhr
Davina Spohn
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